„Nachhaltigkeit muss sich für den Anleger auszahlen“

T. Sundermann -Regionaldirektor Cord Köster und Vorstandsmitglied Sonja Hausmann erlebten gemeinsam mit Ingo Speich von der Deka eine gelungene Premiere des digitalen Investmenttags

„Nachhaltigkeit muss sich für den Anleger auszahlen“.

Gelungene Premiere beim ersten digitalen Investmenttag der Sparkasse Harburg-Buxtehude.

Nachhaltigkeit ist einer der Megatrends der Gegenwart. Immer mehr Menschen legen schon heute großen Wert auf ökologisch, sozial und wirtschaftlich verantwortliches Handeln von Unternehmen. Diese Entwicklung wird in Zukunft noch deutlich zunehmen, auch im Bereich der Geldanlage. Das machte Ingo Speich von der Deka Investment am Montagabend beim 13. Investmenttag der Sparkasse Harburg-Buxtehude deutlich.
Wegen der Corona-Pandemie wurde die größte Privatkundenveranstaltung der Sparkasse Harburg-Buxtehude erstmals als Livestream übertragen. Knapp 1000 Interessierte hatten sich für das digitale Format registriert und wollten mehr über nachhaltige Geldanlagen erfahren. Sie wurden nicht enttäuscht, denn Ingo Speich gab interessante Einblicke und wertvolle Hinweise, worauf Privatanleger achten sollten.
Als wesentliche Treiber der Nachhaltigkeit nannte Ingo Speich das Umdenken in Politik, Wirtschaft und Bevölkerung. Der Staat sei zu Nachhaltigkeit verpflichtet, allein schon das Erreichen der Klimaziele werde in den kommenden Jahren massive regulatorische Maßnahmen mit sich bringen. Zusätzlich wachse die Sensitivität der Anleger für verantwortungsbewusstes Handeln stetig. Das führe zwangsläufig dazu, dass Unternehmen ihr Geschäftsmodell daran anpassen müssen, um den Nachhaltigkeits-Kriterien von Anlegern und Kreditgebern zu entsprechen.
In der aktuellen COVID-19-Pandemie sieht er einen weiteren Treiber der Nachhaltigkeit. Ähnlich wie bei der Digitalisierung werde auch Nachhaltigkeit durch Corona verstärkt, so Speich. Es habe sich gezeigt, dass Unternehmen, die schon jetzt eine hohe Nachhaltigkeitsbewertung haben, stabiler durch die Corona-Krise gekommen sind. Diese Entwicklung werde sich fortsetzen und weitere Unternehmen dazu bringen, in diesen Bereich zu investieren.

US-Wahlen haben kaum Einfluss auf Entwicklung der Kapitalmärkte.

Dahingegen wollte der Nachhaltigkeits-Experte der Deka den Ausgang der US-Wahl nicht überbewerten. Gefragt nach den Auswirkungen der mit Spannung erwarteten US-Wahl auf die Finanzmärkte, konnte Speich die Anleger beruhigen. „Für global agierende Unternehmen ist es egal, wer im Weißen Haus sitzt. Sie haben langfristige Strategien und Investitionspläne, die über die Legislaturperiode hinausgehen.“ Vermutlich werde es an der Börse eine kurzfristige Volatilität geben, mittel- und langfristig mache es aber keinen Unterschied, ob Donald Trump oder Joe Biden die Wahl gewinnt. Allerdings, so Speich, werden es Branchen wie Kohle oder Fracking in den USA unter Joe Biden wohl schwer haben.
Auch der Brexit oder die im kommenden Jahr anstehende Wahl in Deutschland habe aus Kapitalmarktsicht einen eher „sekundären Effekt“. Diese Entscheidungen beträfen vor allem den Binnenmarkt.

Drei von vier Sparkassen-Kunden wollen nachhaltig anlegen.

Auch immer mehr Anleger achten bei ihrer Geldanlage auf Kriterien der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit. Eine Befragung hat ergeben, dass deutschlandweit drei von vier Sparkassen-Kunden nachhaltig investieren wollen. Und eine Studie der Unternehmensberatung PWC prognostiziert, dass in fünf Jahren 75 Prozent der Anlagen nachhaltige Komponenten beinhalten werden.
Dieser Trend sei auch bei der Sparkasse Harburg-Buxtehude zu beobachten, sagte Vorstandsmitglied Sonja Hausmann. Oftmals seien es die jungen Kunden, die steigendes Interesse an nachhaltigen Anlagen zeigen. Und das freue sie, denn: „Die jungen Kunden von heute sind die Anleger von morgen.“
Sonja Hausmann machte darüber hinaus deutlich, dass sie einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeit und wirtschaftlichem Erfolg sieht. „Nur wer zukünftig nachhaltig agiert, wird stark bleiben.“ Deshalb beschäftige man sich auch bei der Sparkasse Harburg-Buxtehude sehr intensiv mit diesem Thema. „Zum einen wollen wir als Haus nachhaltig sein, das ist allein schon unser Verständnis von Verantwortung für die Region. Zum anderen wollen wir aber auch dem steigenden Interesse unserer Kunden an nachhaltigen Produkten im Anlagebereich gerecht werden.“ Hier sehe sie die Sparkasse Harburg-Buxtehude für die Zukunft gut aufgestellt.

Speich empfiehlt Balance zwischen Nachhaltigkeit, Risiko und Rendite.

Am Ende seines 40-minütigen Vortrags hatte Ingo Speich für die Zuschauer noch eine Empfehlung parat: „Bei aller Euphorie zur Nachhaltigkeit, vergessen Sie nie Risiko und Rendite.“ Interessierten Anlegern riet der Experte, Nachhaltigkeit, Risiko und Rendite in Einklang zu bringen. Denn, so seine Botschaft: „Am Ende muss sich Nachhaltigkeit für den Anleger auszahlen.“