„Schutzengel gesucht“

Schommer -Als Schutzengel verkleidet kämpfen die Fünftklässlerinnen Abigail Maria und Narine für ihre Katholische Schule Harburg.

„Schutzengel gesucht“.

Demo Harburger Schüler für Erhalt ihrer Katholischen Schule.

„Endlich geht es los“, flüstert Abigail ihren Freundinnen zu, die auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofes den Start des Solidaritätszuges kaum abwarten können. Mehr als 60 Grund- und Stadtteilschüler der Katholischen Schule Harburg machten sich am Dienstag mit dem Schulleiter Michael Stüper bereit für den Weg quer durch die Hamburger City um Unterstützer für ihre Schule zu gewinnen. Passend zum Leitwort „Schutzengel gesucht!“ haben sich die Fünftklässler Abigail, Maria und Narine als Engel verkleidet, um ihr Anliegen zu verdeutlichen. „Denn genau das brauchen wir ja: ganz viele Schutzengel“, erklärt Maria. Was ein Schutzengel tun soll? „Na, spenden“, schallt es einstimmig aus den Dreien heraus. „Oder jemanden finden, der spendet“, ergänzt Narine mit einem Lächeln. Mitschüler tragen die Himmelswesen abwechselnd auf einer Art Sänfte durch die Einkaufsstraße. Acht-, Neunt- und Zehntklässler verteilen derweil Infoflyer an interessierte Passanten. Vor dem Rathausmarkt kämpfen Sechstklässler mit Tanz- und Showeinlagen auf ihre Art für den Erhalt ihrer Schule. Antony und Gabriel versprechen „alles dafür zu tun, damit die KSH erhalten bleibt“.
Christoph Schommer, Sprecher Schulen und Hochschule im Erzbistum Hamburg (Erzbischöfliches Generalvikariat) erläutert: „Fast 20 Millionen Euro sollen die Zusammenführung von Vor-, Grund- und Stadtteilschule am Standort des heutigen Niels-Stensen-Gymnasiums in der Hastedtstraße mit den notwendigen Erweiterungsbauten kosten. Geld, das dem Erzbistum Hamburg aufgrund der dramatischen wirtschaftlichen Lage fehlt.“ Erzbischof Stefan Heße und sein Team prüfen derzeit in Gesprächen mit Hamburger Persönlichkeiten alle Möglichkeiten, um externe Unterstützung zu erhalten und so die Entwicklung der KSH zu ermöglichen. Schommer: „Der Finanzbedarf ist riesig. Es bedarf eines kleinen Wunders, um das Ziel zu erreichen. Aber Erzbistum und Schulgemeinschaft lassen nichts unversucht, um die mehr als 160 Jahre alte Schule zu retten.“ „Jeder Euro für die KSH ist eine lohnenswerte Anlage für Zusammenhalt, Hilfe und Solidarität“, erklärt Michael Stüper und schaut mit Stolz auf das große Engagement seiner Schülerinnen und Schüler. Wohlwissend, dass es noch ein weiter Weg bis zur Rettung ist.“ Doch die Elbe sollte für einen hanseatischen Schutzengel keine unüberwindbare Grenze sein.