Preisträger des 4. Harburger Nachhaltigkeitspreises

Thomas Völsch (li.) und Robert Timmann (re.) überreichten den ContraZt-Vertretern Urkunde und Scheck: Ali Yardim (2.v.l.) der einen syrischen Flüchtling mitgebracht hatte (mi. und André Jobst), 1. Vorsitzender des Sieger-Vereins ContraZt. Foto: Gisela Baudy

17 Projekte, aber nur drei konnten gewinnen
Preisträger des 4. Harburger Nachhaltigkeitspreises

(pm) Harburg.  Erleichtertes Aufatmen bei Ali Yardim: Platz drei und zwei waren bereits  vergeben, eine Chance blieb noch, von der Jury auserwählt worden zu sein. Es war die Chance von ContraZt und den Verein, dessen  Schatzmeister Yardim ist, und….die Jury hatte zu seinen Gunsten entschieden.

Überschwänglicher Dank von Maria-Lena  Tucholkski Foto: pm
Überschwänglicher Dank von Maria-Lena Tucholkski Foto: pm

Am 25. November hat die Bezirksversammlung Harburg zum vierten Mal den Harburger Nachhaltigkeitspreis im Harburger Rathaus verliehen. Der Preis in Höhe von 2.000 Euro ging an drei Preisträger, die ihre Projekte im Bezirk Harburg erfolgreich umsetzen. Drei weitere Bewerber von insgesamt 17 Bewerbern fanden eine Anerkennung mit besonderer Erwähnung.
Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch Jürgen Marek, Moderator und Mitglied der Harburg21-Lenkungsgruppe, überreichten Bezirksamtsleiter Thomas Völsch und Robert Timmann, stellvertretender Vorsitzender der Bezirksversammlung Harburg, die Preise.
Über 1.000 Euro durfte sich demnach ContraZt freuen. Ausgezeichnet wurde das Projekt „Umsonstladen und Mehr Wert Kultur“, das ein kultur- und  generationenübergreifendes Stadtteilprojekt zur kostenlosen Weitergabe von Medien und Gebrauchsgegenständen darstellt. „Der Verein verpflichtet sich der kulturellen und sozialen Förderung und finanziert sich durch Spenden. Im Umsonstladen und im Laden Mehr Wert Kultur können Bürger nicht mehr benötigte Gegenstände (u.a. Kleidung, Elektrogeräte, Bücher) spenden und dafür andere Sachen mitnehmen. Durch die Mehrfachnutzung von Konsumgütern werden effektiv  Ressourcen geschont,“ so  Dr. Chris Baudy, Freier Journalist und Bildungspartner für Nachhaltigkeit (NUN). „Das Projekt trägt zur nachhaltigen Entwicklung im Bezirk bei und berücksichtigt im besonderen Maße die Komponenten Soziales und Ökonomie,“ betonte die Jury.

Waren von der Jury-Entscheidung überrascht: Markus Marienfeld (2. v.l.) und Lukas Haack (3.v.l.) mit Thomas VlöFoto:  pm
Waren von der Jury-Entscheidung überrascht: Markus Marienfeld (2. v.l.) und Lukas Haack (3.v.l.) mit Thomas VlöFoto: pm

Über den zweiten Preis in Höhe von 600 Euro konnte sich die Kinderstadt „Kita Hafencampus“ des Träges Kinderstadt Kitas GmbH für das Projekt Grundelement Wasser“ freuen, in dem Krippen- und Elementarkinder sich die Welt des Wassers erobern. Maria-Lena Tucholski, Geschäftsführerin dieser Einrichtung: „Kinder mit unterschiedlichen Alters- und Entwicklungsständen werden durch vielfältige Methoden an das Grundelement Wasser herangeführt und erlangen ein Bewusstsein für Gewässerschutz und Wasserschonung. Baudy: „Das Projekt zeichnet sich besonders durch die enge Verknüpfung der Nachhaltigkeitsdimensionen Ökonomie, Ökologie und Soziales aus.“
Über den dritten Preis in Höhe von 400 Euro konnte sich die Hamburger Regionalgruppe „Cradle to Cradle – Wiege zur Wiege e.V.“ für ihr Projekt „C2C Starterseminar“ freuen. Es handelt sich, wie Lukas Haack und Markus Marienfeld von der C2C Regionalgruppe erläuterten, „um einen kostenlosen Workshop für Studierende der TUHH und Interessierte. Vermittelt wird die Cradle to Cradle (von der Wiege zur Wiege) Denkweise mit dem Ziel, Bewusstsein für kreislauffähige, umweltfreundliche Produkte und Produktionsprozesse zu schaffen.“ Das Projekt transportiert im besonderen Maße den Nachhaltigkeitsgedanken, führte die Jury aus, der außer Robertt Timmann als stellv. Vorsitzender der Bezirksversammlung auch der Ex-Bezirksamtsleiter Bernhard Hellriegel, der ehemalige SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Frank Wiesner und Mitglied der Lenkungsgruppe von Harburg21, Angelika Grözinger, langjährige Vorsitzende des DHB – Netzwerk Haushalt sowie Rolf Buhs, langjähriger CDU-Abgeordneter in der Bezirksversammlung und auch der Baudezernent Jürg-Heinrich Penner angehörten.
Mit einer besonderen Anerkennung würdigten Völsch und Timmann außerdem drei weitere Projekte:  Zum einen war dies „fairKauf hamburg/Upcycling – ökologisch, ökonomisch, sozial und kreativ“ des Vereins In Via Hamburg e.V., das Integration und Umweltschutz unter einem Dach vereint. fairKauf ist das Harburger Sozialkaufhaus für Geringverdiener und ein Training-Terrain für Langzeitarbeitslose. Das zweite Projekt war das vom „Büro WasserLand“ fachlich betreute Gewässerschutzprojekt „Lebendige Engelbek (LE) und Seevekanal 2021 (SE)“, das mit Harburger Schulen und Anliegern umgesetzt wird. Ziel ist, den wertschätzenden Umgang mit Gewässern verstärkt  ins öffentliche Bewusstsein zu heben. Die dritte Anerkennung mit besonderer Erwähnung ging an das Zentrum für Energie, Wasser und Umwelttechnik (ZEWU) der Handwerkskammer Hamburg. Als wichtiger Hamburger Umweltakteur wird das ZEWU 2017 eine Qualifizierungsmaßnahme für geflüchtete Menschen im Bereich Erneuerbare Energien durchführen. Dabei lernen die Teilnehmenden umwelttechnisches Know-How und erhalten zudem sprachliche Förderung bis zur Mittelstufe „Deutsch für den Beruf“.
In einer PowerPoint-Präsentation stellte Dr. Chris Baudy, Bildungspartner für Nachhaltigkeit und Mitglied der Lenkungsgruppe von Harburg21, die besonderen Leistungen aller Initiativen vor, die sich mit ihren Projekten beworben hatten. Der Abend endete mit der Überreichung von elf weiteren Anerkennungsurkunden für die restlichen Bewerber und mit anregenden Gesprächen in lockerer Runde. Für die musikalische Untermalung sorgten die Schüler der Schule Scheeßeler Kehre unter Leitung von Yvonne Stein und Jutta Steinberg.