„Wir sind darauf angewiesen. Das Entlastungspaket ist ein Segen“

„Wir sind darauf angewiesen. Das Entlastungspaket ist ein Segen“.

Energiekrise: Hamburg unterstützt Sportvereine mit Hilfspaket.

Die im Zuge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine gestiegenen Energiepreise für Gas und Strom in Deutschland und Europa stellen auch den Hamburger Sport vor große Herausforderungen. Die Vereine und Verbände haben bereits mit erheblichen Anstrengungen zur Energieeinsparung reagiert. Auch DOSB und HSB haben alle Mitgliedsvereine aufgerufen, Energiesparmaßnahmen zu ergreifen. Ziel ist eine Reduzierung des Energieverbrauchs um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch ist klar: Die gestiegenen Kosten für Gas und Strom lassen sich nicht in vollem Umfang durch höhere Mitgliedsbeiträge oder andere Umlagen finanzieren. Anfang November erst hatte die Sportministerkonferenz, insbesondere auf Initiative Hamburgs, daher klargestellt, dass die Sportvereine neben der vom Bund angekündigten Gaspreis- und von der Strompreisbremse profitieren werden.
Mit einem zusätzlichen Entlastungspaket in Höhe von bis zu neun Millionen Euro, das Sportbehörde und Finanzbehörde jetzt gemeinsam geschnürt haben, sollen Vereine und Verbände darüber hinaus entlastet und existenzielle Härten verhindert werden, um den Sportbetrieb auch in der Krise abzusichern. Vereine und Verbände können damit bis Ende April 2024 nicht rückzahlbare Zuschüsse in Höhe von bis zu mehreren Tausend Euro beantragen. Die Höhe des Förderbetrages pro kWh sowie die maximale Förderung richtet sich dabei gestaffelt nach der Art der Anlage, der Energieart sowie der Preissteigerung.
Antragsberechtigt sind Sportvereine und Sportfachverbände, die bis spätestens zum 31.12. vergangenen Jahres in das Hamburger Vereinsregister eingetragen wurden und die über mindestens eine vereins- bzw. verbandseigene Anlage verfügen bzw. diese als wirtschaftlich Verpflichtender nutzen. Die Vereine müssen dabei nachweisen, dass die Kostensteigerungen mindestens 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr betragen. Die Vereine sind zudem aufgefordert, weiterhin Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs umzusetzen.
Vereine und Verbände des Hamburger Sportbundes e.V. können ihren Antrag voraussichtlich ab dem 6. Dezember über das HSB-Mitgliederportal direkt einreichen. Die übrigen Antragsteller richten ihren Antrag an das Landessportamt der Behörde für Inneres und Sport.
Sportsenator Andy Grote: „Nachdem wir als Sportministerkonferenz kürzlich für Klarheit gesorgt haben, dass Sportvereine neben der Gaspreis- auch von der Strompreisbremse profitieren, ist das heute das zweite wichtige Signal für den Hamburger Sport mit einer klaren Botschaft: Wir lassen niemanden alleine und sind fest entschlossen, den Hamburger Sport wie schon in der Pandemie gut durch diese Krise zu bringen. Mit unseren Energiekostenzuschüssen versetzen wir die Vereine in die Lage, ihren Sportbetrieb über die kommenden Winter abzusichern.“
Für die HNT kommt die finanzielle Hilfe zum rechten Zeitpunkt. „Wir sind darauf angewiesen. Das Entlastungspaket ist ein Segen. Wir werden unbedingt einen Antrag stellen“, betonte HNT-Geschäftsleiter Mark Schütter. Dieser zählt einige Anlagen auf, die trotz der vom Senat veranlassten Einsparvorgabe von rund 20 Prozent, so richtig Energie „fressen“: Tennishalle, FitHus im BGZ Süderelbe oder Büroräume im alten Vereinsheim. Nach Corona sei die Energiekrise in kurzer Zeit bereits der zweite Nackenschlag, der die HNT treffe. In diesem Zusammenhang dankte Schütter den HNT-Mitgliedern für ihr Verständnis und ihre Solidarität. „Wir müssen zusammenhalten, um durch diese Krise zu kommen“, hob Schütter hervor.
Auch der TV Fischbek zeigte sich vom Hilfspaket angetan. Man werde das Angebot auf jeden Fall in Anspruch nehmen, erklärte Pressesprecher Matthias Nehls. Dieser verwies in erster Linie auf die Uwe-Seeler-Halle, die in der Regie des TV Fischbek liege. Beim Moorburger TSV hat man die Unterstützung ebenfalls positiv wahrgenommen. Präsident Peter Renck betonte aber, dass der Bezirk Harburg schon ausreichende Zuschüsse für die Außenanlagen, die Sporthalle und das Vereinsheim gewähre. Dies wäre vor Jahren vertraglich festgelegt worden. Damit brauche der Moorburger TSV keine finanziellen Zuwendungen aus dem jüngsten Hilfspaket in Anspruch nehmen, erläuterte Renck.