„Muss regelmäßig erneuert werden“

mk -Die Marktfläche soll laut Bezirk weiterhin wie bisher gereinigt werden

„Muss regelmäßig erneuert werden“.

Keine neue Form der Reinigung der Marktfläche.

Die SPD-Bezirksabgeordnete Beate Pohlmann hatte in einer Anfrage die Verschmutzungen auf der Marktfläche in Neugraben thematisiert. Unter anderem wollte sie
wissen, in welchen Intervallen dies geschehe und ob eine neue Versiegelung der Fläche zur einer wirkungsvolleren Säuberung führen würde. Das Bezirksamt Harburg äußerte sich zu der SPD-Anfrage mit einer längeren Stellungnahme.
Einleitend wurde ausgeführt, dass Betonsteine nach mehreren Jahren des Gebrauchs eine „Patina“ bekämen. Diese Patina sei im Wesentlichen nichts anderes als eine vollflächige Verschmutzung, verstärkt durch Algenbewuchs an feuchteren Stellen. Der Marktplatz Neugraben wäre drei Jahre nach seiner Fertigstellung noch als neu angelegte Platzfläche zu betrachten. Bedingt durch die Marktnutzung entstehe diese „Patina“ sehr ungleichmäßig. Verstärkt würde dieser Effekt durch Marktstände, die besonders verschmutzende (z.B. fettige) Substanzen emittieren. Im Laufe mehrerer Jahre würden sich die Verschmutzungen angleichen und weniger punktuell sichtbar sein. Die gleichen marktbedingten Verschmutzungen gäbe es auch vor der Umbaumaßnahme, nur seien sie aufgrund des alten Zustandes des Belages weniger aufgefallen, erläutert das Bezirksamt.
Und weiter: „Im Zuge der Materialauswahl während der Entwurfsphase wurde dieses Thema bedacht. Verschmutzungen der angesprochenen Verursacher sind auf allen neu angelegten Flächen sichtbar, außer diese Flächen bestehen aus extrem dunklem Pflaster oder schwarzem Asphalt. Dieses widerspräche allerdings dem Ziel, eine freundliche, helle und moderne Stimmung zu erzeugen. Durch die Verwendung unterschiedlicher Grautöne der Beton-Pflastersteine werden Verschmutzungen weniger stark wahrgenommen, als es bei einem einzigen homogenen Grauton der Fall wäre. Naturstein lag nicht im Rahmen des zur Verfügung gestandenen Budgets. Versiegelungen von Pflasterflächen erfolgen durch die Verwendung chemischer Produkte (beispielsweise durch Epoxidharz). Durch den Abrieb der Nutzung gelangen diese Stoffe in die Umwelt. In Abwägung aller Sachverhalte ist es angemessen, den Marktplatz gelegentlich reinigen zu lassen“, erläutert das Bezirksamt. Aktuell wird die Reinigung der Marktfläche mit ganz schlichten Mitteln vorgenommen – laut Bezirk mit Besen.
Die Marktfläche wird unter der Verwendung von Besen trocken gereinigt. Die Reinigung der Marktfläche erfolge nach jedem Markttag (Dienstag, Donnerstag, Samstag) eigenständig durch die Markthändlerschaft. Die dafür anfallenden Kosten liegen dem Bezirksamt angeblich nicht vor. Es wird darauf hingewiesen, dass die WAGS Hamburg Events GmbH als Betreiberin des Wochenmarktes für die Reinigung der Marktplatzfläche verantwortlich zeichne.
Eine andere Art der Versiegelung wäre laut Bezirksamt ein zweischneidiges Schwert. „Die nachträgliche Versiegelung der Pflasterfläche führt auf der einen Seite zu einer Erleichterung beim Entfernen von Verunreinigungen. Auf der anderen Seite beinhaltet sie jedoch die Beeinträchtigung positiver Flächeneigenschaften, in dem sie den Rutschwiderstand des Pflasters herabsetzt und die zur Grundwasserneubildung beitragende dezentrale Versickerung von Regenwasser über die Betonsteinoberfläche reduziert“, so das Bezirksamt.
Des Weiteren sei eine nachträgliche Versiegelung nicht dauerhaft, sondern müsse regelmäßig erneuert werden. Unter Berücksichtigung der Marktplatznutzung wird die Haltbarkeit auf rund 2-3 Jahre geschätzt. Vor einer Versiegelung ist eine intensive Grundreinigung notwendig sowie vor jeder weiteren Erneuerung das Entfernen noch vorhandener Versiegelungsrückstände. Aufgrund der Gegenüberstellung von Vor- und Nachteilen kommt eine Versiegelung der Fläche nicht in Betracht. Empfehlenswert wird hingegen eine Sonderreinigung unter Anwendung eines wasserbasierten Heißdampf-Verfahrens angesehen, führt das Bezirksamt aus.
„Könnte durch dann weniger Reinigungsintervalle eine Kostenminderung erreicht werden?“, hatte Pohlmann als letztes gefragt. Hierzu merkte das Bezirksamt an: „Eine versiegelte Pflasterfläche ist nicht selbstreinigend. Sie bedarf ebenso wie eine unversiegelte Fläche einer regelhaften Reinigung unter Verwendung von Wasser. Des Weiteren ist eine Versiegelung nicht dauerhaft, sondern muss regelmäßig erneuert werden. Die nachträgliche Versiegelung der Marktplatzfläche führt somit nicht zu einer Verminderung der Reinigungskosten.“