Time to Say Goodbye

gd -Schon in vierter Generation leitet jetzt Renate Ahrens das Bestattungsinstitut „Holert BestattungenÒ.

Time to Say Goodbye.

Seit 100 Jahren Begleiter auf dem letzten Weg.

(gd). Vor ziemlich genau 100 Jahren ging der Tischlermeister Emil Holert das Wagnis ein, sich mit einer eigenen Tischlerei in die Selbstständigkeit zu stürzen. Zu dieser Zeit war es üblich, dass Tischler unter anderem auch Särge zimmerten und Bestattungen ausführten. Bis zum 1. April 1964 führte Emil Holert den Betrieb, der sich inzwischen auch als Bestattungsunternehmen einen weitreichend guten Ruf erworben hatte. Nun war der Zeitpunkt gekommen, einem würdigen Nachfolger, dem Zimmermeister Arnold Ahrens und seiner Gattin Paula, den Betrieb in der Schwarzenbergstraße 38 zu übergeben. Im Laufe der Jahre wurden zahlreiche bauliche Veränderungen vorgenommen. So wurde zum Beispiel aus der ehemaligen Werkstatt nun ein würdevoller Sargausstellungsraum.
Inzwischen leitet Renate Ahrens, die Enkeltochter von Arnold Ahrens, in vierter Generation das Bestattungsunternehmen. Das 100-jährige Bestehen des Familienbetriebes ist für die Unternehmerin natürlich auch Anlass, noch einmal in die Vergangenheit zu blicken. „Eigentlich bin ich ja gelernte Steuerfachgehilfin“, erklärt die sympathische Frau. „Bestatterin war damals nicht unbedingt mein Traumberuf“, gesteht sie. Es war nicht der Umgang mit den Verstorbenen, vor dem sie sich scheute. Vielmehr schon in frühester Kindheit hat sie durch ihre Eltern erfahren, mit welchem intensiven Arbeitseinsatz der Beruf des Bestatters verbunden ist. „An 365 Tagen im Jahr und immer rund um die Uhr erreichbar zu sein, da bleibt viel Privatleben auf der Strecke“, stellt Renate Ahrens fest.
Schon sehr schnell hat die Bestattungsunternehmerin den würdevollen Umgang mit den Verstorbenen erlernt. „Ein Toter ist keine Sache, sondern immer noch ein Mensch“ lautet der Leitspruch, den sie von ihrem Vater übernommen hat. Großes Einfühlungsvermögen hingegen verlangt der Umgang mit den Hinterbliebenen, „Denn mit dem Verlust eines geliebten Menschen und der Trauer um ihn geht jeder anders um“, so Renate Ahrens. Bei dem Rückblick auf die 100-jährige Geschichte des Unternehmens „Holert Bestattungen“ stellt sie zudem fest, dass sich allein in der Bestattungskultur über all diese Jahre sehr viel geändert hat. Immer mehr geht der Trend weg von der traditionellen Erdbestattung auf dem Friedhofsgelände und hin zu Alternativbestattungen auf hoher See und zu „Baumbestattungen“ in „Friedwäldern“ oder auf Aschestreuwiesen.