Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport

Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport.

Orientierung für Sportler, Trainer und Eltern.

Im letzten Jahr hat der TuS Fleestedt begonnen, ein Konzept für den Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport zu erarbeiten. Mit Unterstützung von Beratern der Niedersächsischen Sportjugend werden zunächst die Übungsleiter des Vereins mit der Problematik konfrontiert, anschließend wurden Risikobereiche im Sportbetrieb des Vereins identifiziert.
Seit März haben die Beschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Prävention die Arbeiten an diesem Projekt auf Eis gelegt. „Wir waren gerade dabei, Regeln zu erarbeiten, an denen sich Sportler, Trainer, aber auch Eltern und sonstige Besucher des TuS orientieren können“, erläutert Diana Menke. Die Jugendfußballtrainerin leitet gemeinsam mit Jens Barck, Jugendfußballobmann im TuS, das Präventionsprojekt.
„Wir sammeln in Workshops mit Trainern und Übungsleitern aus allen Sparten des Vereins Situationen, die potenziell gefährlich sind. Hieraus entstehen dann Regeln, an denen sich alle orientieren sollen“, erläutert Menken den Ansatz des Vereins. Ziel soll es sein, die Gefährdung vor sexualisierter Gewalt im Sport so weit wie möglich zu begrenzen. Kurz: „Wir wollen, dass im TuS Fleestedt für jeden Sport ohne Angst gewährleistet werden kann“, sagt Menke.
Erste Maßnahmen wurden inzwischen umgesetzt. So hängen seit Anfang des Jahres in allen Kabinen des Sportzentrums Seevetal und der Grundschulturnhalle in Fleestedt Schilder, die die Nutzung von Handys und Fotoapparaten untersagen. „Umkleiden und Übungsräume sind geschützte Bereiche, hier muss jeder sicher sein, dass keine Fotos gemacht werden, die durch Handys womöglich nach draußen gelangen“, für Menke ein ganz wichtiger Grundsatz. Auch für Eltern sind die Umkleiden tabu, schließlich sind Kinder ab der ersten Klasse in der Lage, sich allein für den Schulsport umzuziehen. Warum sollte das nicht auch im Sportverein funktionieren?
Parallel zur Entwicklung des Regelwerks läuft die Schulung der rund 100 Übungsleiter, Trainer und Betreuer des Vereins, die jetzt nach den Sommerferien fortgesetzt wird. Hier sollen Übungsleiter und Trainer mit der Thematik vertraut gemacht werden, um künftig sensibel für die Problematik zu sein. Die nächsten Schulungen sind im September vorgesehen. Übungsleiter und Betreuer des TuS, die bisher noch nicht an der Grundschulung teilgenommen haben, können sich in der Geschäftsstelle unter Telefon 04105 6908288 oder per E-Mail info@tusfleestedt.de für diese Schulung anmelden.
Wie geht es dann noch weiter? Im Herbst sollen Vertrauenspersonen bestimmt werden, an die sich jeder im Verein wenden kann. Außerdem müssen noch die Kommunikationswege zum Kinderschutzbund im Landkreis Harburg definiert werden, damit im Ernstfall auch schnell die richtige Reaktion und Hilfe für Betroffene erfolgen kann. „Unser Ziel ist es, dass das Grundgerüst im TuS bis zum Jahresende steht“, hofft Diana Menke.