„Power to Gas“-Technologie am Heidrand?

„Power to Gas“-Technologie am Heidrand?.

CDU-Antrag schlägt CO2-freie Beheizung vor.

Angesichts der Sanierung des Grundschulen-Komplexes der Stadtteilschule Fischbek-Falkenberg (Standort Falkenberg) wartet die CDU mit einem interessanten Vorschlag auf. Ihrer Ansicht nach könnte die StS Falkenberg als Pilot-Projekt einer erweiterten „Power to Gas“ Technologie fungieren. Zur Nutzung regenerativer Wind- und Sonnenenergie wären „Power to Gas“-Technologien besonders gut geeignet, heißt es im CDU-Antrag, da diese die Energie speichern und bedarfsgerecht wieder zur Verfügung stellen können. In Hamburg betreibe HanseWerk am Standort Reitbrook beispielsweise eine der aktuell größten Anlagen zur Wasserstoff-Erzeugung aus überschüssiger Windenergie und der Einspeisung des erzeugten Wasserstoffs in das Erdgasnetz. Der weitergehende Ausbau dieser Anwendung sei durch die Obergrenze des Wasserstoffgehaltes im Erdgas und die Schwankungsmöglichkeit in der Einspeisung begrenzt, so die CDU. „Deutlich breiter und auch dezentral nutzbar ist die Erweiterung der Wasserstoff-Erzeugung mit einer Methanerzeugung aus diesem Wasserstoff und CO2, das aus der Verbrennung des gebildeten Methans in einem Blockheizkraftwerk entsteht und als Kreislauf zurückgeführt wird. Durch die direkte Nutzung der Wärme, die bei der Reaktion zum Methan und bei der Verbrennung im Blockheizkraftwerk entsteht, ist der Wirkungsgrad des Systems mit sehr hohen 87% bei einem Pilotprojekt in einem Wohnblock in Augsburg ermittelt worden. Der große Vorteil des Systems ist zum einen die erheblich weniger gefährliche und einfachere Speicherung der Energie in Form des Methans bei gleichzeitig geschlossenem CO2-Kreislauf. Zum weiteren ist die dezentrale Nutzung für Wohnblöcke oder z.B. Schulen und deren wohnbauliche Umgebung möglich. Da Schulen meist inmitten von Wohnbebauung lokalisiert sind, können Anlieger an das Kraft/Wärme-System leicht angeschlossen werden, sodass dann um die Schule herum eine CO2-freie Beheizung der Wohnungen und Häuser erfolgen kann. Damit können „CO2-freie Inseln“ um einen Schulstandort herum entstehen. Die Anwendung einer solchen Technik als Hamburger Pilotprojekt in Harburg würde den Bezirk einen großen Schritt in Richtung nachhaltiger Nutzung regenerativer Energie voranbringen“, führt der CDU-Antrag aus.
Die CDU-Antragsteller wissen auch schon, welcher Schulstandort in den Genuss der modernen Technologie kommen würde. „Als Objekt für ein solches Pilotprojekt eignet sich besonders ein grundlegend zu renovierender Schulstandort. Im Rahmen des Umbaus kann die Einführung der Technologie vergleichsweise kostengünstig erfolgen, und auch der Anschluss der umgebenden Bebauung ist leichter möglich. In Harburg erscheint zum Beispiel der Standort der Stadtteilschule Fischbek/Falkenberg am Heidrand für ein solches Pilotprojekt prädestiniert zu sein, da dort aktuell die entsprechend angeführte Sanierung ansteht“, so die CDU. Der Schulstandort habe auch genügend (Dach-)Flächen zur Ausrüstung mit einer Solarstromanlage, die sicherstelle, dass die benötigte Energie wirklich CO2-frei erzeugt wird. In der Zukunft könnte die Schule mit der „Entsorgung“ von CO2 und der Einspeisung des daraus gebildeten Methans ins Erdgasnetz Erlöse erzielen, gibt sich die CDU überzeugt. Vor diesem Hintergrund wünscht sich die CDU vor allem, dass das vielversprechende Konzept der erweiterten „Power to Gas“-Technologie mit Solarstromerzeugung, kombinierter Wasserstoff- und Methanerzeugung, der Speicherung des Methans mit ggf. Einspeisung ins Erdgasnetz, der Nutzung eines Blockheizkraftwerkes zur Deckung des Bedarfs an elektrischem Strom und Wärme und der Erweiterung der Anlage zum Anschluss umgebender Wohnbebauung in Harburg in einem Pilotprojekt umgesetzt wird. Darüber hinaus plädiert die CDU dafür, dass die Verwaltung die Umsetzbarkeit eines solchen Pilotprojektes an der Stadtteilschule Fischbek/Falkenberg am Standort Heidrand in Zusammenarbeit mit GMH prüfen und gegebenenfalls auch andere Harburger Schulstandorte einbeziehen möge. Die Ergebnisse dieser Machbarkeitsstudie sollten im Ausschuss für Klima-, Umwelt- und Verbraucherschutz alsbald vorgestellt werden. Was sagen die Verantwortlichen der StS Fischbek-Falkenberg (Standort Falkenberg) zu dem CDU-Plan? „Die Schulleitung der Stadtteilschule Fischbek-Falkenberg unterstützt grundsätzlich alle Aktivitäten zum Klimaschutz. Solch ein Pilot-Projekt beim Neubau der Grundschule und somit für die Region zu realisieren, wird sehr positiv gesehen. Bauherr unseres Neubaus ist aber die GMH, die sich diesem Thema vorrangig widmen muss. Aus schulischer Sicht darf es durch so ein Projekt keine Verzögerung der Baufertigstellung sowie zu Kosteneinschränkungen für die Schule kommen“, erklärte derAbteilungsleitung mit übergreifenden Aufgaben, Jens Bendixen-Stach auf RUF-Nachfrage.