„Wir treten an, um zu gewinnen!“

mk -Gruppenbild mit Dame: Die CDU-Wahlkämpfer André Trepoll (l.) und Dennis Thering mit RUF-Verlegerin Hannelore Bobeck-Niculescu vor dem Verlagsgebäude

„Wir treten an, um zu gewinnen!“.

CDU-Landesvorsitzender Dennis Thering zu Gast beim Neuen RUF.

Auf seiner Wahlkampftour durch Neugraben-Fischbek machte der gerade mit großer Mehrheit wiedergewählte CDU-Landesvorsitzende Dennis Thering auch einen Abstecher beim Neuen RUF. Selbstbewusst gab der 39-Jährige zu verstehen: „Wir treten an, um zu gewinnen!“ Jüngste Umfragen unterstützen seinen Optimismus. Danach liege die CDU bei rund 20 Prozent, während die Grünen (21%) leichte und die SPD (circa 30%) sogar schwere Verluste verzeichneten. Eine Zusammenarbeit mit der AfD oder Der Linkspartei erteilte der CDU-Fraktionsvorsitzende eine Absage. Thering kündigte ein Umdenken im Bereich der Sicherheit an. Die Polizei würde unter einem CDU-Senat wieder mehr Präsenz zeigen, die Video-Überwachung in brisanten Quartieren wie dem Phoenix-Viertel würde genauso wie Waffenverbotszonen eingeführt. Um die Sicherheit zu gewährleisten, würde die CDU ebenso mehr Polizisten einstellen. Abgelehnte wie kriminelle Flüchtlinge würden schneller abgeschoben werden. Wer jedoch wirklich politisch verfolgt wird, der könne auch unter einem CDU-Senat mit Hilfe rechnen. Die jüngst eingeführte Bezahlkarte unterstütze er vollständig. Zu kritisieren sei seiner Meinung nach die bundesweite Verteilung der Flüchtlinge. Hier bewege sich Hamburg am Limit, während andere Bundesländer noch Luft nach oben hätten. Der „Königsteiner Schlüssel“, der die Flüchtlingszahlen für die Bundesländer festlege, müsste eingehalten werden, betonte der CDU-Landesvorsitzende. Auf dem Sektor Verkehr spricht sich der gebürtige Hummelsbütteler für den Bau der S-Bahn-Entlastungslinie U4 nach Harburg aus. Angesichts der zahlreichen Neubaugebiete in der Region Süderelbe müsse dieser Schritt umbedingt realisiert werden. Darüber hinaus plädiert Thering für eine vernünftige Baustellenkooordinierung. Es könne nicht sein, so der CDU-Politiker, dass mehrere Baustellen ohne Abstimmung gleichzeitig vorhanden seien – und der Autofahrer sei am Ende der Leidtragende. Die Baustellen müssten zudem schneller abgearbeitet und durch eine Digitalisierung der Ampeln grüne Wellen für zügiges Fahren ermöglicht werden. Vehement sprach sich Thering gegen den massiven Abbau von Parkplätzen wie beispielsweise in der Haakestraße aus. Als negatives Beispiel rot-grüner Verkehrspolitik könne man auch die Planungen anführen, die Bremer Straße während ihrer Modernisierung für mehrere Jahre als Einbahnstraße einzurichten.
Bei seinen Wahlkampfauftritten in Hamburg hätten ihm viele Bürger dafür gedankt, dass sich die CDU wieder für die Autofahrer einsetze. Es sei realitätsfern zu glauben, gibt Thering zu bedenken, dass die Bürger viele ihrer Erledigungen mit dem Fahrrad oder dem öffentlichen Nahverkehr erledigen könnten. Das mag vielleicht in der Innenstadt klappen, aber in den anderen Stadtbereichen nicht. Das bedeute aber nicht, dass man die verschiedenen Verkehrsteilnehmer gegeneinander ausspielen wolle. Es müsse ein vernünftiges Miteinander geben, von dem alle profitieren, erläuterte Thering. In puncto Wohnungsbau kritisiert Thering, dass trotz des hohen Bedarfes kaum noch neue Wohnungen entstehen. Er sehe als hauptsächlichen Grund die überbordenden energetischen Auflagen, die die Kosten explodieren ließen. Skeptisch stehe er der Errichtung von Neubau-Quartieren auf wertvollen Grünflächen gegenüber. Man sollte eher an den Magistralen (Hauptverkehrsstraßen) oder in die Höhe bauen. Wichtig sei außerdem, dass bei Neubaugebieten erst die Infrastruktur geschaffen werden müsse, bevor die Wohnungen entstehen, so Thering. Dieser habe bei seinem Wahlkampf in Harburg und Süderelbe mitbekommen, dass sich viele Bürger von Rot-Grün im Stich gelassen fühlen. Diese Unzufriedenen wolle die CDU mit ihrem Programm gewinnen, damit sie nicht zur AfD abwandern, sagte Thering.