Neue Verarbeitungsküche im Museumsbauernhof Wennerstorf

Bild: FLMK -Förderer und Unterstützer vor dem ehemaligen Schweinestall in Wennerstorf (v.l.): Harald Ottmar Matthias Farr Anna-Lena Woelfert Manfred Cohrs Heiner Schönecke Carina Meyer und Stefan Zimmermann

Neue Verarbeitungsküche im Museumsbauernhof Wennerstorf.

Sichere Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung.

Der Museumsbauernhof Wennerstorf hat seinen denkmalgeschützten Schweinestall zu einer professionellen Verarbeitungsküche umgebaut. Menschen mit Behinderung kochen dort Gemüse und Obst für Produkte in Bioland-Qualität ein. Die neue Verarbeitungsküche sichert insgesamt 16 Mitarbeitern einen qualifizierten und saisonal unabhängigen Arbeitsplatz auf dem Museumsbauernhof. Gefördert wurde der Umbau des ehemaligen Gemüseputz- und Lagerraumes im Rahmen der Zuwendung zur integrierten ländlichen Entwicklung (ZILE) vom Amt für regionale Landesentwicklung und vom Förderverein des Freilichtmuseums am Kiekeberg. Die Gemeinde Wenzendorf unterstützte das Projekt.
„In Wennerstorf arbeiten seit 1997 Menschen mit Behinderung auf den Feldern und in der Verarbeitung, und so soll es auch weiterhin bleiben“, erklärt Stefan Zimmermann, Museumsdirektor des Freilichtmuseums am Kiekeberg. Der Museumsbauernhof Wennerstorf ist eine Außenstelle des Museums. „Bisher befand sich im Schweinestall lediglich ein Putz- und Lagerraum. Mit der professionellen Verarbeitungsküche können die Mitarbeiter der wachsenden Nachfrage nach den hochwertigen Produkten nachkommen“, ergänzt Carina Meyer, Geschäftsführerin der Stiftung Freilichtmuseum am Kiekeberg.
„Der ‚Smedtshof‘ ist als Bioland-Betrieb Arbeitsort für Menschen mit Behinderung und als Museum in einem ein voller Erfolg. Diesen Ort zu erhalten und für einen reibungslosen Arbeitsablauf zu sorgen, war uns als Förderverein ein wichtiges Anliegen“, sagt Fördervereinsvorsitzender Heiner Schönecke. „Der Museumsbauernhof ist aus der Gemeinde nicht mehr wegzudenken. Die Mitarbeiter sind längst in die Dorfgemeinschaft voll integriert“, stimmt Manfred Cohrs, Bürgermeister der Gemeinde Wenzendorf, zu.
Das Amt für regionale Landesentwicklung bewilligte 158.000 Euro. 59.000 Euro trug der Förderverein selbst. Insgesamt betrugen die Kosten für den Umbau 217.000 Euro.
„Wir arbeiten hier vom Anbau bis zum fertigen Glas nach Bioland-Richtlinien. Unsere Mitarbeiter von der Lebenshilfe Lüneburg-Harburg ziehen die Gemüse- und Obstpflanzen auf und ernten sie. Die verschiedenen Kreationen überlegen und testen wir selbst. Unser würziger Tomatenketchup ist beispielsweise besonders beliebt“, erläuterte Anna-Lena Woelfert, die landwirtschaftliche Betriebsleiterin im Museumsbauernhof. Vom Johannisbeer-Fruchtaufstrich über sortenreinen Grünkohl bis zur eingelegten Curry-Zucchini werden alle Erzeugnisse im eigenen Hofladen und im Museumsladen des Freilichtmuseums am Kiekeberg verkauft. Die Aufgabe der Lebenshilfe sei es, „Menschen mit Behinderung dabei zu helfen, den Sprung in einen selbstständigen Alltag zu schaffen. Der Museumsbauernhof ist ein Ort der Begegnung, wo Mitarbeiter, Besucher und Menschen mit Behinderung in Kontakt miteinander kommen und voneinander lernen“, lobt Matthias Farr, Geschäftsführer der Lebenshilfe Lüneburg-Harburg.