„Trotz Corona den Klimawandel nicht vergessen!“

Im Juni 2020 wurden bereits acht Tanks abgerissen die direkt vor den Nordischen Oelwerken über 60 Jahre standen. Fünf weitere werden im 1. Quartal dieses Jahres verschwinden. Foto: NOW

„Trotz Corona den Klimawandel nicht vergessen!“.

NOW sollen bis 2030 klimaneutral werden.

Thomas Carroux hat sich für die nächsten Jahre viel vorgenommen. Der Geschäftsführer der Nordischen Oelwerke Walther Carroux GmbH & Co. KG (NOW) möchte, dass sein am Veringkanal gelegener Traditionsbetrieb bis zum Jahr 2030 klimaneutral wird. Bis dahin ist es noch ein langer Weg, die Weichen dafür stellt der 59-Jährige jedes Jahr aufs Neue, hat dafür sogar einen 10-Jahresplan aufgestellt.
„Wir dürfen trotz Corona den Klimanwandel nicht vergessen“, erklärt Carroux. Und geht als gutes Beispiel voran. So konnten nach eigenen Angaben bei den Co2-Emissionen in 2020 im Vergleich zu 2019 weitere 45 Prozent eingespart werden, im Vorjahr sogar 60 Prozent im Vergleich zu 2018. „Außerdem konnten wir beim Wasserverbrauch eine Verringerung um 50 Prozent zu 2019 erreichen. Und bei der Lieferung von Abwärme an den Energiebunker gelang es uns, dank einer Prozessoptimierung, die Wärmemenge um 20 Prozent zum Vorjahr zu steigern“, so Carroux. Vor den Nordischen Oelwerken hat es im vergangenen Jahr auch eine optische Veränderung gegeben. Nach umfangreichen Rohrleitungsrückbau wurden Mitte Juni 2020 während einer Woche acht Tanks, weitere fünf Tanks sollen bis März dieses Jahres abgerissen werden.
Auch beim Thema Geruchsemissionen geht es voran: Nach jahrelangen Beschwerden aus der Bevölkerung wegen übler Gerüche gibt es kaum noch welche. Das liegt unter anderem daran, dass der Betrieb von Fettsäurespaltung auf Glycerin-Destillation umgestellt hat. Und auch hier soll es in diesem Jahr noch einen weiteren Schritt vorangehen. „Wir stellen den Rohwareneinsatz in der Glycerin-Destillation auf hochwertiges, 92-prozentiges Roh-Glycerin um. Dies wird ab sofort den Produktionsprozess so positiv beeinflussen, dass neben einem geringeren Energieverbrauch eine weitere leichte Reduzierung der bereits nur geringen Geruchsemissionen erreicht werden kann“, so Carroux.
Zum 10-Jahresplan von Thomas Carroux gehören aber neben den großen auch kleine Maßnahmen, die zur Klimaneutralität führen: Umstellung der Beleuchtung auf LED-Technik im Verlauf dieses Jahres, ein Projekt für den Einsatz von Fotovoltaik auf den Dächern und die Zusammenarbeit mit der Loki-Schmidt-Stiftung zur Realisierung einer nachhaltigen Standortentwicklung. Dass er mit seinen Plänen auf dem richtigen Weg ist, davon scheint nicht nur Thomas Carroux überzeugt. „Es gibt immer noch Kritiker, aber ich habe viel positives Feedback bekommen. Ich bedanke mich sehr für das gute Miteinander, wie zum Beispiel mit dem Quartiersbeirat Reiherstiegviertel. Ich fühle mich gut angenommen in der Nachbarschaft!“