Nicht mit uns!

Angeführt von der Polizei und dem Ex-„GZSZÒ-Bösewicht Kalle Haverland bewegte sich der Konvoi mit den Demonstranten vom Neuländer Gewerbegebiet in Richtung Altona

Nicht mit uns!.

Biker demonstrieren gegen Fahrverbote.

(gd). Im Bereich Verkehr und Mobilität wird aktuell das Thema „Motorrad und Fahrverbote“ besonders heiß diskutiert. So sorgen sich Motorradfahrer in Deutschland darüber, in Sachen Lärmbelästigung über einen Kamm geschoren zu werden. Insbesondere die scharfen Sanktionen, die von einzelnen politischen Organen nur für Motorradfahrer gefordert werden, lassen nach Ansicht vieler Beobachter die gebotene Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer außer Acht. Tausende Motorradfahrerinnen und -fahrer haben am Samstagnachmittag auf St. Pauli gegen diese drohenden Fahrverbote protestiert.
Zum Auftakt des Protestes gegen 14 Uhr standen bereits „ganz zufällig“ hunderte Motorräder dicht an dicht auf der Reeperbahn. Somit kamen auch deutlich mehr Biker als die von der Behörde zugelassenen 750 Teilnehmer. Schätzungen zufolge hatten sich mehrere tausend Menschen von Bremervörde bis Husum, von Lübeck bis Uelzen mit ihren Motorrädern in mehreren Sternfahrten auf den Weg in die Hansestadt gemacht. Selbst der Nieselregen konnte die Demonstranten nicht abschrecken, um für ihr Recht auf die Straße zu gehen. Die Hamburger Reeperbahn war von der Holstenstraße bis zum am anderen Ende am Millerntorplatz restlos zugeparkt. Die Polizei zeigte sich dabei sehr tolerant und – statt irgendwelche Verbote oder Platzverweise auszusprechen – sicherte sie den Verkehr und sorgte somit dafür, die Ordnung aufrecht zu erhalten.
Ansätze und Ideen zum bekannten Beschluss des Bundesrates vom 15. Mai 2020 (125-20) sind in alle Richtungen mittlerweile existent. Eine Ausschöpfung vorhandener Mittel, gegeben durch bestehende Gesetze, wäre völlig ausreichend und der Beschluss des Bundesrates in der Sache unnötig. Allgemeine Geschwindigkeitsbeschränkungen an besonders betroffenen Strecken, eventuell sogar mit zusätzlichem Einsatz sogenannter Lärmdisplays, würden niemanden in seiner Entscheidungsfreiheit einschränken, aber einen Beitrag zum „Schritt aufeinander zu“ leisten. Insbesondere Lärmdisplays haben teilweise im zweistelligen Prozentbereich bereits eine effektive Wirkung erzielt und somit einen relevanten Effekt als Appell an Motorradfahrer bewiesen.
Motorradfahrer protestierten auch in anderen Städten. Bikerorganisationen hatten bundesweit zu Protesten aufgerufen. Kundgebungen gab es zum Beispiel auch in Schwerin, Papenburg und Oldenburg sowie in Wiesbaden, Friedrichshafen und Dresden. Der bundesweit größte Motorrad-Korso sollte in München stattfinden, wurde jedoch seitens der Behörden kurzfristig abgesagt. Trotzdem hatten sich am Mittag hunderte Motorradfahrerinnen und -fahrer auf den Weg in die bayerische Landeshauptstadt gemacht.