S-Bahnstation Elbbrücken: Fertigstellung verzögert sich

So schick soll die neue Haltestelle an den Elbbrücken werden. Noch ist allerdings überall Baustelle die Fertigstellung der S-Bahnhaltestelle verzögert sich um mehrere Monate. Visualisierung: gmp • Architekten von Gerkan Marg und Partner

S-Bahnstation Elbbrücken: Fertigstellung verzögert sich

Hindernisse im Baugrund behindern Bauarbeiten

Begeistert wurde Ende Mai das Einsetzen des Skywalks, eines der Herzstücke der neuen U- und S-Bahnhaltestelle Elbbrücken, gefeiert. Rund 65 Meter lang ist das gläserne Bauwerk, dass die beiden Haltestellen miteinander verbinden soll (der Neue RUF berichtete). Doch wenn im Dezember dieses Jahres die neue U-Bahnhaltestelle Elbbrücken in Betrieb genommen wird, läuft der Skywalk ins Nichts. Denn nicht nur, dass sich die Baukosten der S-Bahnhaltestelle von rund 43 Millionen Euro auf knapp 57 Millionen Euro verteuern, wie im Juni bekannt wurde, der neue S-Bahnhof wird bis Dezember nicht fertig. Grund dafür sind Hindernisse im Baugrund, wie die Bahn vergangene Woche mitteilte.
So sollen für das neu zu errichtende zentrale Technikgebäude der Station, auf dem ein Teil der zukünftigen Bahnsteigelemente aufliegen soll, zur Ableitung der Lasten zahlreiche Bohrpfähle bis zu einer Länge von 18 Metern eingebracht werden. Das hat aber nur teilweise funktioniert. „Bei sieben von neun Bohrpfählen ist uns das nicht gelungen, sind wir bei ungefähr zehn Metern stecken geblieben“, teilte Ulrike Bruhns, Projektleiterin Bahn AG, in einem NDR-Interview mit.
Trotz umfangreicher Untersuchungen im Vorfeld in Form von Probebohrungen konnten die zwischen 90 und 120 Zentimeter starken Bohrpfähle teilweise nur wenige Meter in den Baugrund eingebracht werden. Vermutlich stellt eine alte Spundwand oder Hafenkaimauer das Hindernis dar, mutmaßt die Bahn.
Um die Tragfähigkeit der hergestellten Bohrpfähle und damit deren Nutzbarkeit für die Herstellung des Technikgebäudes und der Bahnsteigelemente beurteilen zu können, wurden fünf Probepfähle in unmittelbarer Nähe hergestellt und umfangreichen Belastungstests unterzogen. Die Auswertung dieser Tests werde in den nächsten Wochen erwartet und ist die Grundlage für die Festlegung, inwieweit die Bauarbeiten an dieser Stelle wiederaufgenommen werden können und wann die erste S-Bahn an der neuen Station hält.
Der Bau der Bahnsteige läuft soweit möglich parallel weiter. Die Gesamtinbetriebnahme inklusive Stationsdach ist laut Bahn weiterhin für Ende 2019 geplant.
Mit dem direkten Übergang zwischen der U4 und den S-Bahn-Linien 3 und 31 soll an den Elbbrücken in Zukunft ein wichtiger Knotenpunkt für Fahrgäste aus dem Hamburger Süden entstehen. Die neue Verbindung schaffe einen zweiten Weg vom Süden Hamburgs in die Innenstadt und sorge so auch für eine Entlastung des Hamburger Hauptbahnhofes, so die Hochbahn. Fahrgäste aus dem Süden können dann bereits an den Elbbrücken in die U4 umsteigen, ohne über den Hauptbahnhof fahren zu müssen. Das wird sich nun verzögern, sehr zum Leidwesen vieler geplagter Pendler aus dem Süderelberaum.