Naturschutz-Initiative fordert Baumfäll-Stop

Die ersten Bäume an der Georg-Wilhelm-Straße wurden schon gefällt. Dass hier mal acht Eichen standen kann man nur noch erahnen. Foto: au

Naturschutz-Initiative fordert Baumfäll-Stop.

Baumbesetzungen und weitere Protesaktionen geplant.

Die Kritik an der Sanierung der südlichen Georg-Wilhelm-Straße reißt nicht ab. Nachdem eine Anwohnergruppe an dem Sicherheitskonzept für die Fahrradfahrer zweifelt (der Neue RUF berichtete), melden sich nun auch die Initiative Wilhelmsburger Waldretter und das Bündnis „Rettet Hamburgs Natur gegen Straßenbauprojekt auf der Elbinsel“ zu Wort. Ihrer Ansicht nach fallen 72 Bäume einer fehlgeleiteten Verkehrspolitik zum Opfer. „Statt im Zuge der Straßensanierung an der Georg-Wilhelm-Straße endlich die überfällige Verkehrsberuhigung durchzusetzen, fällt die Stadt Bäume, um einen Radfahrstreifen und eine breite Fahrbahn für Autos und LKW zu schaffen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Das werde man nicht tatenlos mitansehen: Baumbesetzungen und weitere Protestaktionen sind bereits geplant. Nach Ansicht der Naturschützer sehe es vordergründig so aus, als müsse für einen vorschriftsmäßigen Fahrradstreifen am westlichen Rand der Fahrbahn Platz geschaffen werden. „In Wahrheit ist es jedoch so, dass die Beibehaltung der Fahrbahnbreite für Autos und LKW eine Verbreiterung der Straße notwendig macht. Und dafür werden, hauptsächlich auf der östlichen Straßenseite, eine große Anzahl Bäume gefällt. Es ist erschreckend, dass auch in Zeiten eines Radverkehrssenators unverändert die Gewährleistung eines frei und bequem fließenden Auto- und Schwerlastverkehrs oberste Priorität hat. Die Planungen für diese Baumaßnahme sind rückwärtsgewandt, klimafeindlich und werden den Maßgaben einer Mobilitäts- und Verkehrswende in keinster Weise gerecht“, so die Baumretter. Außerdem gäbe es bereits einen fast durchgehend baumbestandenen, in Abschnitten sogar alleeartigen, mit Linden bepflanzten Fahrradweg auf der Ostseite der Georg-Wilhelm-Straße. Der müsse lediglich neu bepflastert werden. Deswegen fordern die Initiativen unter anderem, die Bauarbeiten sofort zu stoppen.