Mit neuen Ideen dem Klimawandel begegnen – MINT gab Antworten

Mit neuen Ideen dem Klimawandel begegnen – MINT gab Antworten.

Fünfter Hamburger Schüler-Klimakongress an der TU.

Mit Handy und Wärmebildkamera Probleme des Klimawandels im eigenen Stadtteil auf die Spur kommen und mögliche Lösungen diskutieren. Verstehen, wie wir die Meere als Kohlenstoffspeicher nutzen könnten oder Bakterien als CO-Fresser – und sich abschließend beim „Meet & Grill“ am Teich darüber austauschen. All das und noch viel mehr war am 22. September beim fünften Hamburger Schüler-Klimakongress möglich. Oberstufenprofile waren eingeladen, sich an der Technischen Universität Hamburg ein Bild von der Forschung rund um den Klimawandel und vor allem ihren Lösungsansätzen zu machen. Neben Vorträgen und Workshops gab es Campustouren und damit Studien- und Berufsorientierung endlich wieder handfest und live.
„Verstehen allein reicht nicht“, sagte Kerstin Kuchta, Ingenieurin für Technischen Umweltschutz und Vizepräsidentin Lehre der TU Hamburg und betonte: „Wir müssen auch Antworten finden und diese in Zukunft weiterentwickeln.“ Kuchtas Eröffnungsvortrag war daher auch mit dem englischsprachigen Titel „Engineering to Face Climate Change“ überschrieben.
Mit neuen Ideen dem Klimawandel begegnen war beispielsweise das Thema von Andreas Oschlies. Der Ozeanograph und Physiker ist Professor für Marine Biogeochemische Modellierung am Geomar HelmholtzZentrum für Ozeanforschung in Kiel. Langer Titel, große Sache: Oschlies forscht daran, wie man der Atmosphäre künstlich Kohlendioxid entziehen, also die pflanzliche Photosynthese technisch nachbilden kann. Ein Ansatz ist die Alkalisierung des Ozeans: Gesteinsmassen, etwa aus dem Bergbau, werden kleingeraspelt und im Ozean versenkt, wo sie verwittern und dabei C02 binden. Aber Oschlies wäre nicht Wissenschaftler, wenn er nicht auch die Effekte auf die Ökosysteme mitdenken und erforschen würde, bevor er diese Maßnahme im großen Stil empfiehlt. „Wie wir die Meere als Kohlenstoffspeicher nutzen könnten“ lautet der Titel seines halbstündigen Vortrages. Eines von drei vielfältigen Themen, die den Jugendlichen zeitgleich zur Wahl stehen.
Rund 550 Schüler aus 36 Hamburger Oberstufenprofilen und 51 Lehrkräfte und Gäste diskutierten mit der Wissenschaft über Lösungsansätze und Anpassungsstrategien. In Vorträgen und Workshops stellten Wissenschaftler und Ingenieurinnen innovative Ideen und aktuelle Themen der Forschung vor. Mit dabei warnen u.a. Prof. Dr. Johannes Gescher (TU Hamburg), Prof. Dr. Andreas Oschlies (GEOMAR Kiel) und Prof. Dr. Hans Schäfers (HAW Hamburg).