„Neugrabener Jung“ kehrte heim

mk -Ralf Euker ist schnell in der Kirchengemeinde St. Pankratius heimisch geworden

„Neugrabener Jung“ kehrte heim.

Ralf Euker ist neuer Pastor in St. Pankratius.

Mit Ralf Euker ist ein „Neugrabener Jung“ neuer Pastor in Neuenfelde geworden. Noch heute erinnert sich Euker, dass er als Jugendlicher durch die Jugendarbeit der Michaelis-Gemeinde sehr geprägt worden sei. Besonders engagiert habe er sich in der Pfadfindergruppe der Michaelis-Gemeinde. Das ging so weit, erinnert sich Euker, dass er im Neuen RUF eine Titelgeschichte über die Irland-Reise der Pfadfinder veröffentlichte. Zudem habe er als Jugendlicher den Neuen RUF auch ausgetragen. Hinsichtlich der Jugendarbeit in der Michaelis-Gemeinde hebt Euker auch die Neugrabener „Pastorenlegende“ Egge de Wall hervor. Dessen ambitioniertes Wirken habe ihn auch dazu gebracht, sich dem Studium der Theologie in Hamburg, Basel (zwei Auslandssemester) und Berlin zu widmen. Nach dem erfolgreich abgeschlossenen Studium der evangelischen Theologie folgte ein Vikariat in Genthin. Dort sollte eigentlich seine Frau, die ebenfalls Pastorin werden wollte, als Vikarin antreten. Aber ihr beruflicher Werdegang ging dann tatsächlich in Richtung Medien – sie nahm das Angebot eines Medienunternehmens an. Sie wollte bereits der Gemeinde absagen, da fragte Euker an, ob er anstelle seiner Frau dort anfangen dürfte – was positiv beschieden wurdet. Nach dem Vikariat in Genthin arbeitete Euker als Referent für Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Stendal, ehe der passionierte Radfahrer und leidenschaftliche Modelleisenbahner seine erste Pfarrstelle in Schönhausen in Sachsen-Anhalt antrat. Hier erwarb er sich viel Anerkennung und Respekt. Sein Engagement bei der Leitung der Kirchengemeinde mit sieben Kirchen, das professionelle Handling bei der Koordinierung der kirchlichen Katastrophenhilfe während und nach der schweren Elbflut sowie natürlich die mit viel Fingerspitzengefühl durchgeführte seelsorgerische Aufgabe haben großen Eindruck hinterlassen.
Er habe jedoch immer den Wunsch verspürt, in seine norddeutsche Heimat zurückzukehren. Das flache Land, der Duft der erwachenden Natur im Frühling und der Menschenschlag (gelassen, humorvoll) ließen ihn nicht los. Als die Pfarrstelle in Neuenfelde ausgeschrieben wurde, habe er sich gleich beworben. Im Herbst 2019 hielt er seinen Einführungsgottesdienst in der St. Pankratius-Kirche. Euker schwärmt von der Gemeinde. Deren Mitglieder seien über alle Generationen hinweg engagiert und leidenschaftlich. Die Gemeinde führe beispielsweise die verdienstvolle Tradition in der Jugendarbeit mit großem Elan fort. Auch die Betreuung der Flüchtlinge liege ihr am Herzen. In seiner Zeit in Schönhausen habe er auch auf diesem Sektor Erfahrungen gesammelt. 2015 wären quasi über Nacht rund 800 Flüchtlinge in ein Nachbarschaftsdorf von Schönhausen einquartiert worden. Mit den Mitgliedern seiner dortigen Gemeinde und Freiwilligen habe er sich um die grundlegende Versorgung der Hilfesuchenden gekümmert, weiß Euker zu berichten. Da er in Neuenfelde denselben Enthusiasmus vorfinde, habe er sich rasch eingelebt, betont Euker. Dieser erläutert, dass es ihm als Fan klassischer Kirchenmusik an der Wirkungsstätte des Orgelbauers Arp Schnitger ein besonderes Anliegen wäre, die Orgelkonzerte fortzuführen. Auch der Konfirmanden-Unterricht wäre natürlich ein weiterer wichtiger Schwerpunkt seiner Arbeit. Wegen der Corona-Krise sei er zwiegespalten: Die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus unterstütze er, aber als Seelsorger will er Menschen auch Trost spenden – von Angesicht zu Angesicht. Er sei am überlegen, wie er den Spagat hinbekomme. Wahrscheinlich wird es sonntags eine kleine Andacht geben. Ansonsten ruhe, wie auch in allen anderen Gemeinden, die seelsorgerische Arbeit, erklärt Euker. Dieser setzt auch auf eine umfangreiche Verknüpfung seiner Gemeinde mit allen Vereinen und Institutionen in Neuenfelde. Um dieses Netzwerk wolle er sich auch in nächster Zeit kümmern, so Euker.