Hamburgs Arbeitgeber sind mit der Arbeit des Senats zufrieden

UVNord-Präsident Uli Wachholtz: Die Abschaffung des Korruptionsregisters zum Beispiel wäre ein psychologisch wichtiger Schritt. Ein Gesetz ohne Notwendigkeit, das die Wirtschaft grundsätzlich kriminalisiere.Foto: JK

Hamburgs Arbeitgeber sind mit der Arbeit des Senats zufrieden
Hohe Zustimmungswerte für Olaf Scholz

(mk) Hamburg. Hamburgs Arbeitgeber seien mit der bisherigen Arbeit des Senats, insbesondere des Ersten Bürgermeisters, zufrieden. 78 Prozent (Vorjahr 89 Prozent) der befragten Unternehmen ziehen ein positives Fazit. In dem leichten Rückgang der Zustimmungswerte spiegelt sich der bundespolitische Trend nach den Landtagswahlen im Saarland und Schleswig-Holstein wider. Hauptgründe für die Zufriedenheit seien die politische Durchsetzungskraft und das wirtschaftsnahe Auftreten des Ersten Bürgermeisters. Insbesondere sein Auftreten auf Bundesebene gebe Hamburg deutliches Gewicht. Als verbesserungsbedürftig bewertet bzw. kritisiert wird hingegen die aktuelle Verkehrssituation in Hamburg einschließlich des Hafens. Die Unternehmen erwarten hier ein deutliches Bekenntnis zur langfristigen Verbesserung sowie deutliche wirtschaftspolitische Akzente zur Stärkung insbesondere des Mittelstandes.
Die Abschaffung des Korruptionsregisters zum Beispiel wäre hierfür ein psychologisch wichtiger Schritt. Ein Gesetz ohne Notwendigkeit, das die Wirtschaft grundsätzlich kriminalisiere. Die aktuelle länderübergreifende Zusammenarbeit zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein habe aus Sicht der befragten Unternehmen Verbesserungspotenzial. Nur 38 Prozent der befragten Unternehmen seien mit der Zusammenarbeit zufrieden. Die befragten Unternehmen loben die offizielle Einbindung der Wirtschaft in die Aktivitäten der Metropolregion, vermissen aber nach wie vor konkrete Zusammenarbeit, zum Beispiel in gemeinsamen Ausschüssen. Die Durchführung gemeinsamer Kabinettssitzungen ohne umsetzbare Ergebnisse sei aus Sicht der Unternehmen deutlich nicht ausreichend. Die Bewertungen der einzelnen Behörden fallen höchst unterschiedlich, überwiegend jedoch positiv aus – dieses Resümee aus der UVNord-Politikumfrage in Hamburg zog UVNord-Präsident Uli Wachholtz auf der Frühjahrspressekonferenz seiner Organisation.
In der länderübergreifenden Zusammenarbeit bewerten 38 Prozent der befragten Unternehmen die derzeitige Zusammenarbeit Hamburgs mit Schleswig-Holstein als gut und 58 Prozent als verbesserungsbedürftig, und 4 Prozent als nicht gut. Die befragten Unternehmen kritisieren, dass keine Vision und kein Konzept zur länderübergreifenden Zusammenarbeit bestehe. Die befragten Unternehmen wünschen sich zudem ein stärkeres gemeinsames Auftreten in Berlin, um dem Norden mit einer starken Stimme mehr Gewicht zu verleihen, erläuterte Wachholtz.
Im Gesamtvergleich der Behörden ergebe sich nachfolgendes Bild: Platz 1: Behörde für Kultur und Medien, Platz 2: Finanzbehörde, Platz 3: Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, Platz 4: Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Inte­gration, Platz 5: Behörde für Inneres und Sport, Platz 6: Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz, Platz 7: Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Platz 8: Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung, Platz 9: Behörde für Umwelt und Energie, Platz 10: Behörde für Schule und Berufsbildung und Platz 11: Behörde für Justiz.
Die vollständigen Ergebnisse der Frühjahrsumfrage können unter www.uvnord.de abgefordert werden.
UVNord ist der wirtschafts- und sozialpolitische Spitzenverband der norddeutschen Wirtschaft. Dieser vertritt über die bislang angeschlossenen 86 Mitgliedsverbände die Interessen von mehr als 42.300 Unternehmen, die in beiden Bundesländern mehr als 1,56 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtige Beschäftigung geben. UVNord ist zugleich die schleswig-holsteinische Landesvertretung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie.