Tulpen nicht nur in Amsterdam

Die Mitglieder der Projektgruppe Stadtteilpflege (v.r.) Karin Sauer, Klaus Willke, Claudia Georgiadis, Helene Windolph und Simon M. haben Blumenzwiebeln gepflanzt, damit der Vogelhüttendeich im Frühjahr bunt blüht. Foto: ein

Tulpen nicht nur in Amsterdam
Zweite Pflanzaktion am Vogelhüttendeich

(au) Wilhelmsburg. Sie haben ein Ziel: Der Tristesse und der Vermüllung im Vogelhüttendeich etwas Schönes entgegenzusetzen. Deswegen pflanzten im Frühjahr dieses Jahres Anwohner und Mitglieder der Projektgruppe Stadtteilpflege Wilhelmsburg Primeln und Stiefmütterchen um die Bäume am Vogelhüttendeich (der Neue RUF berichtete). Jetzt im Herbst haben die Stadtteil-Aktivisten Zwiebeln von Tulpen und Narzissen in die Erde gesteckt.
„Im kommenden März wird es hoffentlich schön bunt werden am Vogelhüttendeich, denn dann werden aus den Zwiebeln Blumen in Gelb, Rot, Orange und Weiß wachsen“, sagt Angelika Schöning, Sprecherin der Projektgruppe Stadtteilpflege. Bei der vorigen Pflanzaktion im April konnte die Gruppe einige Anwohnerinnen und Anwohner dafür gewinnen, sich um die damals gepflanzten Blumen zu kümmern. „Die Primeln und Stiefmütterchen sind verblüht. Das Pflanzen von Blumenzwiebeln, die jedes Jahr wieder austreiben, soll die Beetpaten ermutigen, weiterzumachen“, sagt Schöning.
Rund 1.000 Zwiebeln von Narzissen und rund 500 von Tulpen haben die Engagierten eingegraben. Zuvor mussten sie die Baumscheiben vom Müll befreien. Zehn Säcke voll mit Dosen, Bierflaschen, Pappbechern, Papierfetzen und halbzerhackten Kleinmöbeln kamen zusammen. „Wir wünschen uns, dass die Blumenbeete die Leute dazu bringen, nicht einfach alles achtlos fallen zu lassen“, sagt Dieter Obele.
Einig ist man sich in der Projektgruppe darin, dass auch der Bezirk dazu beitragen könnte, den Vogelhüttendeich attraktiver zu machen. „Die Straße wirkt trist. Die Gehwege sind in einem desolaten Zustand, holprig und schief, bei Regen voller Pfützen. Sie werden von Autofahrern als Parkplatz missbraucht. Fahrradbügel sucht man vergebens, Läden haben aufgegeben“, so fasst Anwohner Dieter Obele die Situation zusammen. Er sitzt wie Angelika Schöning auch im Beirat für Stadtteilentwicklung und ist Bürgervertreter für das Gebiet rund um den Vogelhüttendeich. Nach der Verschönerung der Veringstraße müsse die Stadt dringend auch hier etwas tun, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen.
Ganz privat hat das schon der türkische Rentnerverein getan, denn seit Jahren pflegt er ein sorgsam eingezäuntes Blumenbeet vor seinem Vereinslokal am Vogelhüttendeich. Und der Betreiber ließ es sich auch diesmal nicht nehmen, die Beteiligten der Pflanzaktion nach getaner Arbeit zu Kaffee und Tee einzuladen.
Nach der Aktion am Vogelhüttendeich will die Projektgruppe Stadtteilpflege möglichst noch in diesem Jahr Blumenzwiebeln auch um den Kreisel an der Kreuzung Veringstraße/Fährstraße einpflanzen. Dieses Vorhaben muss aber noch mit den Verantwortlichen des Bezirks abgestimmt werden. Wer Lust hat, in der Projektgruppe Stadtteilpflege mitzuarbeiten, ist herzlich eingeladen. Das nächste Treffen findet statt am 7. November, um 18 Uhr, im AWO Seniorentreff, Rotenhäuser Wettern 5.