Gegen Bonn fehlte, Durchschlagskraft Energieleistung sichert Sieg in Gießen

pm -Auf dem Weg zm Korb und zur Nationalmannschaft: Justus Hollatz (re.)

Gegen Bonn fehlte, Durchschlagskraft
Energieleistung sichert Sieg in Gießen.

Wieder ein Towers-Sie nach drei Niederlagen in Folge.

Wer auf einen Schnellstart in die Rückrunde hoffte, der hoffte zunächst vergebens. Denn die Hamburg Towers brauchten ihre Minuten, um im Duell mit den Telekom Baskets Bonn auf Betriebstemperatur zu kommen. Die Gäste taten sich indes leichter, gingen zunächst in Front (2:6, 4.). Erst ein erster Highlight-Dunk der Baskets rüttelte die Towers wach und ließ das Team von Pedro Calles zum Ende des ersten Viertels die Führung übernehmen (16:12). Die Hanseaten begannen das zweite Viertel druckvoll in der Verteidigung. Bis zur Pause zwangen die Towers ihre Kontrahenten in 12 Ballverluste. Angetrieben von einem sehr energisch agierenden Justus Hollatz – der mit 15 Punkten in den ersten zwanzig Minuten eine neue persönliche BBL-Bestleistung erzielte – bauten die Towers ihre Führung aus (25:19). Auch ein Lauf der Gäste sowie ein damit verbundener Führungswechsel (28:31) brachte die Towers nicht aus dem Konzept. Angetrieben von einem erfolgreichen Alley-Oop-Spielzug holten sich die Hanseaten die Führung zurück und brachten den 40:35-Vorsprung in die Halbzeitpause.
Nach der Pause zogen beide Teams die defensiven Stellschrauben noch fester. Gehörten die ersten Minuten der zweiten Halbzeit dem Center-Duell zwischen Maik Kotsar und Leon Kratzer (43:37, 23.), übernahm Bonn zusehends die Zügel. Ein Dreier des Scharfschützen aus neun Metern krönte einen Run der Gäste und ließ die Führung auf Bonner Seite wechseln (47:49). Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Jordan Swing mühten sich die Towers redlich, fanden offensiv aber keinen Zugriff mehr auf die Partie. Der Bonner Big Man Chris Babb, der in der zweiten Halbzeit nicht zu stoppen war, schraubte der Rückstand der Gastgeber weiter hoch (58:72). Ein letzter offensiver Ansturm der Hamburger kam zu spät und konnte die 71:78 nicht verhindern. Es war nach den Spielen gegen Bayreuth (heim) und Oldenburg (auswärts) die dritte Niederlage in Folge. Besonders die fahrigen Spielzüge der Hamburger im Angriff erwiesen sich als nicht probates Mittel gegen die aggressiv verteidigenden 16. der Tabelle. Und Rebounds hatten ebenfalls einen Seltenheitswert, fand sich doch der Big Man Mike Kotsar (nur 10 Punkte) zumeist zur falschen Zeit an der falschen Stelle. Die Korbausbeute fiel mager aus; Waren es in Oldenburg zur Halbzeit bereits 50 Punkte, so brachten es die Hanseaten im gesamten Spiel lediglich auf 71. Wiederholte Offensiv-Fouls waren ein weiterer Beleg dafür, dass in diesem Spiel wenig zusammenpasste Der nächste Gegner am Sonntag sollte (auswärts) Gießen heißen – und die hatten an diesem Abend in Oldenburg gewonnen! Pedro Calles nach dem Abpfiff: : „Auch in der zweiten Halbzeit haben wir eine gute Defensive gespielt, dafür aber eine wirkliche schlechte Offensive. Diese letzten zwanzig Minuten haben uns das Spiel gekostet. Wenn man den Gegner zu 24 Ballverlusten zwingt, hat man eine ziemlich gute Chance, das Spiel zu gewinnen. Aber heute hat Bonn gewonnen, weil sie auch offensiv eine gute zweite Halbzeit gespielt haben.“
Durch den kurzfristigen Ausfall von Bryce Taylor – der zwar nach Hessen mitgereist war, aber aufgrund muskulärer Probleme nicht eingesetzt werden konnte – war Pedro Calles schon vor Tipoff zu Anpassungen gezwungen. TJ Shorts, der den verletzten Kapitän in der Starting Five vertrat, sorgte von Beginn an für viel Tempo und trieb die Hamburger zur schnellen ersten Führung (4:9, 3.). Die Towers, die bis zur Halbzeit nur zwei Distanzwürfe im Korb unterbrachten, setzten indes auf direkte Züge zum Korb und waren damit erfolgreich. So arbeite sich das Team zurück in die Partie (39:38, 17.). Nach dem Ausgleich von Justus Hollatz halfen zwei zweite Wurfchance – insgesamt dominierten die Gießener das Rebound-Duell (40:22) deutlich – den Hausherren zur Halbzeitführung (46:41). Den Rückstand machten die Towers mit einem Blitzstart in den ersten 139 Sekunden der zweiten Hälfte wett (49:50). Auch im Schlussabschnitt drückten die Hamburger weiter aufs Tempo. TJ Shorts und Kameron Taylor hielten mit schnellen Korbabschlüssen gegen die weiterhin gut aus der Distanz treffenden Gießener. Der Schlusspunkt gehörte Neu-Nationalspieler Justus Hollatz, der den Dreier zum 78:95-Endstand traf und nach einer kurzen Dusche erstmals direkt zum DBB-Tross nach Frankfurt reist. Eine deutliche Leistungssteigerung nach einem Halbzeitrückstand brachte den Towers weitere 2 Punkte in der Tabelle.
Am 25. Februar reisen die Towers nach Ulm bevor der Tabellenerste Ludwigsburg am 28. Februar in der Inselpark-Halle aufläuft (20.30 Uhr).