30 Jahre Speeldeel im CCH: Eine Ära ist zu Ende gegangen

Das Kuddel-Muddel an de See verlegte die Speeldeel kurzerhand auf die CCH-Bühne

30 Jahre Speeldeel im CCH: Eine Ära ist zu Ende gegangen
Abschiedskonzert  – Rolf Zuckowski war auch dabei

■ (pm) Finkenwerder. Der Saal 2 im CCH war 30 Jahre lang die „gute Stube“ der Finkwarder Speeldeel. Dort läutete sie alljährlich – nicht nur für viele Hamburger ein Muss – die Weihnachtszeit ein. Damit ist jetz, zumindest vorübergehend, Schluss, denn das CCH wird bis 2019 saniert und deswegen ab Januar geschlossen.

Carina Kaiser und Rolf Zuckowski verabschiedeten sich mit einem Duett von „ihrem“  CCH
Carina Kaiser und Rolf Zuckowski verabschiedeten sich mit einem Duett von „ihrem“ CCH

Den Saal 2 wird es in dieser Form anschließend nicht mehr geben und ob sich der neue und große Saal 1 für die Speeldeel  als geeignet erweist, wird sich noch zeigen müssen. Also hieß es beim diesjährigen Speeldeel-Weihnachtskonzert am Sonntag von einer vertrauten Bühne Abschied zu nehmen, nachdem die Speeldeel bereits am Tag zuvor in der Aula der Stadtteilschule Finkenwerder für ein volles Haus gesorgt hatte.
Lieder, Tänze und szenisches Spiel aus 30 Jahren, neu aufbereitet und vor Hamburg-Kulisse inszeniert, zeigte die 110 Jahre alte und doch jung gebliebene Speeldeel an diesem Nachmittag neben viel Vertrautem. Zu letzterem gehörte die „Weihnachtsbäckerei“ in der die jüngsten Speeldeeler Jahr für Jahr Kekse backen die noch in jeder Vorstellung verbrannt sind.
Mit einem Song von Rio Reiser eröffneten die Speeldeeler diesmal ihr Programm, in dem sie sich von einer neuen Band begleiten ließ: Die bekannten „Backbord-Musikanten“ haben nach 30 Jahren ihre musikalische Karriere beendet. Ihre  Speeldeel-Karriere vor sich haben indessen nicht weniger als 36 Mädchen und Jungen – ein beeindruckendes Nachwuchs-Reservoire aus dem die Speeldeel schöpfen kann.
Beliebte Klassiker wie „Winterkinder“, die – wieder einmal vergeblich  – auf Schnee warten, „Kuddel-Muddel an de See“  und „Grootvadders Klock“ fehlten an diesem Nachmittag ebenso wenig  wie der weihnachtliche Teil, in dem ausgeloste Kinder aus dem Publikum ihre Gedichte aufsagen durften und vom Weihnachtsmann dafür belohnt wurden.

Der Bart ist ab, der Weihnachtsmann ist enttarnt. Die Lütt Finkwarder Speeldeel hat es immer schon gewusst: Unter dem roten Mantel versteckt sich der eigene Vater Fotos: pm
Der Bart ist ab, der Weihnachtsmann ist enttarnt. Die Lütt Finkwarder Speeldeel hat es immer schon gewusst: Unter dem roten Mantel versteckt sich der eigene Vater Fotos: pm

Ein besonderer Dank der Speeldeel-Vorstandssprecherin Carina Kaiser ging an den Liedermacher Rolf Zuckowski, der die Speeldeel 40 Jahre lang begleitet hat. Auch ihm war es vergönnt, bei diesem letzten gemeinsamen Auftritt im CCH noch einmal die Bühne zu erklimmen und einige seiner bekannten und beliebten Songs anzustimmen. „Er hat den Sound der Finkwarder Speeldeel entscheidend geprägt,“ so ihr Kompliment, dass Zuckowski artig zurück gab: „Die Speeldeel ist Teil meiner Familie geworden.“ sagte er und kündigte an, im kommenden Jahr mit dem „Elbkinderland“ in der Elbphilharmonie aufzutreten.
Mit der Liedzeile „…und jedes Lied das hier erklang/begleitet uns wer weiß wie lang“ verabschiedete sich die Speeldeel von dieser vertrauten Location nicht ohne zu den beiden Weihnachtskonzerten am 16. Dezember 2017 auf Finkenwerder und am 17. Dezember in der Empore in Buchholz ausdrücklich einzuladen. Und vielleicht kommt noch ein drittes irgendwo in Hamburg dazu.

 

Das Kuddel-Muddel an de See verlegte die Speeldeel kurzerhand auf die CCH-Bühne

Der Bart ist ab, der Weihnachtsmann ist enttarnt. Die Lütt Finkwarder Speeldeel hat es immer schon gewusst: Unter dem roten Mantel versteckt sich der eigene Vater Fotos: pm