„Malteser Campus“ erhält sieben Millionen Euro

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (zweite von rechts) besuchte Umweltsenator Jens Kerstan (ganz rechts) in der Behörde für Unwelt und Energie. Begleitet wurden sie von Dr. Hannah Bornholdt, zuständig für die Gründachstrategie und Metin Hakverdi, SPD-Bundestagsabgeordneter aus Wilhelmsburg. Foto: BMUB/Sascha Hilgers

Umweltministerin Hendricks auf Sommertour in Wilhelmsburg
„Malteser Campus“ erhält sieben Millionen Euro

(au) Wilhelmsburg. Da hatte es der Wettergott Petrus gut gemeint mit Barbara Hendricks, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (SPD): Passend zu ihrer Sommertour in Hamburg am 28. Juli ließ er die Sonne scheinen. Aber nicht nur, dass das Wetter gut war: Barbara Hendricks hatte gleich zwei Termine in Wilhelmsburg im Kalender stehen und hatte großzügige Geschenke mit dabei.

Der „Malteser Campus“ umfasst die Senioren-Pflegeeinrichtung, das früheres Gemeindehaus, das einem Neubau für betreutes Wohnen weichen wird, sowie die denkmalgeschützte ehemalige Kirche, von den Wilhelmsburgern liebevoll „Klorolle“ genannt, die künftig als Begegnungszentrum für alle Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils Wilhelmsburg genutzt werden soll. Auf dem Grundstück sind Sanierungs- und Neubaumaßnahmen in Höhe von insgesamt 20 Millionen Euro geplant. Mit der Förderung werde ein wichtiger Impuls für eine zukunftsfähige Entwicklung in Wilhelmsburg gegeben, so das Bundesbauministerim. Zusätzliche Bundesmittel im Gesamtumfang von rund 245.000 Euro sind für die begleitende Forschung vorgesehen, mit der die weitere Projektdurchführung evaluiert werden soll. „Ich freue mich, dass wir die Förderung noch vor der Wahl für Wilhelmsburg auf den Weg bringen konnten“, erklärte Metin Hakverdi (SPD), Abgeordneter für Wilhelmsburg im Bundestag. Nun könne endlich mit dem Um- und Neubau begonnen werden. Die Bauarbeiten sollen
Natürlich durfte ein Besuch beim Amtskollegen Jens Kerstan, Hamburger Umweltsenator (Grüne), in der Behörde für Umwelt und Energie (BUE) nicht fehlen.

Die Bundesbauministerin hatte ein großes Geschenk dabei: Sie konnte dem Modellvorhaben „Malteser Campus St. Maximilian Kolbe“ einen Scheck über sieben Millione Euro überreichen. Foto: BMUB/Sascha Hilgers

 

 

 

 

 

Beim Besuch des Malteser Campus St. Maximilian Kolbe enthüllte Bundesbauministerin Barbara Hendricks das Bauschild. Foto: BMUB/Sascha Hilgers

 

 

 

 

 

Dabei überreichte die Dabei überreichte dieBundesumweltministerin gleich Bewilligungsbescheide für zwei grüne Projekte in Hamburg an Jens Kerstan: Mit rund 2,1 Millionen Euro unterstützt der Bund aus dem Bundesprogramm „chance.natur – Bundesförderung Naturschutz“ für vier Jahre das Naturschutzgroßprojekt „Hamburg naturnah“. 49 Prozent der Stadtfläche Hamburgs bilden einen Verbund aus Grün- und Freiflächen, die sich vom Stadtrandbereich bis in den Stadtkern hinein ziehen. Dieses städtische Naturkapital soll nun gesichert und zu einer artenreichen grünen Infrastruktur ausgebaut werden.

Schauten sich gemeinsam den Demenzgarten: v.l.n.r.: Rainer Röhrs, Christian Kerling (beide Geschäftsführer KerVita Betriebs GmbH), Sylvia Schroll (Marketing KerVita Betriebs GmbH), Bundesministerin Barbara Hendricks und Enrico Schmidt (Leiter KerVita Senioren-Zentrum „Am Inselpark“)Foto: ein

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Zuwendungsbescheid über weitere 158.000 Euro gab es fü das für Modellvorhaben „Bau nie ohne! Urbanes Grün in allen Dimensionen“. Urbanes Grün ist ein prägendes Element unserer Städte und übernimmt vielfältige soziale, gesundheitliche, wirtschaftliche, ökologische und klimatische Funktionen. Mit dem Forschungsprojekt „Green Urban Labs“ erprobt der Bund innovative Ansätze und kreative Konzepte zur innerstädtischen Begrünung. Hamburg wird im Rahmen des „Experimentellen Wohnungs- und Städtebaus“ in den nächsten drei Jahren mit dem Modellvorhaben „Bau nie ohne! Urbanes Grün in allen Dimensionen“ eine Strategie zur Fassadenbegrünung erarbeiten. Wie eine preisgekrönte Dachbegrünung aussehen kann, davon überzeugte sich Hendricks nicht nur auf dem Dach der BUE, sondern schaute auch im Demenzgarten des KerVita Senioren-Zentrums „Am Inselpark“ vorbei. Erst vor wenigen Wochen wurde der Demenzgarten mit dem Hamburger Preis für Grüne Bauten 2017 ausgezeichnet (der Neue RUF berichtete).
Was auf dem Dach des 2013 eröffneten KerVita Senioren-Zentrums herangewachsen ist, ist weitaus mehr als eine zur Gebäudefunktion beitragende Begrünung. Der über 400 Quadratmeter große Demenzgarten ist heute ein Wohlfühlort, der die Sinne alter Menschen aktiviert und ihr Erinnerungs- und Orientierungsvermögen stützt. Hervorzuheben ist der besonders geschützte Bereich für demenzkranke Bewohner, wo nicht nur der Anbau von Kräutern für die hauseigene Küche erfolgt: Die gemeinsame Gartenarbeit an rollstuhlgerechten Hochbeeten ermuntert die Senioren dazu, aktiv am Leben teilzunehmen und lässt sie spüren, dass sie trotz mentaler Beeinträchtigung noch kleine Aufgaben und Verantwortung übernehmen können. Und nicht selten lassen sich durch das Berühren von Pflanzen oder Riechen von Düften verlorengeglaubte Sinneseindrücke reaktivieren. Neben dem Trainieren sensorischer und motorischer Fähigkeiten ergeben sich also auch positive Effekte auf die Psyche der Bewohner und ihr soziales Miteinander.