Buschbrände und Überflutungen Lea Goß berichtet wieder über ihren Namibia-Trip

...dann bewirken stundenlange Regenfälle Überflutungen.

■ (mk) Neugraben.Und plötzlich ist die Assistenz-Lehrerin Lea Goß schon ein Vierteljahr an der Waldorfschule in Windhoek tätig. Ein
Zeit voller Erlebnisse liege hinter ihr, und ein dreiviertel Jahr mit noch mehr neuen Eindrücken stünde ihr noch bevor. Die Arbeit bekomme eine Art Routine, man lerne
die anderen Freiwilligen und Kollegen näher kennen, man erkenne, dass die Schule nicht nur positive Seiten, sondern auch eine Menge Probleme habe, resümiert die junge Frau. „Aber nicht nur das Leben in der Schule von uns Freiwilligen ändert sich, sondern auch das Geschehen in der Natur.

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Trotzdem lässt sich Lea Goß (r.) ihre  Motivation, die Afternoon Care Kinder so gut wie möglich zu betreuen, nicht nehmen.

 

 

Vor zwei Monaten gab es noch zahlreiche Buschbrände, die sehr schnell gelöst werden, wegen der extremen Trockenheit. Es reicht eine Glasscherbe, die in der Mittagssonne liegen gelassen wird oder eine weggeworfene Zigarette, um ein Feuer zu entfachen.  So kam es, dass es vor ungefähr zwei Monaten einige Buschfeuer gab. Manchmal in der Ferne, ganz weit weg, als kleine Rauchsäule wahrnehmbar. An einem Montag im September jedoch direkt neben unserem Schulgelände. Die Autos mussten umgeparkt werden, die, Kinder waren völlig aus dem Häuschen. Der Rauch brannte richtig in den Augen. Sogar eine Woche später roch man noch das verkohlte Holz und noch jetzt, zwei Monate später, ist der Weg zu Schule mit verbrannten Baumstümpfen gesäumt und das wenige, trockene Gras ist abgebrannt“, schildert Goß die dramatischen Wochen.
Die Temperaturen würden am frühen Nachmittag um ungefähr 35 Grad liegen, die trockene Luft wird dann unerträglich heiß. Auf dem Sand könne man dann nicht mehr barfuß laufen, ohne sich die Füße zu verbrennen. In der schlimmsten

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Oftmals verursacht lang anhaltende Hitze Buschbrände…,Fotos: ein

Mittagshitze, wäre ihre Arbeitszeit schon fast vorbei.  Dann  könne sie sich  in das gemeinsame –etwas kühlere–Lehmhaus zurückziehen, wo sie die heißeste Stunde verschlafe. In den Nächten kühle es nach solchen heißen Tagen kaum richtig ab. Oft starte man in den neuen Tag, ohne eine richtige Abkühlung bekommen zu haben. Aber als Ausgleich für Menschen, Tiere und Pflanzen gebe es im November die sogenannte kleine Regenzeit. Die richtige Regenzeit würde erst im Dezember und Januar kommen. Die wenigen Regentage hätten aber schon mal einen kleinen Vorgeschmack gegeben.  Der Regen war nicht die Art von Regen, wie sie ihn aus Deutschland kenne: Es gab regelrechte Wolkenbrüche. Innerhalb von einer Stunde wäre so viel Wasser vom Himmel gekommen, dass das gesamte Schulgelände überschwemmt gewesen sei. 20 Millimeter Niederschlag wären bei einem der stärksten Regengüsse innerhalb von nicht einmal einer Stunde gemessen worden. Mit den Kindern der Nachmittagsbetreuung
wären sie durch die Gräben gehüpft, die knietief mit Wasser gefüllt gewesen, so Goß. „Ein tolles Gefühl, einmal wieder zu frieren und sich warm einpacken zu wollen. Ich wurde dann auch promptkrank, aber das hat sich sehr gelohnt. Das ausgetrocknete Flussbett neben unserer Schule, war wieder mit Wasser gefüllt. Das hätte ich nicht für möglich gehalten. Es wurde zu für eine kurze Zeit zu einem reißenden Fluss, Jetzt kann ich auch verstehen, warum Ertrinken, die zweithäufigste Todesursache  in Namibia ist -nach Aids“, äußert sich die Deutsche nachdenklich.
Nun sehe die Natur wie verwandelt aus. Plötzlich wird es richtig grün im Land. Immer mehr Büsche, die wie verdorrt aussahen, bekommen plötzlich grüne Blättchen. Es duftet nach frischem Grün. Aber nicht nur die Menschen freuen sich über den Niederschlag und die Abkühlung.Auch Skorpione, Schlangen, Spinnen und Tausendfüßler kämen aus ihren Verstecken gekrochen. Meist leider ausgerechnet in ihre Unterkunft  hinein, sodass sie schon viele nächtliche Aktionen hatten, um die Tiere wieder hinaus zu schmeißen. Auch Schlangen würden häufig das  Schulgelände heimsuchen, dafür gebe es hier keine Affen mehr. Letztere finden nun wieder genug Futter in der Natur und kämen nicht mehr so nah. Wenn sie die Alternative hätte, würde  sie die zwar aufdringlichen aber normalerweise ungefährlichen Affen den Schlangen vorziehen. Aber sie gehe davon uns, dass sie auch noch an die „Zebraschlangen“ und giftigen Tausendfüßler gewöhnen wird, hofft Goß. Diese bedankt sich  herzlich bei den bisherigen Spendern. Da sie noch nicht ganz den Spendenrichtsatz erreicht habe, würde sie  sich freuen, wenn sich weitere Spender fänden.
Kontoinhaber: Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. Verwendungszweck: Förderfonds
Freiwilligendienste Lea Goss IBAN: DE23 6609 0800 0001 0142 50 Badische Beamtenbank

…dann bewirken stundenlange Regenfälle Überflutungen.

 

Mal verursacht lang anhaltende Hitze Buschbrände…