„OMAS GEGEN RECHTS“ überqueren die Elbe

Dörte Schnell -Die OMAS gegen Rechts wollen auch in Süderelbe Präsenz zeigen.

„OMAS GEGEN RECHTS“ überqueren die Elbe.

Erstes Treffen der Stadtteilgruppe in Süderelbe findet am 8. August statt.

„OMAS GEGEN RECHTS, ihr seid klasse“, hörten die Hamburger OMAS häufig bei ihren Marktständen in Harburg und Neugraben. Einige Passantinnen wären gern zu einem Treffen gekommen, aber der Weg zum Schlump war zu weit. Daher überqueren die OMAS nun die Elbe und gründen ihre erste Stadtteilgruppe OMAS GEGEN RECHTS Hamburg-Süd. Was verbirgt sich hinter dieser Initiative, die sich immer weiter ausbreitet? OMAS GEGEN RECHTS ist eine zivilgesellschaftliche überparteiliche Initiative und wurde in Deutschland bundesweit im Januar 2018 gegründet, inspiriert von den österreichischen OMAS GEGEN RECHTS. Die OMAS stehen ein für eine demokratische, rechtsstaatlich organisierte freie Gesellschaft, den Respekt und die Achtung gegenüber anderen Mitbürgerinnen und Mitbürgern – unabhängig von Religion und Herkunft, die Rechte der vor Krieg und Not geflüchteten Menschen, die sozialen Standards, die bereits von Eltern und Großeltern erkämpft wurden, heißt es in einer Presse-Mitteilung.
„Sie treten auf Demonstrationen, Marktständen und überall dort auf, wo unsere Grundwerte in Gefahr sind. Sie organisieren öffentlichen, politischen Widerstand gegen jede Form von Ausgrenzung und Rassismus. Sie handeln nach dem Prinzip „Wir sehen, was geschieht, und schauen nicht weg.“ Aus diesem Grund gibt es bereits in ganz Deutschland OMAS GEGEN RECHTS, und auch in Norddeutschland sind sie weit verbreitet. Dabei macht jedes Gruppenmitglied, was es kann. Niemand ist zu irgendetwas verpflichtet. Wer mag, hilft bei einem Stand, andere schreiben lieber etwas für die sozialen Netzwerke oder helfen bei der Organisation“, sagt OMAS GEGEN RECHTS-Mitglied Dörte Schnell.
Warum machen die OMAS GEGEN RECHTS das? „Sie sehen die Grundwerte unserer Demokratie durch zunehmendes rechtes und faschistisches Gedankengut in unserer Gesellschaft gefährdet. Der rechte Faschismus hat viel Leid über Deutschland und Europa gebracht. Viele der OMAS erinnern sich noch, wie sie als Kinder nach dem Krieg in Trümmern gespielt haben. Aber auch andere Dinge, wie Zensur der öffentlichen Presse, Beschneidung der Meinungsfreiheit, öffentlich geduldete Gewalt gegen Andersdenkende, wurden durch die Nazis etabliert. Und genau das sehen sie jetzt wieder in Deutschland passieren. Genau das gilt es, zu verhindern. Und sie wollen verhindern, dass ihre Enkel sie eines Tages fragen: Habt ihr das nicht gesehen? Warum habt ihr nichts getan?“, erklärt Dörte Schnell.
Das erste Treffen der Stadtteilgruppe OMAS GEGEN RECHTS Hamburg-Süd findet am 8. August um 18 Uhr im Gemeindehaus der Michaeliskirche in Neugraben statt. Alle Interessierte sind herzlich eingeladen. Man muss keine biologische Oma sein, Opas und Jüngere sind auch gern gesehen. „OMA sein ist eine Haltung. Wir sind alt, aber nicht stumm“, betont Schnell.