Seit 70 Jahren glücklich verheiratet

Damit haben Maria und Fritz Hagenow bei ihrem Ja-Wort vor 70 Jahren nicht gerechnet: Das Ehepaar feiert seine Gnadenhochzeit! Foto: au

Seit 70 Jahren glücklich verheiratet.

Maria und Fritz Hagenow feiern Gnadenhochzeit.

Sie knuffen sich, sie necken sich, sie lieben sich, sie streiten sich, sie vertragen sich – und das seit 70 Jahren! Am 31. März 1951 haben sich Maria und Fritz Hagenow in Malchin, im heutigen Mecklenburg-Vorpommern, das Ja-Wort gegeben. Nun feiern die beiden ihre Gnadenhochzeit. „Wir haben gehofft, dass wir das noch erleben dürfen“, erzählt die 87-jährige Maria. Und Fritz, heute 91 Jahre alt, ergänzt mit einem Schmunzeln: „Wir haben uns angestrengt!“ Gerechnet haben die beiden Jubilare bei der Hochzeit vor 70 Jahren damit aber nie. Das Geheimnis ihrer Ehe? – „Vertrauen ist wichtig, Treue ist wichtig und dass man viel miteinander spricht“, so Maria Hagenow.
Maria war 16, Fritz 20 Jahre alt, als die beiden sich kennengelernt haben. „Fritz hat bei meinen Eltern nach seiner Arbeit als Bäcker im Nachbardorf noch in unserer Landwirtschaft ausgeholfen“, erinnert sich Maria Hagenow. Sie verliebten sich, und kaum ein Jahr später läuteten die Hochzeitsglocken. Auch das erste Kind war schon unterwegs. Nur zwei Jahre später zieht es die beiden nach Hamburg, die erste Wohnung bezogen sie mit zwei Koffern und einem Kind im Niedergeorgswerder Deich. 1973 zog die mittlerweile vierköpfige Familie in die Peter-Beenck-Straße. Fritz arbeitete lange im Hafen, Maria war Filialleiterin im Konsum auf der Veddel. Seit 1993 sind beide in Rente. Langeweile kam aber nie auf, bis heute nicht. Bis vor Kurzem werkelte Fiete, wie er liebevoll von seiner Frau genannt wird, in seinem Hobby-Raum, baute Vogelhäuser und große Holzwindmühlen. Coronabedingt ist das nun ein bisschen weniger geworden. Marias ganze Leidenschaft sind Blumen. Sie kümmert sich immer noch intensiv um die Gartenbeete in der Altenwohnanlage im Carsten-Stift, wo das Paar seit 2010 wohnt. Gleich danach kommt das Marmeladekochen. Nur ihren geliebten Sport hat sie ein wenig runtergefahren. „Ich mache jetzt nur noch Gymnastik bei uns hier in der Anlage und nicht wie sonst auch noch in der Honigfabrik“, erzählt die lebenslustige Maria.
Eigentlich wollten Maria und Fritz Hagenow ihr außergewöhnliches Jubiläum mit der Familie – zwei Söhne, ein Enkelsohn, zwei Ur-Enkelinnen – Verwandten und Freunden groß feiern. Doch da macht Corona dem Ehepaar leider ein Strich durch die Rechnung. „Wir sind traurig, dass wir nicht feiern können. Die Musik hatten wir schon bestellt. Wir wollten mit 50-60 Leuten feiern!“ Gerne erinnern sich die beiden an die große Feier von vor fünf Jahren, als sie in Georgswerder bereits ihre „Eiserne Hochzeit“ groß begingen. „Nun feiern wir halt in Etappen mit unserer engsten Familie“, erklären beide. Das große Fest, wo auch die langjährigen Freunde und Verwandten aus Mecklenburg-Vorpommern anreisen, wird aber nur verschoben! „Wir haben noch viele Verbindungen in unsere alte Heimat“, verraten die beiden. Da ist es nicht verwunderlich, dass die beiden auch heute noch untereinander nur Plattdeutsch sprechen.
Seit Corona ist das Leben von Maria und Fritz Hagenow ein bisschen ruhiger geworden. „Wir vermissen das Gesellige“, so die beiden. Nun haben sie sich aufs Spielen verlegt, ‘Mensch ärgere Dich nicht‘ steht bei Maria an vorderster Stelle. Und wenn das Ehepaar einen dritten Spieler findet, wird auch gerne mal eine Runde Skat gekloppt. Regen Kontakt zur Außenwelt hält Maria übrigens über ihr Smartphone, dass sie mit ihren 87 Jahren bedient wie ein Teenager.