„Innovation braucht die Organisation der Mobilität“

Senator Frank Horch auf der 7. Wirtschaftskonferenz für den Hamburger Süden im Speicher am Kaufhauskanal Foto: Wirtschaftsverein

Hamburger Süden setzt Maßstäbe
„Innovation braucht die Organisation der Mobilität“

(pm) Harburg. Innovation sei eine der Triebkräfte für eine starke Volkswirtschaft, betonte Wirtschaftssenator Frank Horch bei der 7. Wirtschaftskonferenz für den Hamburger Süden. Der Wandel setze allerdings auch Gestaltung voraus, und dazu gehöre eine leistungsfähige Infrastruktur.
Eine gute Nachricht vorweg: Bei der Fahrt zur Konferenz im Kulturspeicher am Harburger Kaufhauskanal war keiner der 200 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung nachhaltig im Stau steckengeblieben. Gleichwohl blieben die vielen Baustellen in Hamburg ein ernstzunehmendes Problem für die Wirtschaft, stellte Wirtschaftsvereins-Vorstand Arnold G. Mergell in seiner Begrüßung fest. Die Politiker würden jeweils nur für vier bis fünf Jahre gewählt, Infrastruktur müsse aber langfristiger und vor allem parteiübergreifend geplant werden.
Eine Steilvorlage für Frank Horch, parteiloser Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation! In seinem Referat „Die wirtschafts- und verkehrspolitischen Herausforderungen für Hamburg bis 2020“ betonte er, dass Hamburg inzwischen die stärkste Wachstumsregion in Nordeuropa sei – und das komme nicht von ungefähr. In der Ausbildung von Fachkräften sei die Stadt ganz weit vorn, sie könne Talente locken. Horch: „Und wir haben das Ziel, einer der Innovations-Hauptstädte in Europa zu werden.“
Der Hamburger Süden setze da Maßstäbe – wie mit dem Zentrum für angewandte Luftfahrttechnik (ZAL) in Finkenwerder. Oder dem geplanten Hamburg Innovation Port im channel hamburg an der Blohmstraße. Horch: „Das HIP ist ein weiterer Schritt weit über das Bestehende hinaus.“
Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit einer Region sei die Organisation der Mobilität. Die Situation Hamburgs mit täglich rund 400.000 Pendlern, zwei großen Magistralen wie der A1 und der A7, mit täglich 500.000 Menschen in und um den Hamburger Hauptbahnhof und den 220 Vollzügen, die den Hamburger Hafen täglich verlassen, sei einzigartig in Deutschland. Da helfe es wenig, wenn in der politischen Diskussion die Bedürfnisse einzelner Verkehrsteilnehmer in den Vordergrund gestellt würden. Das sei auch beim jetzt vorgelegten Luftreinhalteplan berücksichtigt worden. „Der Plan ist für den Wirtschaftsstandort Hamburg mehr als vertretbar.“
Horch weiter: „Der Bau der A26-Ost, die Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße sowie der Ausbau der A7 werden die Erreichbarkeit des Hamburger Südens deutlich verbessern und dessen Potenziale nachhaltig stärken.“ Dennoch hatte Arnold G. Mergell noch einen Wunsch an den Senator: „Der Verkehr der Zukunft ist auch digitaler Verkehr. Deshalb muss die Breitband-In­frastruktur entschieden ausgebaut werden.“
Der Wirtschaftsverein hat die „Wirtschaftskonferenz für den Hamburger Süden“ nun schon zum siebten Mal in Kooperation mit Handelskammer und Handwerkskammer organisiert – mit steigendem Interesse bei den Mitgliedern des Wirtschaftsvereins. Das Motto der Veranstaltungen: „Wirtschaft trifft Politik und Verwaltung.“ Horch hatte außerdem festgestellt: „Gerade kleine und mittlere Unternehmen können bei der Innovation aus eigener Kraft nicht immer mithalten.“ Umso wichtiger sei für sie die Kommunikation in Netzwerken. Genau diese Gelegenheit wurde nach Horchs Vortrag ausgiebig genutzt.