Neuer HVV-Fahrplan mit
Service-Verschlechterung.
SPD-Fraktionsvorsitzender Frank Richter weist auf Defizite hin.
Am 15. Dezember tritt der neue Fahrplan des HVV in Kraft. Für Harburg und angrenzende Gebiete sind etliche Veränderungen vorgesehen. So wird der Zeitraum, in dem die S3 zwischen Stade und Pinneberg im 10- bzw. 20-Minuten-Takt fährt um 60 Minuten (bis Buxtehude) und um 100 Minuten (bis Stade) ausgeweitet. Außerdem sollen mehr neunteilige Langzüge zum Einsatz kommen, auch in der Zeit ab etwa 15 Uhr. Dazu der Harburger SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Sören Schumacher. „Ich freue mich sehr, dass das jetzt endlich konkret wird. Bisher sind nur sechsteilige Züge gefahren. Das reichte – wie alle Harburger wissen – schon lange nicht mehr.“
Auch im nächtlichen Busverkehr wird sich einiges ändern. Die Nachtbuslinien 642, 643, 644 werden eingestellt. Dafür werden die Stadbus-Linien 141, 142, 143, 145 sowie der MetroBus Linie 14 im so genannten 24/7 Betrieb fahren, das heißt an sieben Tagen rund um die Uhr, nachts zumeist im halbstündlichen, bisweilen auch im stündlichen Takt. Der Nachtbus 641 wird darüber halbstündlich zwischen S-Bahn Reeperbahn und Harburg sowie stündlich über S-Bahn Neuwiedenthal und S-Bahn Neugraben bis Neckersstücken verkehren. An den Wochenenden und vor Feiertagen fährt die Linie 641 wie bisher zwischen S-Bahn Neuwiedenthal und S-Bahn Neu Wulmstorf.
Die Anbindung an das Neubaugebiet Fischbeker Heidbrook wird verbessert. Die Stadbus-Linie 240 wird tagsüber durchgehend im 20-Minuten-Takt, in den Hauptverkehrszeiten sogar im 10-Minuten-Takt fahren. Die Strecke zwischen Neuwiedenthal und Neugraben übernimmt die Linie 140, die das Neubaugebiet Vogelkamp erschließt.
Auch die Verbindung zwischen Harburg und Bergedorf wird ausgebaut. Die bisherige EilBus-Linie E30 wird in XpressBus-Linie X30 umbenannt und während der Hauptverkehrszeit künftig im 20-Minuten-Takt verkehren.
Bereits am 1. Dezember sind umfangreiche Veränderungen für die StadtBus-Linien 140, 340 und 144 in Kraft getreten. Die Linie 144 wurde eingestellt. Vom Bahnhof Harburg bis zum Appelbüttler Weg die Linie 340 ihre Aufgaben. übernommen. Sie wird nur noch bis zur S-Bahn Neuwiedenthal verkehren. Bei näherer Betrachtung des Fahrplans sei jedoch festzustellen, so Frank Richter, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung.
Richter erläutert die Details: „Bisher gab es Montag bis Freitag grundsätzlich einen 15-Minuten-Takt mit mancher Lücke von 21 Minuten. Nun gibt es regelmäßig Abstände von bis zu 23 Minuten. In den Hauptverkehrszeiten fuhr bisher etwa alle 10 Minuten (auch mit Lücken von bis zu 17 Minuten) ein Bus. Künftig gibt es regelmäßig Abstände von 20 bis 23 Minuten. Am Sonnabend fuhr zwischen ca. 9 und 15 Uhr alle 15 Minuten ein Bus, nun nur noch alle 20 Minuten. Auffällig ist auch der Sonntag. Da gibt es neuerdings Zeiten z.B. am Vormittag, da fahren zwei Busse im 7 Minuten Abstand, danach ist 33 Minuten Pause. Bisher fuhren die Busse etwa alle 20 Minuten. Da muss den Verantwortlichen beim HVV bei der Änderung von der Linie 144 auf die Linie 340 etwas durchgerutscht sein.“
Diese Serviceverschlechterung verträgt sich aus Sicht der SPD-Bezirksfraktion nicht mit dem erklärten Ziel, den Busverkehr attraktiver zu machen. Richter: „Deshalb wird die SPD einen Antrag einbringen, in dem gefordert wird, dass der Fahrplan so angepasst wird, dass in den Hauptverkehrszeiten ein 10-Minuten-Takt, in den übrigen Zeiten von Montag bis Samstag ein 15-Minuten-Takt und am Sonntag ein 20-Minuten-Takt gewährleistet wird.
„Das sind eine Menge Änderungen, an die man sich erst einmal gewöhnen muss“, sagte indessen Sören Schumacher.
Und noch drei gute Nachrichten zum Schluss: Die Preise für die Zeitkarten für Schüler und Azubis sowie das Seniorenticket bleiben unverändert. Außerdem gilt das Seniorenticket ab 15. Dezember ganztägig.