„Sowas“ gab es in Neugraben.
Heimatvereinigung: Freude über alte Putzkommode.
Wer hat denn „sowas“?, hatte Helmut Vick, 1. Vorsitzender der Heimatvereinigung Finkenwerder, vor einigen Wochen via Neuer RUF gefragt. „Sowas“ hatte dann tatsächlich eine RUF-Leserin aus Neugraben. Sie meldete sich, als Helmut Vick die Hoffnungen schon beinahe aufgegeben hatte, dann nach knapp zehn Tagen, und das gute Stück wechselte seinen Besitzer. Dieses „sowas“ ist eine so genannte „Putzkommode“, wie sie in den 1930er-Jahren wahrscheinlich zu tausenden in den Wohnungen gestanden ist und später, als sie dem modernen Möbel-Design nicht mehr entsprach, ebenfalls zu tausenden in den (Sperr)Müll wanderte oder bestenfalls am Dachboden verstaubte und auf bessere Zeiten hoffte.
Warum benötigt die Heimatvereinigung ausgerechnet eine solche Putzkommode, die eigentlich lediglich durch ihre dem Zweck entsprechende Schlichtheit besticht? „Das Elternhaus von Gorch Fock in Finkenwerder – es steht am Neßdeich – soll bis in alle Einzelheiten möglichst detailgetreu eingerichtet werden“, erläuterte Vick, und dazu gehört eben auch eine solche Kommode. Er ist nun dabei, sie für diesen Zweck optimal aufzuarbeiten (größere Schäden wies sie glücklicherweise nicht auf), damit sie die vorhandene Einrichtung originalgetreu ergänzt.
In diesem Zusammenhang steht auch die Bitte von Helmut Vick. Alte (Einrichtungs)Gegenstände nicht gedankenlos entsorgen, sondern immer ein Museum oder einen Fachmann fragen, damit alte Schätze nicht verloren gehen. Denn fragen kostet bekanntlich nichts, und wegwerfen geht immer noch.
Die Corona-Pandemie hat auch der Heimatvereinigung arg zu schaffen gemacht. Die Besucher sind ausgeblieben, das Sommerfest musste ausfallen und auch Trauungen konnten im originellen Ambiente des Elternhauses des Heimatdichters Gorch Fock („Seefahrt ist not“) nicht stattfinden.