Mangels Daten nicht zu beantworten Bezirksamt nimmt Stellung zu Am Aschenland

?????????? -Ralf-Dieter Fischer

Mangels Daten nicht zu beantworten

Bezirksamt nimmt Stellung zu Am Aschenland.

Mit der Post erhielten die Bewohner der Unterkunft Am Aschenland 13 im August die Mitteilung, dass ihre Unterkunft zum 28. Dezember 2020 geschlossen wird. Deswegen müssten sie bis zum 30. September 2020 entweder in eine eigene Wohnung umziehen oder mit der Verlegung in andere Camps im Raum Hamburg rechnen. So schnell wie möglich, aber spätestens bis zum 17. August 2020, sollten die Flüchtlinge auf dem Bezirksamt Harburg mit ihren Papieren vorstellig werden, hieß es in einem Schreiben des Trägers der Unterkunft Am Aschenland 13, Fördern & Wohnen. Damit folgte „Fördern & Wohnen“ den Ausführungen des Bürgervertrages von 2016. Damals hatten der rot-grüne Senat und die „Bürgerinitiative Neugraben-Fischbek“ (BINF) unter anderem auch vereinbart, dass die Unterkunft Am Aschenland 13 Ende 2020 dichtgemacht wird. Diese Maßnahme war anscheinend mit Politik und Verwaltung überhaupt nicht abgestimmt gewesen. Oder besser ausgedrückt: Im Laufe der Jahre hat man diesen entscheidenden Passus schlichtweg aus dem Gedächtnis getilgt. Zudem scheint eine Abstimmung zwischen allen Beteiligten nicht stattgefunden zu haben, kritisierten Vertreter aus der Harburger Politik.
Die CDU hakte nach und stellte eine Anfrage zum gesamten Themenkomplex an das Bezirksamt Harburg. Dieses erklärte, dass am 31. August 389 Personen in der Unterkunft, davon 226 Wohnberechtigte lebten. Es wären keine Daten erfasst worden über Einzelmeldungen, da dies in der Fachstelle nicht zentral bearbeitet wird, so das Bezirksamt. „Ein Teil der Bewohner hatte bereits eine Dringlichkeitsbestätigung, die übrigen Haushalte wurden nach Meldung durch F+W oder Eigenmeldung versorgt. Eine statistische Erfassung hierzu erfolgt nicht und kann in der zur Beantwortung zur Verfügung stehenden Zeit nicht ausgewertet werden“, erläuterte das Bezirksamt.
Wie viele Personen aufgrund des Schreibens vom August bereits aus der Unterkunft ausgezogen und anderweitig untergebracht seien, könne das Bezirksamt mangels Daten nicht beantworten.
Wohnungen, so das Bezirksamt, stünden nicht zur Verfügung, die Unterbringung wird durch F+W vorgenommen. Es würden seit Juli 2020 elf Haushalte über die Fachstelle mit Wohnraum bei Kooperationspartnern (SAGA) versorgt, weitere Verhandlungen würden mit Privatvermietern laufen, so das Bezirksamt.
Bei der Vergabe von Wohnungen würde vorrangig darauf geachtet, dass alle Familien nach Wohnungswünschen und Wunschgegenden befragt werden, teilte das Bezirksamt weiter mit.
Es bestehe täglicher Kontakt mit Bewohnern und F+W Unterkunftsmanagement per E-Mail und Telefon, immer unter Einbeziehung und Unterstützung aller Beteiligten, versichert das Bezirksamt. In welchem Umfang die Bewohner eventuell auch in anderen Bezirksamtsbereichen untergebracht werden, darüber würden laut Bezirksamt keine Angaben vorliegen. Unter Berücksichtigung der allgemeinen Wohnungssituation habe man die Auszugsfrist bis zum 16. November verlängert, in einzelnen Fällen (falls ein Mietvertragsabschluss unmittelbar bevorstehe) auch einige Tage darüber hinaus, so das Bezirksamt abschließend.