Projekt mit Bauernhof, Schulgarten und Yoga-Seminaren in Elstorf

SPD -Tobias Handtke sprach mit Stella Benecke Yoga- und Akrobatik-Lehrerin über berufliche Erfahrung Familiengeschichte und Zukunftspläne für den Ort

Projekt mit Bauernhof, Schulgarten und Yoga-Seminaren in Elstorf.

SPD-Bürgermeisterkandidat Tobias Handtke im Gespräch mit Stella Benecke.

Das eigene Leben als Gesamtkunstwerk zu sehen und dabei die wirtschaftliche Realität im Auge zu behalten, das ist mit 29 Jahren sehr ungewöhnlich. Eine solch ungewöhnliche junge Frau traf SPD-Bürgermeisterkandidat Tobias Handtke am 26. Mai in Elstorf. Er sprach mit Stella Benecke, Yoga- und Akrobatik-Lehrerin, über berufliche Erfahrung, Familiengeschichte und Zukunftspläne für den Ort. „Beeindruckt hat mich besonders, dass Stella Benecke ihre Pläne nicht nur für ihre eigene berufliche Zukunft aufstellt, sondern gleichzeitig an die Ortsentwicklung und die Zukunft der Dorfgemeinschaft denkt“, zeigte Tobias Handtke sich geradezu begeistert. Stella Benecke will „Leben, Bewegung und Inspiration“ in die Mitte der dörflichen Gesellschaft bringen. Der Hof Benecke mit seinen umliegenden Wiesen und Gärten bietet dazu eine fast idyllische Umgebung. Zunächst sind einige Umbauten erforderlich. Für die Scheune gibt es bereits einen Umbauantrag. Hier will Stella Benecke ihr Yoga-Seminarzentrum „Haferdiele“ einrichten. Als Extras für die teilnehmenden Gäste soll nach Möglichkeit das alte Backhaus wieder hergerichtet werden und ist eine „Wiesen-Sauna“ geplant. Wie in vielen anderen Fälle hat Corona für Benecke die Weichen für „mehr Zeit in Hof und Garten“ gestellt. „Viele Menschen“, sinniert sie, „haben sich vor Corona nicht träumen lassen, was einige von uns heute so machen.“
Stella Benecke knüpft an ihre Familientradition an. Sie will den Hof in ihrer Generation erfolgreich fortführen, aber mit neuen Ideen. „Wirtschaftliches Wachstum sollte aus meiner Sicht öfter qualitativ ausgelegt werden. Mehr Lebensqualität ist für die Gemeinschaft wichtiger, als nur an Standortvorteile oder neuen Wohnraum zu denken“, sagt sie. Dazu braucht sie eine Fläche, wo sie ihre Ideen voranbringen kann. Der Benecke-Hof ist dazu eine gute Basis. Die Beneckes sind eine traditionsreiche Elstorfer Familie. Auf ihrem Hof, der 1929 nach dem Durchzug eines Wirbelsturms neu aufgebaut wurde, wie die Inschrift über dem Eingang erklärt, lebten zeitweise vier Generationen unter einem Dach. Mutter Benecke ist als Tierärztin ortsbekannt. Tochter Stella hat sich nun die Modernisierung des Hofs vorgenommen. Dabei will sie die Familien- und Ortsgeschichte einbeziehen und an die heutige Zeit anbinden. Da ist beispielsweise der neue Schulgarten, in dem die Elstorfer Grundschulkinder Gemüse anbauen können.
Früher wurden hier bei Beneckes Hausmädchen im Gemüseanbau unterrichtet. Während Stella Benecke das Nutzungsangebot an die Grundschule bringt, besucht sie seit Mitte 2020 ein Studienseminar in Permakultur. Der Schulgarten ist danach als Mandala entstanden, einer Gestaltungsform aus der Yoga-Lehre, die diverse Vorteile im Gemüseanbau bietet. Gerade in der Corona-Zeit sei der Garten besonders wertvoll für die Kinder gewesen, obwohl gar nicht viel Gemüse angebaut werden konnte. Aber es gab hier für die Notbetreuung der Kinder immer einen Anlaufpunkt.
Mit Projekten dieser Art will Stella Benecke die Zukunft gestalten. Sie möchte das Traditionelle erhalten, darauf aufbauen und immer die nächste Generation mitdenken. Ihr Hof bot ihr die Gelegenheit, einen historischen Entwicklungsfaden wieder aufzugreifen, obwohl sie nach der Familientradition eigentlich einen anderen Beruf ergreifen sollte. Aber die jetzige Entwicklung hat gezeigt, dass ein kreativer Beruf wie der ihre großes Potenzial enthält, um den Familienhof als Gesamtprojekt und als Anlaufpunkt im Dorfleben sinnvoll zu gestalten. Die Zukunft sieht sie deshalb recht optimistisch: „Wenn man erstmal anfängt, kann sich vieles auch von allein entwickeln.“ So ganz darauf verlassen wird sie sich aber dennoch nicht. Im September will Stella Benecke für den Gemeinderat kandidieren, denn sie sieht die Politik als einen größeren Rahmen für solidarische Ziele und für ein gemeinsames Leben.
„Jede Kommunalpolitik braucht Menschen, die nicht nur Visionen und Ideen haben, sondern daran arbeiten, diese auch umzusetzen. Das Ganze mit Optimismus und Zuversicht. Diese Gemeinsamkeiten motivieren jeden Tag, sich für unsere Gemeinde, für unser Zuhause einzusetzen“, erklärt Handtke abschließend und bedankt sich bei Stella Benecke nicht nur für die Einladung, und bekundet seinen Respekt auch vor dem Schritt, die politische Zukunft mitgestalten zu wollen.