Kein Vertrauen erworben Neugraben 2025: FDP zeigt sich skeptisch

Am 17. Oktober stellte die steg im BGZ Süderelbe die Aussagen der Verwaltung und die Ergebnisse der Arbeitsgruppen aus den drei Vorbereitungsveranstaltungen zur Antragsstellung für das geplante RISE-Gebiet Neugraben-Fischbek vor.
Kritischer Beobachter des Geschehens war der FDP-Politiker Steffen Langenberg. Aus den Veranstaltungen und ihren Themenbereichen sei nichts Neues geboten werden, da nur eine Zusammenfassung dargestellt wurde, sagt Langenberg,
Auffällig fand der Vorsitzende der FDP Süderelbe, dass es im Bereich „Verkehr“ zahlreiche Beschwerden, Anregungen und Verbesserungsvorschläge gab. Beispielsweise Aspekte wie die überlastete S-Bahn, der stockende Verkehr auf der B73 oder der Wunsch nach einer Fußgängerbrücke vom Neubaugebiet Fischbeker Heidbrook ins Gebiet der Fischbeker Reethen zur Sicherung des Schulwegs.
Der zuständige Dezernent Jörg-Heinrich Penner wäre jedoch bei seinen Aussagen aus der Veranstaltung vom 20. September geblieben–mit dem HVV wird gesprochen, eine Fußgängerbrücke über die B73 sei nicht gewollt, damit die Ampeln den Verkehr ausbremsten und unattraktiver machten; und wenn die A26 fertig sei, würde die Entlastung sich mit dem zusätzlichen Verkehr ausgleichen, sodass es keine Probleme gäbe, so der FDP-Mann. „Was ist aber in den nächsten zehn bis 15 Jahren ohne A26?“, fragte sich Langenberg. Der Instrumentalisierung der Fußgänger und Schüler zur Verkehrsberuhigung konnte Langenberg nichts abgewinnen.
Nach der Ergebnisvorstellung kündigte Völsch weitere Veranstaltungen an: Ungefähr alle vier Wochen soll eine Veranstaltung zur Vertiefung einzelner Themen stattfinden. Beispielsweise am 5.November zu den Bereichen Wohnungen, Wohnumfeld und Sicherheit.  Überdies soll es eine Begehung der Stadtteile Sandbek und des alten Ortskerns Fischbek geben. Am 7.Dezember schließt sich eine Sitzung zur Verkehrslage im Stadtteil an. Langenberg hofft, dass dies nicht nur Beruhigungspillen für die Bürger seien.
Wenn der RISE-Antrag genehmigt wird, gibt es einen neuen Stadtteilbeirat. Dieser könnte ein „offener“ Stadtteilbeirat sein, wie er nach Aussage der steg in Neuwiedenthal sehr gut funktioniere. Das letzte Wort dazu hätte aber die Bezirksversammlung. Bis dahin solle es einen Interimsbeirat geben, der allen offen stünde, gibt Langenberg die Pläne wieder. Aber die Skepsis beim Liberalen bleibt.Als Beweis führt er einen Redebeitrag eines verärgerten Teilnehmers an.In der Diskussion berichtete dieser, dass er schon viele solche Projekte besucht hätte. Dabei habe er festgestellt, dass Anregungen und Wünsche der Bürger bei wichtigen Fragen von der Politik und insbesondere von der Verwaltung oft nicht berücksichtigt und nicht umgesetzt würden. Die Politik neige dazu, wenn sie doch einmal Anregungen aufgreife, diese als eigene Anträge zu verarbeiten, so der Zuhörer.
Auch der geäußerte Ärger über die zunehmende Verdichtung mit Mehrfamilienhäusern, wäre laut Langenberg mit dem Standardhinweis auf die in Hamburg wesentlich geringere Einwohnerdichte im Vergleich zu Berlin oder München abgetan. „So erwirbt man sich nicht das Vertrauen, wenn man nicht auf die Wünsche der Bevölkerung eingeht“, kritisiert Langenberg. Außerdem hätten diese Städte nicht so große Landwirtschafts- und Naturflächen in ihren Stadtgebieten. Zudem heiße eine größere Bevölkerungsdichte nicht, dass nun auch der letzte Freiraum zugebaut werden müsse, sondern könne auch bedeuten, in der Innenstadt höher und verdichteter zu bauen oder Verkehrsflächen durch Überbauung zu nutzen, meint der FDP-Politiker.