Sechs Jahre für die Erledigung eines Antrags der Grünen

Jürgen Marek: Mit einem Lächeln den Antrag für erledigt erklärt Foto: priv.

Sechs Jahre für die Erledigung eines Antrags der Grünen

Leitsystem aus Stelen soll für Orientierung sorgen

Weder das Archäologische Museum Hamburg noch das Harburger Theater (beide Museumsplatz) sind auf den Hinweisschildern in der Harburger Innenstadt zu finden. Viele andere kulturellen Einrichtungen fehlen auf den öffentlichen Wegweisern komplett. Das bemängelte Jürgen Marek, Grünen-Abgeordneter in der Bezirksversammlung und wies seit 2014 zum wiederholten Mal darauf hin. Mehr noch: An der Kreuzung Bremer Straße/Knoopstraße gebe es ein veraltetes Hinweisschild zum „Helms-Museum“. Das jedoch heißt bereits seit geraumer Zeit „Archäologisches Museum Hamburg.“ Die Folge dieses Missstandes, so Marek: „Besucher, die zum Beispiel aus der S-Bahn-Station Harburg-Rathaus kommen, finden sich in Harburg nur schlecht zurecht und der Weg zum Museum oder zum Theater wird unnötig erschwert.“
Das müsse sich ändern, fand seine Partei und wurde in der Bezirksversammlung aktiv. Mittels eines Antrags, der dann im Kulturausschuss beraten wurde, wurde die Verwaltung gebeten, diese Hinweisschilder in der Harburger Innenstadt schnellstmöglich zu aktualisieren. Hierzu sollten Hinweisschilder im gleichen Design wie in der Hamburger Innenstadt verwendet werden. Außerdem solle sich die Verwaltung bei der Deutschen Bahn dafür einsetzen, „dass auch dort Hinweisschilder in den Ausgängen der S-Bahn-Stationen aktualisiert werden“.
Sechs Jahre später ist es nun endlich soweit. Das Bezirksamt bezog nun durch seine Sozialdezernentin Anke Jobmann Stellung und teilte im Kulturausschuss mit, dass die Montage eines neuen, einheitlichen Fußgängerleitsystems durch die Firma Stroer aus Köln noch in diesem Jahr (!), voraussichtlich ab August, erwartet wird. Das Fußgängerleitsystem werde auch Hinweise auf Harburgs kulturelle Einrichtungen geben. Nach Abstimmung und Festlegung der Aufstellorte und Ziele haben sich jedoch infolge der Corona-Pandemie Verzögerungen ergeben – bei dem Hersteller der Schilder herrscht derzeit Kurzarbeit und es kommt zu Lieferschwierigkeiten.
Folgende Aufstellungsorte mit Stelen, die auf das Museum und das Theater hinweisen, sind vorgesehen: Bahnhof Harburg, Seeveplatz (nur Museum), Fußgängerzone Lüneburger Straße, Innenstadt und Rathausplatz. Weitere Hinweisschilder sollen ihren Platz in der Bremer Straße/Knoopstraße finden, in der Lüneburger Straße/Bremer Straße sowie in der Lüneburger Straße/Deichhausweg. Nicht zuletzt wurden auch die Belange von Kindern und Jugendlichen unter Beachtung des Quell- und Zielverkehrs geprüft und berücksichtigt. Was Quell- und Zielverkehr in diesem Zusammenhang bedeuten sollte, konnte sich Marek jedoch nicht erschließen: Eine verwaltungstechnische Formulierung aus dem zuständigen Fachamt Management des öffentlichen Raums. Marek ließ es mit einem Lächeln gelten und erklärte den Antrag nach unendlichen Planungen, die immer wieder geändert und verworfen wurden, für erledigt. Nur noch wenige Abgeordnete, die 2013/2014 das interfraktionelle Vorhaben angeschoben hatten, gehören heute diesem Gremium noch an.