Bürgervertretung lobt & kritisiert Politik

Die Bürgervertretung Neuenfelde-Francop-Cranz fordert ein dem Fahrtgebiet optimal angepasstes Schiff mit weniger als einen Meter Tiefgang. Foto: mk

Nahverkehrskonzept für Elbe
Bürgervertretung lobt & kritisiert Politik

(mk) Neuenfelde. „Wenn Politik sich mit den direkten Anliegen der Bürger befasst, dann  ist dies grundsätzlich positiv. Wenn dies dann auch zu konkreten Verbesserungen führt, so ist dies doppelt positiv“, betonen die Sprecher der Bürgervertretung Neuenfelde-Francop-Cranz,  Manfred Hoffmann und Dr.Boy Friedrich. Gemeint sind  damit  die zusätzlichen Abfahrten der Linie 62. Friedrich weiter: „Es bleibt zu wünschen, dass überfüllte Fähren und deshalb zurückbleibende Fahrgäste der Vergangenheit angehören!“
Diese konkreten Verbesserungen würden aber auch bedeuten, so die Sprecher, dass der Elberaum unterhalb Finkenwerders – die Elbvororte wie das Alte Land – wieder einmal außerhalb der Betrachtung bleibe. Eine Verbesserung der Verkehrsanbindung dieser Region in Richtung Innenstadt finde nicht statt. Die Fähre als ein sinnvolles Potential verkehrlicher Infrastruktur der Hansestadt wird nicht genutzt  und  damit  zusätzliche Fahrgäste für den Fährbetrieb  nicht geworben, kritisieren Hoffmann und Friedrich.
„Noch immer gibt es keine klaren Antworten bezüglich der unkalkulierbaren Abfahrten der Fähre Cranz – Blankenese. Mit einem dem Fahrtgebiet optimal angepassten Schiff (weniger als ein Meter Tiefgang statt nahezu zwei Meter) wäre hier Positives zu bewegen“,sagt Hoffmann. „Genauso unberücksichtigt bleibt, dass die Baustellen der nächsten Jahre rund um den Elbtunnel die Busanbindung des Hamburger Alten Landes weiter erschweren werden. Der Wasserweg wäre hier die zuverlässige Alternative“, ergänzt Friedrich.
Die Bürgervertretung sei nach wie vor der Auffassung, dass eine Betrachtung des gesamten Raumes unterhalb Finkenwerder, links wie rechts der Elbe, unabhängig der Ländergrenzen, im Rahmen eines Fährkonzeptes notwendig wäre. Auch in diesem Sinne müsse Hamburg sich als  Metropolregion verstehen. Aktivitäten seitens der Hansestadt  Hamburg würden bei den Bürgern, den Kommunen und Städten am Unterlauf der Elbe  hier sicher auf zustimmende Resonanz stoßen, sind die Sprecher überzeugt.
„Die Hamburger Politik hat positive Entscheidungen bezüglich eines Ausbaus des S–Bahn- wie des U–Bahnnetzes getroffen. Ebensolche weitreichenden Entscheidungen bezüglich des Verkehrsnetzes auf dem Wasser fehlen noch und sind folglich zügig zu treffen. Denn  ohne die Elbe wäre Hamburg nicht Hamburg und ein Fähr-Verkehrsnetz, dessen Infrastruktur – der Wasserweg – nicht erst kostspielig geschaffen werden muss, sondern bereits vorhanden ist,  und dennoch bisher nicht angemessen  ausgebaut ist, muss dringend verbessert werden“, erklären Hoffmann und Friedrich.
Hier sei die gesamte Hamburger Politik –im Senat wie in der Bürgerschaft, aber genauso in den Bezirken gefordert. Begonnen werden sollte mit dem Auftrag für ein Gutachten zu einem Nahverkehrskonzept auf der Elbe für die  Metropolregion Hamburg, um ökonomisch wie ökologisch sicher zu planen.  Fähren gehören nun einmal  zu Hamburg.  Genauso wie der Hafen, schlagen die Sprecher vor.