„Lapidares Wiederkäuen“

„Lapidares Wiederkäuen“.

Alte Deichkate: CDU & Bürgervertretung üben Kritik.

Der Umgang mit der 1786 gebauten und 2006 unter Denkmalschutz gestellten Alten Deichkate in der Hasselwerder Straße sorgt weiterhin für Unmut. Die CDU stellte eine Antwort über die Zukunft des historischen Gebäudes nicht zufrieden. Deswegen ging die CDU erneut in die Offensive. Grundsätzliche Fragen des Erhaltes des Kleinods, der Kosten für die Restaurierung, eines möglichen Abbaus und einer Wiederaufrichtung an anderer Stelle sowie der Besitztumsverhältnisse listete die CDU in ihrer Anfrage auf. Die Behörde für Kultur und Medien (BKM) konnte zu den Kosten einer Instandsetzung nichts sagen. „Nur Privateigentümer können die wirtschaftliche Unzumutbarkeit der Erhaltung gem. § 7 Abs. 1 DSchG geltend machen. Das Gebäude gehört aber der SAGA. Denkbar sind verschiedene Nutzungen, solange diese einer denkmalgerechten Erhaltung des Gebäudes nicht entgegenstehen. Das Denkmalschutzamt kann nur Privateigentümern Zuwendungen zu den Kosten der Erhaltung gewähren. Im Übrigen liegt die Erhaltungspflicht beim Eigentümer, der dem Denkmalschutzamt das Auftreten offenkundiger Mängel, welche die Erhaltung des Denkmals gefährden, anzuzeigen hat. Das Denkmalschutzamt selbst ist weder verpflichtet noch in der Lage, alle eingetragenen Denkmäler in Hamburg regelmäßig auf den Erhaltungszustand zu überprüfen. Gleichwohl wurde dieses Gebäude im November 2018 örtlich überprüft, was zur Feststellung von Schäden insbesondere im Dach führte. Die Eigentümer wurden zur Beseitigung aufgefordert, eine Frist wurde nicht gesetzt, da keine Gefahr im Verzuge bestand“, erläuterte die BKM.
Diese bewertet den aktuellen Zustand des Gebäudes aber auch als nicht akzeptabel. CDU-Fraktionsvorsitzender Ralf-Dieter Fischer empfindet das Verhalten der BKM als einen Skandal. Die alte Deichkate müsse unbedingt erhalten werden. Die Behörde könne sich nicht einfach aus der Verantwortung stehlen und lapidar sagen, der Besitzer müsse für die Instandsetzung sorgen. Wenn man Schäden im Dachbereich festgestellt habe, müsse man sofort Maßnahmen zur Behebung dieser Schäden einleiten, sagte Fischer. Auch die Bürgervertretung Neuenfelde-Francop-Cranz ist von der Antwort der BKM irritiert. „Die Bürgervertretung Neuenfelde-Francop-Cranz ist von der Antwort der Behörde für Kultur und Medien auf die CDU-Anfrage in der Bezirksversammlung Harburg sehr enttäuscht. Die einzelnen Antworten sind eigentlich nichts anderes als lapidares Wiederkäuen der gesetzlichen Vorgaben und ihrer allgemeinen Deutungen. Wirklich hilfreich im Sinne eines Erhalts der alten Kate ist keine der Antworten. Wenn die Behörde, wie sie ja ausführt, die Kate als ein Bauwerk von geschichtlicher Bedeutung benennt, an dessen Erhalt angeblich sogar ein öffentliches Interesse (also die Allgemeinheit!) besteht, dann hat die Behörde helfend alles zu tun, damit es denkmalgerecht und nutzungsorientiert instandgesetzt wird. Dabei hat sie hat ebenfalls ernsthaft darüber nachzudenken, ob eine Instandsetzung durch den Besitzer SAGA wirtschaftlich tatsächlich geboten ist oder ob es nicht auch andere sinnvollere Lösungen gibt. So wird z.B. zur Frage einer Translokation der Kate von der Behörde kein Wort gesagt. Die Behördenantwort hinterlässt folglich den Eindruck, dass sie ein wirkliches Interesse an der Erhaltung der Kate überhaupt nicht hat. Wir werden nun das Gespräch mit der SAGA suchen, um ihre weiteren Schritte in der Sache zu hören“, erklärte der Sprecher der Bürgervertretung, Manfred Hoffmann.