Groß-Sand weist Gerüchte um Schließung zurück

Das Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand ist in einer erheblichen wirtschaftlichen Schieflage. Geschlossen werden soll es aber nicht! Foto: au

Groß-Sand weist Gerüchte um Schließung zurück.

Lenkungsgruppe ins Leben gerufen.

Da mag der Himmel derzeit noch so blau sein und mit der Sonne um die Wette strahlen, auf das Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand kommen in den folgenden Wochen und Monaten stürmische Zeiten zu. Bereits seit Ende 2017 ist bekannt, dass das Krankenhaus Groß-Sand „in Trägerschaft der Pfarrei in eine wirtschaftliche Schieflage geraten ist. Eine Sanierung ist nur mit erheblichen Mitteln des Erzbistums Hamburg möglich“, heißt es in einem Bericht der Unternehmensberatung Ernst & Young aus Dezember 2017. Das Erzbistum Hamburg, in dessen Trägerschaft sich das Krankenhaus befindet, ist aber selbst in finanziellen Schwierigkeiten und war bereits auf der Suche nach neuen Partnern für die Klinik, augenscheinlich ohne Erfolg. Der Grund für die Schieflage des Krankenhauses seien unter anderem nicht eingeplante Pensionsleistungen im zweistelligen Millionenbereich, aber auch Misswirtschaft, heißt es aus Mitarbeiterkreisen. Wie hoch das finanzielle Defizit genau ist, wurde bisher seitens des Erzbistums und des Krankenhauses nicht beantwortet.

Da mag der Himmel derzeit noch so blau sein und mit der Sonne um die Wette strahlen, auf das Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand kommen in den folgenden Wochen und Monaten stürmische Zeiten zu. Bereits seit Ende 2017 ist bekannt, dass das Krankenhaus Groß-Sand „in Trägerschaft der Pfarrei in eine wirtschaftliche Schieflage geraten ist. Eine Sanierung ist nur mit erheblichen Mitteln des Erzbistums Hamburg möglich“, heißt es in einem Bericht der Unternehmensberatung Ernst & Young aus Dezember 2017. Das Erzbistum Hamburg, in dessen Trägerschaft sich das Krankenhaus befindet, ist aber selbst in finanziellen Schwierigkeiten und war bereits auf der Suche nach neuen Partnern für die Klinik, augenscheinlich ohne Erfolg. Der Grund für die Schieflage des Krankenhauses seien unter anderem nicht eingeplante Pensionsleistungen im zweistelligen Millionenbereich, aber auch Misswirtschaft, heißt es aus Mitarbeiterkreisen. Wie hoch das finanzielle Defizit genau ist, wurde bisher seitens des Erzbistums und des Krankenhauses nicht beantwortet.

Anfang Juli ploppte das Thema durch diverse Medienberichte erneut auf. Von der Schließung des Krankenhauses war die Rede, auch die Idee eines Gesundheitskiosk wurde mit in die Diskussion gebracht. Sowohl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch die Bürgerinnen und Bürger Wilhelmsburg sind seitdem stark verunsichert, Spekulationen in den Medien und sozialen Netzwerken über die Zukunft Groß-Sands befeuern das Thema, die geplante Schließung der Gesundheits- und Pflegeschule tut ihr Übriges. Enttäuscht und wütend sind die Mitarbeiter vor allem über die Vorgehensweise der Führung: „Wir müssen dafür büßen, dass andere missgewirtschaftet haben“, berichtet eine Mitarbeiterin, die namentlich nicht genannt werden möchte. Außerdem sei man in der Belegschaft enttäuscht über den Umgang mit ihnen, das Leitbild „Einbeziehung der Mitarbeiter hat hohen Stellenwert“ sei nicht gelebt worden. So wandte sich die Geschäftsführung erst am 11. August, knapp vier Wochen nach den ersten Meldungen, mit einem Brief an die Belegschaft, der der Redaktion vorliegt. Demnach weist die Klinikleitung die „Spekulationen um eine geplante Schließung des Hauses“ zurück. Aber es bleibt auch nicht unerwähnt, dass „Groß-Sand ums Überleben kämpft!“ Zwischenzeitlich hat sich auch die Politik eingeschaltet. Auf Antrag von SPD und Grünen soll sich am 25. August der Gesundheitsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft mit dem Krankenhaus Groß-Sand und der zugehörigen Pflegeschule befassen. „Das Krankenhaus Groß-Sand hat eine wichtige Versorgungsfunktion für Wilhelmsburg. Es ist Teil der sozialen Infrastruktur der Insel und wichtig, um bei Unfällen eine schnell erreichbare Anlaufstelle zu haben. Als Alterskompetenzzentrum und Hernienzentrum hat es auch für ganz Hamburg eine wichtige Bedeutung und einen hervorragenden Ruf bundesweit. Es ist jetzt an der Zeit, dass die Pläne zur Zukunft des Krankenhauses den Menschen im Stadtteil, den Beschäftigten und der Politik offengelegt werden“, erklärt dazu Michael Weinreich, Wilhelmsburger SPD-Bürgerschaftsabgeordneter.
Mittlerweile hat die Geschäftsführung unter Leitung von Christoph Schmitz die Schließung in einer Pressemitteilung dementiert. Christoph Schmitz bestätigt, dass die Strukturen des Hauses auf dem Prüfstand stehen. Dennoch gehe es allen Entscheidungsträgern darum, Groß-Sand als Krankenhaus zu erhalten. „Ziel unserer Bemühungen ist es vielmehr, die Klinik dem tatsächlichen Bedarf im Stadtteil anzupassen. Dabei kann die Stärkung des ambulanten Angebots ein sinnvoller Ansatz sein, aber keinesfalls die Gesamtlösung.“
In der vergangenen Woche wurde nun nach Aussagen von Groß-Sand mit der Planungsbehörde eine Lenkungsgruppe aus Vertretern von Behörde und Politik, Krankenkassen, Kassenärztlicher Vereinigung, Erzbistum und Klinikleitung ins Leben gerufen. Diese soll auf Basis eines Sanierungskonzeptes der Klinikleitung über die Zukunft von Groß-Sand entscheiden. Das Ziel aller Beteiligten: Das Wilhelmsburger Krankenhaus erhalten und aus dem – aus vielerlei Gründen und bereits seit Jahren – wirtschaftlich stark angeschlagenen Unternehmen ein gesundes und vor allem zukunftsfähiges Krankenhaus machen“, heißt es weiter.
Dabei kämen jetzt schwierige Zeiten auf das Krankenhaus zu, denn eine leichte Aufgabe werde die Sanierung des Wilhelmsburger Krankenhauses nicht. Doch Klinikleitung, Träger und das Erzbistum Hamburg zeigten sich optimistisch. Dank der starken persönlichen Verbundenheit sehr vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Klinik und dem vorbildlichen Engagement aller Berufsgruppen seien bereits beachtliche Fortschritte gelungen, so die Geschäftsführung. „Aus diesem Grund und auch weil uns derzeit eine Menge Zuspruch aus dem Stadtteil und ganz Hamburg erreicht, glauben wir an Groß-Sand und sehen die erforderlichen Veränderungen als Chance und Ansporn.“
Optimistisch stimmt auch, dass das Krankenhaus Groß-Sand es schon mal aus den roten Zahlen geschafft hat. 2006 verzeichnete die Klinik ein Minus von rund sieben Millionen Euro, 2010 konnten wieder schwarze Zahlen geschrieben werden.