Innovationen in der Luftfahrt beschleunigen

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Innovationen in der Luftfahrt beschleunigen.

Grundsteinlegung für ZAL TechCenter-Erweiterung.

In Finkenwerder am Hein-Saß-Weg wird die Zukunft der zivilen Luftfahrt gestaltet. Auf 26.000 Quadratmetern arbeiten im ZAL Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung über 30 Partner aus Industrie und Wissenschaft unter einem Dach – darunter Airbus, Lufthansa Technik, Diehl, Dassault Systèmes, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Fraunhofer und die Hamburger Hochschulen. Mit rund 600 Forschenden arbeiten sie an Themen wie die digitale Kabine, Kabinenakustik, Robotik und Automation in der Produktion oder Laserbehandlung von Flugzeugbauteilen für eine längere Lebensdauer. Zudem bietet das hauseigene Fuel Cell Lab den Forschenden optimale Voraussetzungen, die Nachhaltigkeit in der Luftfahrt voranzutreiben.
Die Flächen des neuen ZAL TechCenters sind ausgebucht. Erst kürzlich verlängerte Airbus seinen Mietvertrag auf 20 Jahre. Und im aktuell entstehenden Anbau mit 8000 Quadratmetern, für den am Mittwoch der Grundstein gelegt wurde, mietet das DLR zwei seiner Institute für 25 Jahre ein und lastet die Flächen damit weitgehend aus. Aus diesem Grund soll neben dem Anbau zusätzlich noch ein Neubau entstehen, in dem nachhaltige Mobilitätsthemen und Start-ups platziert werden. „Die Liste der Mietanfragen ist schon heute lang“, so Roland Gerhards, CEO der ZAL GmbH. Die Fertigstellung des Anbaus erfolgt im ersten Halbjahr 2024. Externe Forschungspartner dürfen sich freuen, denn ergänzend zur bisherigen Nutzung können im ZAL zukünftig Flächen auch projektbezogen, d.h. kurzfristig und für kürzere Zeiträume, angemietet werden. Das Angebot des „Open Hangar Space“ richtet sich vorrangig an Nutzer:innen, für die aufgrund der Vollvermietung bisher keine Hallenflächen zur Verfügung standen.
Roland Gerhards führte weiter aus: „Wir erweitern das ZAL nach dem Prinzip ‚bigger, better, visionary‘. Das heißt, wir wollen für unsere Partner nicht nur wachsen, sondern auch mehr Optionen bieten! In der Praxis führen wir hierfür auf einem Teil der neu entstehenden Hallenflächen einen sogenannten ‚Open Hangar Space‘ ein, für projektbezogene Forschungsarbeiten wechselnder Partner. Die Vorteile liegen auf der Hand: ZAL-Einbindung mit größtmöglicher Flexibilität für technische Ausstattung, Teamgröße und Projektzeitraum. Bei Bedarf wird das Angebot ergänzt durch Unterstützung im Bereich Prototypenbau oder agile Innovationsbegleitung.“
Durch den Anbau werden in naher Zukunft im ZAL bis zu 200 Mitarbeitende vom DLR tätig sein. Das DLR-Institut für Systemarchitekturen modelliert das „Gesamtsystem Luftfahrt“ von der Energieerzeugung bis zur Klimawirkung. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den Themen der Hamburger Industrie, dem Entwurf und der Produktion von klimaneutralen Flugzeugen und neuen Flugzeugkabinen. Hierfür dienen digitale Entwurfsverfahren und deren Validierung anhand anwendungsnaher Experimente. In den neuen Laboren im ZAL-Erweiterungsbau werden Ingenieur:innen und Wissenschaftler:innen unter anderem die Fragen beantworten, wie Wasserstofftanks oder Brennstoffzellen in neuartige Flugzeugkonfigurationen integriert werden können.
Wirtschaftssenator Michael Westhagemann sagte bei der Grundsteinlegung: „Hamburg ist der drittgrößte zivile Luftfahrtstandort der Welt. Diese Position wollen wir ausbauen. Und das geht nur mit Innovationen, die wir mit der Erweiterung des ZAL TechCenters weiter beschleunigen werden.“ Und er versprach: „Wir werden auch das ZAL (den 3. Bauabschnitt – die Red.) realisieren, dessen Finanzierung heute jedoch noch nicht gesichert ist.“