Sterben auf Raten, keine Hoffnung mehr vorhanden

pm -Jürgen Heimath

Sterben auf Raten, keine Hoffnung mehr vorhanden.

Katholische Schulen: Sondersitzung des Bildungsausschusses.

Etwas mehr als ein Jahr ist es nun her, dass das Erzbistum beschlossen hat, keine weiteren Gespräche mehr mit der Schulgenossenschaft zu führen. Jürgen Heimath, SPD-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksversammlung: „Wir erinnern uns noch allzu gut daran, welcher Schock durch die Hamburger Elternschaft der katholischen Schulen fuhr, als das Erzbistum die Schließung von bis zu acht der insgesamt 21 katholischen Schulen in Hamburg ankündigte. Begründet wurde dies mit der finanziellen Schieflage des katholischen Schulsystems. Eine Schieflage, die objektiv auch vorhanden ist, deren Ursachen aber wie in einem Rangierbahnhof zwischen hausgemacht und nahezu völlig unverschuldet immer wieder hin- und hergeschoben wurden. Wie auch immer liegt die Wahrheit vermutlich irgendwo in der Mitte.“ Doch das nütze weder den Schülerinnen und Schülern, noch deren Eltern oder auch den Lehrerinnen und Lehrern. Die Schließung mehrerer Schulen wurde beschlossen, manche seien noch in einer Gnadenfrist, während der noch nach Sponsorenmodellen gesucht werden soll, so Heimath weiter, um dann festzustellen: „Ja, an Wunder glaubt man in der katholischen Kirche gerne, doch leider sind die Wunder in den vergangenen Jahren seltener geworden.“
Um sich mal wieder auf den aktuellen Stand bringen zu lassen, hat die Bezirksversammlung Harburg auf Antrag der SPD-Fraktion eine öffentliche Sondersitzung des Ausschusses für Soziales, Bildung und Integration für den 27. Februar einberufen und Vertreter des Erzbistums hierzu eingeladen.
„Zähneknirschend mussten wir zusehen, wie das katholische Schulsystem in Harburg zerschlagen wurde“, meint die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Claudia Loss und führt aus: „Mit der katholischen Schule in Neugraben hat es schon vor Jahren begonnen, das Niels-Stensen-Gymnasium in Harburg ist beinahe Geschichte und auch die Gnadenfristen für die so genannten Moratoriumschulen ist auch nur ein Sterben auf Raten. Hier ist realistisch auch keine Hoffnung mehr vorhanden. Neben den Schulen werden auch kirchliche Kitas, Gemeindehäuser, ganze Gemeinden auf den betriebswirtschaftlichen Prüfstand gestellt. Sogar die Trägerschaft der Krankenhäuser des Erzbistums wird seitens des Erzbischofs zur Disposition gestellt.
Anders als die Kirche habe aber Harburg keine zweitausend Jahre Zeit zu warten, empört sich die stellvertretende Fraktionsvorsitzende.
Die öffentliche Sondersitzung findet am Mittwoch, 27. Februar, ab 18 Uhr im Großen Sitzungssaal des Harburger Rathauses, Harburger Rathausplatz 1, statt.