Zuwachs auf der S3 eher über dem Durchschnitt

Herrmann Britta

Zuwachs auf der S3 eher über dem Durchschnitt
Grüne: S3-Kapazitäten werden zu langsam erweitert

Die Grünen in der Bezirksversammlung Harburg wollten in einer Anfrage zur Kapazitätserweiterung der S-Bahn wissen, weshalb die öffentliche Zusage zur Einrichtung einer neuen Linie S32 nun – nach Presseberichten – doch nicht so schnell kommen wird. Die Antwort der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) bestätigt nun den stark wachsenden Bedarf für neue Kapazitäten der S-Bahn zwischen Hamburg-Hauptbahnhof und Harburg. Da eine konkrete Prognose für den Streckenabschnitt Hauptbahnhof-Harburg erst in 2018 erstellt werden soll, geht die BWVI zurzeit von einer netzweiten Langfristprognose aus, die ausgehend vom Jahr 2016 für das Jahr 2025 ganze 14% mehr Fahrgäste und für das Jahr 2030 23% mehr Fahrgäste als 2016 erwartet. „Diese Annahmen sind aber deutlich zu niedrig“, so die Fraktionsvorsitzende der Grünen in der Bezirksversammlung, Britta Herrmann.
Sie erläutert: „So stiegen die Fahrgastzahlen im HVV zwischen 2008 und 2016 um knapp 21%[1]. Dabei hängt die S-Bahn im Wachstum die Hochbahn regelmäßig ab und lag 2016 bei einem Wachstum von 3,6% im Vergleich mit 2015[2]. Das bedeutet, dass die prognostizierten Zahlen für 2025 bereits 2020 oder 2021 erreicht werden. Hinzu kommt, dass die Bevölkerungsentwicklung im Hamburger Süden u. a. durch neue Wohnquartiere mit guter S-Bahn-Anbindung in Wilhelmsburg, Neugraben und Fischbek sehr dynamisch ist und der Zuwachs auf der S3 eher über dem Durchschnitt liegen wird. Die bis Ende 2019 vorgesehene Kapazitätserhöhung durch zusätzliche Zugeinheiten um 20% in den Hauptverkehrszeiten wird also nicht über das Jahr 2020 hinaus reichen. Die Überlastung wird auf dem derzeitigen Niveau lediglich stabilisiert.“
Auf die Frage, welche Maßnahmen nötig seien, um die Kapazitäten über die derzeitigen Planungen hinaus zu erhöhen, antwortete die BWVI, dass neben der Anschaffung neuer Fahrzeuge auch die Infrastruktur zwischen Hamburg-Hauptbahnhof und Harburg-Rathaus angepasst werden müsse.
Dies aber fordern die Harburger Grünen schon länger. „Die im Verkehrsvertrag mit der S-Bahn enthaltene Option auf Anschaffung weiterer zehn Fahrzeuge sollte auf jeden Fall vor dem Auslaufen am 30. September 2018 gezogen werden“, erwartet die Fraktionsvorsitzende. Die Anpassung der Infrastruktur sei sowieso ein dringendes Anliegen der Harburger, auch um die Störanfälligkeit zu verringern.
Britta Herrmann bleibt dabei: „Für die Verkehrswende im Hamburger Süden ist eine zusätzliche S-Bahnlinie S32 zwingend erforderlich.“ Regina Marek, verkehrspolitische Sprecherin, ergänzt: „Wir brauchen vor allem in den Hauptverkehrszeiten mehr Züge und weniger Verspätungen und Zugausfälle, damit die S-Bahn eine gute Alternative zum Auto bleibt.“