Sport bewegt die Harburger

Sport bewegt die Harburger

CDU: Bessere Verknüpfung zwischen Verein und Schule

Auf Einladung der Harburger CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Birgit Stöver und ihres Ortsverbandes Harburg-Mitte diskutierten 50 Harburger über Sport im Allgemeinen in Harburg. Als Experten standen neben Birgit Stöver noch Torsten Schlage (Geschäftsführer HTB) und Erhard Erichsen (Geschäftsführer Harburger Sportclub und für Hamburg im HSB) zur Seite.
In der Diskussionsrunde wurde deutlich, wie Sport sich über die Jahre hinweg verändert hat. „Gab es vor 50 Jahren fast ausschließlich die Sportarten Fußball, Handball, Tischtennis und Schwimmen, so muss sich der heutige Verein der Konkurrenz der Trendsportarten stellen und vor allem dem privaten Angebot an Fitnesscentern“, erläuterte Erichsen. Der HTB-Vertreter ergänzte: „Früher waren es vor allem der Turnier- und Wettkampfsport, heute bieten Vereine von Gesundheits- und Seniorensport bis hin zu Pilates und Yoga eine sehr große Vielfalt an – vielfach verbunden mit einem enorm erhöhten Verwaltungsaufwand für Integrationsleistungen sowie einem eigenem Kita-Angebot, die separat mit der Sozialbehörde abgerechnet werden.“
Das ganz offensichtlich brennendste Thema ist und bleibt das fehlende Schwimmangebot im Harburger Kern. Sofort nach Öffnung der Diskussion wurde thematisiert, dass das Spaßbad Midsommerland-Bad in keiner Weise die Harburger Schwimmhalle und Freibad „Außenmühle“ ersetzt. Birgit Stöver: „Den Harburgern fehlt ein solides Bad zu bezahlbaren Preisen, wo auf einer 25-m-Bahn und einem Sprungturm „Bahnen gezogen und Schwimmen gelernt“ werden kann.
Die Schnittstelle zwischen Schule und Verein habe sich mit dem sich rasant entwickeltem Ganztag ebenfalls verändert. Den Vereinen stehen die Schulsporthallen aktuell erst ab 17 Uhr zur Verfügung, sodass sich die Sportangebote für Kinder und damit auch für Erwachsene zeitlich deutlich nach hinten verschieben. Die Teilnehmer mahnen daher eine verbesserte Verknüpfung zwischen Verein und Schule an, um Kinder an den Sport heranzuführen. Die beiden Vereinsvertreter zeigten gute Beispiele auf, räumten aber ein, dass es auf die Initiative der Schule ankäme und der Verein maximal vier Angebote pro Schule realisieren könne.
Deutlich wurde weiter, dass Vereine mit den steigenden Gebühren und Anforderungen an Genehmigungen und Straßensperrungen große Probleme haben. stöver: „Dieses trifft überdimensional die Schützenvereine mit ihren Festplätzen und -ummärschen sowie den Radsport. Hier sind von 16 Radstreckenrennen nur noch eine übrig geblieben, sodass es dem Radsport immer mehr an Nachwuchs mangelt. Hat man für die Organisation (Genehmigung und Straßensperrung) Anfang der 2000er-Jahre noch Euro 300 Euro kalkuliert, liegen die Kosten derzeit bei über 2500 Euro.“ Das sei für die Vereine nicht zu kompensieren.
Mit dem Pilotprojekt des Gebäudemanagements Hamburg als Schnittstelle zwischen Bezirk, Schule und Verein, ist Harburg indessen besser dran als die sechs anderen Hamburger Bezirke, so die allgemeine Einschätzung. Abläufe und Bauplanungen laufen demnach nahezu reibungslos. „Doch aufpassen müssen wir“, so ein Vereinsvertreter, „sonst werden Hallen und Plätze geplant und gebaut, die den Vereinssport nicht berücksichtigen.“
Birgit Stöver fasst zusammen: „Neben einer Schwimmhalle fehlt den Harburgern und Harburgerinnen vor allem eine Drei-Feld-Halle mit Tribünen und ausreichend Parkplätzen im Harburger Kerngebiet. Vielleicht kann ja beides kombiniert und bei einer der nächsten Planungen unbedingt berücksichtigt werden. Auch wurde der Wunsch nach öffentlichen Trinkwasserspendern laut, zum Beispiel an Orten, die viel von z.B. Läufern und Walkern genutzt werden.
Last but not least werben Stöver und Erichsen gemeinsam für die Rollstuhlbasketball Weltmeisterschaft, die vom 16. bis 26. August 2018 in Wilhelmsburg stattfindet (siehe gesonderter Bericht): „Vereine müssen heute Mut zu Veränderungen haben – hierzu gehört neben der Integration auch die Inklusionsleistung.“