Auszeichnung für die Kampagne „Wir geben EUCH nicht ab“

Zahlreiche Lehrer Schüler und Bürger aus Wilhelmsburg setzten sich für den Verbleib der sechsköpfigen Familie Nimonaj-Stefan ein die in den Kosovo abgeschoben werden soll Foto: NMS

Auszeichnung für die Kampagne „Wir geben EUCH nicht ab“.

Schüler erhalten BERTINI-Preis.

Sie kämpften für den Verbleib ihrer Mitschülerin in Deutschland: Eine 27-köpfige Schülergruppe, bestehend aus einer 5. Klasse und dem Schulsprecherteam der Nelson-Mandela Schule. Der Fall der Wilhelmsburger Familie Nimonaj-Stefan bewegte nicht nur die Bürger auf den Elbinsel. Die sechsköpfige Familie sollte im November vergangenen Jahres in den Kosovo abgeschoben werden, obwohl alle fünf Kinder in Deutschland geboren wurden und fester Bestandteil der Gesellschaft sind. Als die Schüler der Nelson-Mandela-Schule davon erfuhren, wurden sie aktiv. Sie sammelten Unterschriften, erstellten ein Video, machten eine Flashmob, informierten die Presse (der Neue RUF berichtete). Für dieses außergewöhnlichen Engagement wurden die Schüler nun am 27. Januar, dem internationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, mit dem Bertini-Preis ausgezeichnet. Die Verleihung erfolgt im Mai dieses Jahres.
Der BERTINI-Preis wird an junge Menschen verliehen, die sich für ein solidarisches Zusammenleben in Hamburg engagieren. Er unterstützt Projekte, die gegen die Ausgrenzung von Menschen in dieser Stadt eintreten. Er fördert Vorhaben, die Erinnerungsarbeit leisten und die Spuren vergangener Unmenschlichkeit in der Gegenwart sichtbar machen. Er würdigt junge Menschen, die ungeachtet der persönlichen Folgen couragiert eingegriffen haben, um Unrecht, Ausgrenzung und Gewalt von Menschen gegen Menschen in Hamburg zu verhindern.Der Name des Preises geht zurück auf den Roman „DIE BERTINIS“, in dem der Hamburger Schriftsteller Ralph Giordano das Schicksal seiner Familie und das Verhalten ihrer Hamburger Mitbürgerinnen und Mitbürger während der Verfolgung in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur schildert. Der Roman geißelt die Ausgrenzung, Verfolgung und Erniedrigung, die viele Hamburgerinnen und Hamburger in jener Zeit erlitten, und er beschreibt Menschen, die damals wegschauten, das Unrecht duldeten oder unterstützten. Er würdigt aber auch jene, die Zivilcourage bewiesen und ihren verfolgten Mitbürgerinnen und Mitbürgern – oft unter Einsatz des eigenen Lebens – geholfen haben. Weitere Informationen unter https://bertini-preis.hamburg.de/nelson-mandela-schule-wir-geben-euch-nicht-ab/.