„Hätten wir wesentlich früher haben können“

mk -Die Pella Sietas-Werft und mit ihr kooperierende Unternehmen erhoffen sich Hilfe des Hamburger Senates

„Hätten wir wesentlich früher haben können“.

Pella Sietas-Vertreter wird Thema im Wirtschaftsausschuss.

Neues zum Thema Pella Sietas-Werft: Die Harburger AfD-Fraktion möchte, dass ein Vertreter der Werft Pella Sietas im Wirtschaftsausschuss der Bezirksversammlung über die Perspektiven der Werft am Standort Neuenfelde berichtet. AfD-Fraktionmitglied Matthias Arft erklärte in einer Pressemitteilung: „Hierüber sollte die Bezirksversammlung informiert sein. Es ist bedauerlich, dass eine Einladung jetzt erst für die Ausschusssitzung am 8. September möglich ist. Das hätten wir wesentlich früher haben können.“ Der Antrag der AfD-Fraktion, einen Pella Sietas-Vertreter schon für die Sitzung des Hauptausschusses am 28. Juli einzuladen, hätten die anderen Fraktionen aus formalen Gründen nicht mehr auf die Tagesordnung der letzten Sitzung des Hauptausschusses im Juni nehmen können, sagt Arft. Dieser kündigt im Namen seiner Partei ebenfalls an, dass sie am 8. September auch einen Vertreter der Wirtschaftsbehörde und des Harburger Bezirksamtes in den Wirtschaftsausschuss einladen möchten.
Unterdessen hat die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Dr. Gudrun Schittek einen an sie gerichteten Brief des Managing Directors der Este Project Service GmbH, Habbo Stark, zum Thema Gefährdung des Wirtschaftsortes Neuenfelde durch Verschlickung veröffentlicht. In diesem legt Stark dar, dass nicht nur die Arbeitsplätze der Pella Sietas-Werft, sondern auch von weiteren Firmen in der Region auf dem Spiel stehen würden. Zudem gehe es laut Stark um den Erhalt einer ganz besonderen Wertschöpfungskette.
Die 2015 gegründete Firma EPS Este Project Service GmbH startete ihre Aktivitäten zunächst auf dem Werftgelände der Pella Sietas GmbH. „Mittlerweile sind wir auf das Nachbargrundstück TTS/NMF umgezogen, kooperieren aber immer noch sehr eng mit der Werft und stehen derzeit in Verhandlungen mit dem Insolvenzverwalter Brinkmann und Partner über den Kauf dieser Immobilie. Als wir die Firma EPS im August 2015 gegründet haben, gehörte es zu einer der Grundideen unseres Konzeptes, neben der Logistik auch Stahlbau und Endmontage von Industriegütern auf dem Werft-Standort anbieten zu können“, betont Stark. Die Möglichkeit der Endmontage der Turbinen am Standort Neuenfelde sei mittlerweile für Siemens ein sehr wichtiger Faktor geworden. Im Sommer 2017 wäre die erste Turbine zwecks Endmontage zu EPS gekommen, 2019 wären es bereits 15 gewesen. 2020 seien auch schon wieder elf Turbinen in Neuenfelde gefertigt worden, zählt Stark auf. Diese Erfolgs-Story sei aber nur in Kooperation mit Pella Sietas möglich, betont Stark. „Sowohl bei den normalen Turbinenaufträgen von Siemens, als auch bei vielen anderen Aufträgen, setzen wir Equipment und Personal der Werft ein. Somit erwirtschaften wir für die Werft jährlich einen Extra-Umsatz im guten 6-stelligen Bereich. Diese Aktivitäten würden EPS und Pella Sietas auch in Zukunft gerne weiterführen. So wird deutlich, dass es nicht richtig ist, wenn bei dem Thema Ausbaggern der Este immer nur der Name Pella Sietas genannt wird. Mittlerweile profitieren eine Vielzahl anderer Unternehmen von dem Standort hier in Neuenfelde“, stellt Stark mit Nachdruck fest.
Laut Stark habe es am 30. Juni einen Lokaltermin mit Wirtschaftssenator Michael Westhagemann bei EPS gegeben, bei dem ebenfalls die Pella Sietas-Führung anwesend gewesen wäre. „Hier konnten wir bereits einige Dinge – wie z. B. den tatsächlich nur zu benötigenden Tiefgang für die Neubauten der Werft – richtigstellen. Zudem haben wir auch einige Lösungsansätze herausgearbeitet, die es durchaus gibt, um die Werft und alle anderen Betriebe an diesem Standort halten zu können“, erklärt Stark. Die Stellungnahme von Stark bestärkt Schittek in ihrem Anliegen einer kontinuierlichen Ausbaggerung der Este: „Mit dem Erhalt von Sietas und EPS haben wir die Chance, Arbeitsplätze in der Region zu erhalten, den Hochwasserschutz zu sichern und die Fähre Cranz-Blankenese zu erhalten.“