U4: Sprung über die Elbe nimmt Gestalt an

Stellten das Ergebnis des Realisierungswettbewerbes für die Verlängerung der U4 auf den Grasbrook vor: v.l.n.r.rSven Plieninger sbp SE Franz-Josef Höing Oberbaudirektor Anjes Tjarks Senator BVM Stephanie Holk HOCHBAHN Jens-Günter Lang HOCHBAHN-Technikvorstand und Andreas Kleinau HafenCity Hamburg Foto: Hochbahn

U4: Sprung über die Elbe nimmt Gestalt an.

Realisierungswettbewerb erfolgreich abgeschlossen.

Davon träumen die Menschen südlich der Elbe schon seit Ewigkeiten: Die Verlängerung der U4 Richtung Süden, damit die häufig völlig überfüllten S-Bahnlinien S3 und S31 entlastet werden und bei Störungen der Süden nicht vom Rest der Stadt abgeschnitten ist (der Neue RUF berichtete). Vergangene Woche nun stellten unter anderem Anjes Tjarks, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende und Jens-Günter Lang, Technik-Vorstand der HOCHBAHN, das Ergebnis eines interdisziplinären Realisierungswettbewerbs für Architekten und Ingenieure, den die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) für die Verlängerung der U4 ausgeschrieben hatte, vor: Eine elegante Brücke mit Karbonelementen, die die Elbe überspannt, ein aufgeständertes Stahlviadukt für die U-Bahn-Trasse und eine über dem Moldauhafen schwebende U-Bahn-Station – so soll die Verlängerung der U4 auf den Grasbrook aussehen.
Insgesamt acht Planungsteams mit jeweils ein bis drei Architektur- und Ingenieurbüros beteiligten sich. Die Aufgabe: Wie soll der Weg der U4 von den Elbbrücken bis auf den Grasbrook mit Brücke, Viadukt und U-Bahn-Haltestelle aussehen? Dabei galt es auch Anregungen und Hinweise aus der Bürgerbeteiligung der HOCHBAHN aufzunehmen. Der Gewinner: Der Entwurf des Konsortiums von schlaich bergermann partner sbp SE, Stuttgart, gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner, Hamburg und WTM Engineers GmbH, Hamburg, hat die Jury aus Vertretern der Hamburger Behörden, der HOCHBAHN, aus Unternehmen und Politik überzeugt.
„Jetzt wird der Sprung über die Elbe mit der U4 greifbar. Wir sind mit den Ergebnissen aus dem Wettbewerb sehr zufrieden. Es hat sich wie schon bei der Entwicklung der U4 in die HafenCity gezeigt, dass wir durch die gleichzeitige Planung von Stadtteil und Verkehrsinfrastruktur einen großen Gestaltungsspielraum haben. In den kommenden Wochen und Monaten geht es nun um die Konkretisierung, wie wir die Entwürfe in die Realität umsetzen können“, so Jens-Günter Lang.
„Der Schnellbahnausbau in Hamburg schreitet voran, der Sprung über die Elbe mit der U4 nimmt konkrete Formen an. Durch den Siegerentwurf können sich die Hamburgerinnen und Hamburger im wahrsten Sinne des Worts ein Bild von der neuen Haltestelle über dem Moldauhafen machen. Mit der Weiterführung der U-Bahn setzen wir für die verkehrliche Anbindung des Hamburger Südens einen weiteren wichtigen Meilenstein. In dem neu entstehenden Stadtteil Grasbrook erhalten nicht nur 6000 Anwohnende und rund 16000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit der U-Bahn ein urbanes, nachhaltiges Mobilitätsangebot, das sie mit der City verbindet – auch die benachbarten Stadtteile Veddel und die HafenCity profitieren. Mehr noch: Neben der U-Bahn planen wir den Rad- und Fußverkehr im Umweltverbund mit. Und: Wir prüfen auch die Weiterführung der U4 bis nach Wilhelmsburg. So entsteht auf dem Grasbrook ein moderner, mobiler Stadtteil mit dem Öffentlichen Nahverkehr als Rückgrat der Mobilitätswende“, ergänzt Anjes Tjarks, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende.
Mit der Verlängerung der U4 auf den Grasbrook soll der neu entstehende Stadtteil optimal an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen werden. In den kommenden Jahren sollen hier 3.000 Wohnungen für etwa 6.000 Menschen und 16.000 Arbeitsplätze entstehen. Auf der rund 50 Hektar großen Fläche wird zudem eine vielfältige soziale Infrastruktur durch den Bau von Kitas und einer Grundschule, verschiedener Nahversorgungsangebote ebenso wie Sport-, Kultur- und Grünflächen geschaffen.
Gleichzeitig sollen die Bewohner der benachbarten Veddel von der neuen U-Bahn-Anbindung profitieren. Auch für den Rad- und Fußverkehr werde es attraktive Lösungen geben. Die neue Elbbrücke soll für diese gesonderte Spuren neben der U-Bahn-Trassen aufweisen. Das besondere Highlight der neuen U-Bahn-Haltestelle Moldauhafen: Die Ebene unterhalb der U-Bahn-Trasse wird neben der barrrierefreien Zugangsmöglichkeit zur Haltestelle auch eine Verbindung für den Rad- und Fußverkehr zwischen Moldauhafenquartier und Hafentorquartier bieten.
Der Siegerentwurf sowie die Entwürfe der Zweit- und Drittplazierten des Wettbewerbs zeigt die HOCHBAHN vom 3. Juni bis zum 2. Juli auf der Haltestelle Elbbrücken. Weitere Informationen sind auch unter www.schneller-durch-hamburg.de zu finden.