HF 575: Mit Nordseeblick im Kreisel

pm -Ralf Oelbüttel (l.) und Carsten Körbelin an Bord des neuen Finkenwerder Wahrzeichens

HF 575: Mit Nordseeblick im Kreisel.

Ein maritimes Denkmal für Finkenwerder.

Das Schiff wird nie, auch nicht die sprichwörtliche handbreit Wasser, unter unter dem Kiel haben. Trotzdem ist die Vorfreude auf Finkenwerder groß. Der detailgetreue Neubau, der jetzt auf der Feltz-Werft am Rüschwink entsteht, ist der Nachbau im Maßstab 1:2 eines Finkenwerder Fischkutters mit dem bekannten HF am Bug und wird seinen Platz im Finkenwerder Kreisel in der Ortsmitte finden, als Erinnerung an die traditionsreiche Finkenwerder Hochseeflotte.
Der 12 Meter lange Aluminium-Rohbau des Kutters ist mittlerweile fertiggestellt. Drei Tonnen wiegt er, so der Schiffbauer und Geschäftsführer der Werft, Ralf Oelbüttel. In den nächsten Tagen und Wochen kommen noch die beiden etwa 8 m hohen Masten dazu und natürlich die entsprechende Farbe. Die Vorfreude bei Carsten Körbelin, 2. Vorsitzender der Vereins „Maritimes Finkenwerder e.V.“, ist groß, zumal die Finanzierung der Kosten in Höhe von 75.000 Euro in trockenen Tüchern ist. Dreiviertel übernimmt die Stadt, den Rest Sponsoren, wie beispielsweise die Altländer Sparkasse oder DOW Chemical aus Stade.
Auch etwas Originelles hat sich der Verein einfallen lassen. Der Name des Kutters soll für zunächst zwei Jahre versteigert werden. Ein erster Bieter hat bereits mit einem dreistelligen Gebot vorgelegt. Das Höchstgebot gewinnt. Die Vereinsspitze ist sich sicher, dass manch ein Nachkomme einer Finkenwerder Fischerfamilie den Namen des ehemaligen elterlichen oder großelterlichen Kutters auf diesem Nachbau sehen wollen würde. Wer Interesse hat, sollte sich mit Körbelin unter der Telefonnummer 0172 4561627 in Verbindung setzen. Steht der Name dann fest, soll der Kutter, wie jedes andere Schiff auch, offiziell getauft werden: mit Champagnerflasche und Reden. Die Planung sieht vor, dass der Kutter Ende August seinen Platz im Kreisel findet, leicht angeschrägt, wie aus einem Wellental auftauchend. Idealerweise soll er von unten angestrahlt werden, Leitungen liegen unter dem Kreisel. Und die Top-Lichter an den Masten sollen auch nicht fehlen. Nicht zuletzt erhält der Kutter die laufende HF-Nummer: 575. Der Bug soll, wie könnte es anders sein, Richtung Nordsee weisen, dort, wo die Finkenwerder Fischer mit ihren Kuttern, die den Stadtteil und seine Geschichte bis heute nachhaltig geprägt haben, auf hoher See „zuhause“ waren. Dann hat Finkenwerder neben Scholle und Apfel ein neues, drittes Wahrzeichen.