Für SOS-Kinderdörfer 35 Jahre Spenden gesammelt

Dieter Bahlmann und Katja Teske mit alten und neuen Plakaten für die Konzerte zugunsten der SOS-KinderdörferFotos: pm

Bahlmann – Brasilien – Bulgarien
Für SOS-Kinderdörfer 35 Jahre Spenden gesammelt

(pm) Harburg. Er hat Benefizkonzerte organisiert, Lesungen und Prominenten-Fußballspiele und hat dabei nie locker gelassen, schließlich ging es immer um den guten Zweck. Dazu gehört auch, dass er regelmäßig in der Redaktion anruft und unermüdlich für sein Anliegen trommelt. Sein Name: Dieter Bahlmann (77). Der ehemalige und langjährige Leiter der Buch- und Papierwarenabteilung bei Karstadt Harburg blickt jetzt auf 40 erfolgreiche Jahre im Ehrenamt zurück.

Das Plakat von 1990 signiert von den Künstlern der Gala, darunter Roy Black und Nicki

Angefangen hatte alles mit dem Amateuer-Theater „Hittfelder Speeldeel“ (1976-1980) und seinem Engagement ab 1981 beim Amateur-Theater „De Nedderdütsche“ in Harburg. Von 1978 bis 1987 waren es die Fußballspiele mit Prominenten, die Spenden in die Kassen von Hilfsorganisationen spülten, während es zwischen 1993 und 1997 darum ging, mit fünf Konzerten Hilfe für Hamburgs Partnerstadt St. Petersburg zu organisieren. Einen langen Atem bewies Bahlmann bei der Hilfe für die SOS-Kinderdörfer, die seit 1982 bis heute – also genau 35 Jahre – im Mittelpunkt seiner Aktivitäten stehen. Christian Anders, Klaus und Klaus, Roy Black, Peter Sebastian, Michael Holm, Nino de Angelo, Ramona Leiss, Wolfgang Petry, Jürgen Drews, Rosanna Rocci, Inga Rumpf, La Le Lu, Salut Salon, die Finkwarder Speeldeel, Rolf Zuckowski oder Nicki, um nur einige der vielen zu nennen, die seinem Aufruf folgten, waren ebenso in Harburg zu Gast wie Gerd Spiekermann, Linda Zervakis, Curd Jürgens oder Hardy Krüger – eine Liste, die sich beliebig fortsetzen ließe. Allein 27 Veranstaltungen für das SOS-Kinderdorf in Rio hat Bahlmann durchgeführt. Das beeindruckende Ergebnis: 434.641 Euro. Unter anderem wurde davon in diesem SOS-Kinderdorf ein Kindergarten eingerichtet. Karstadt hatte 1981 aus Anlass seines 100-jährgen Jubiläums das SOS-Kinderdorf in Rio gespendet. Bis zum Jahr 2000 trommelte Dieter Bahlmann dafür, seither für die SOS-Kinderdörfer weltweit. Ab 2010, als ein katastrophales Erdbeben Haiti, das Armenhaus Mittelamerikas schlechthin, heimsuchte, lag es auf der Hand, wer erneut helfen würde: Dieter Bahlmann. Mittlerweile wurde dort eine Schule wieder aufgebaut und die Bibliothek trägt seinen Namen. Und als ob das alles noch nicht genügend Zeit in Anspruch nehmen würde, hilft Dieter Bahlmann neuerdings auch in Bulgarien. Natürlich einem SOS-Kinderdorf. 43.028 Euro sind bereits in dieses südosteuropäische Land gegangen. Im Juni überzeugte sich Dieter Bahlmann vor Ort davon, dass die Spenden aus Harburg tatsächlich und komplett vor Ort angekommen sind.

Eine Plakatauswahl aus 35 Jahren

Des Lobes voll für Bahlmann ist indessen Katja Teske, Leiterin des Büros Hamburg der SOS Kinderdörfer weltweit. Seine Einsatzbereitschaft sei beispielhaft, betont sie. Bahlmann nimmt es kommentarlos zur Kenntnis. Er ist ein Mann der leisen Töne, dafür ein Macher.
Mit dieser Einstellung hat Dieter Bahlmann in 35 Jahren nicht weniger als die beeindruckende Summe von insgesamt 651.000 Euro für die SOS-Kinderdörfer eingespielt. Aus all diesen Jahren hat Bahlmann die Plakate, die seine Konzerte ankündigten, aufbewahrt. Sie sind der Beweis dafür, dass die Prominenz keinen Bogen um Harburg gemacht hat, wenn es um die gute Sache ging. So soll es auch weiter gehen. Zumindest, bis er 80 wird, möchte Dieter Bahlmann weiter machen. Voraussetzung: Die Gesundheit spielt mit.
Seine Pläne für dieses und das nächste Jahr sind entsprechend vielfältig.
Das Jubiläumskonzert „35 Jahre zugunsten der SOS-Kinderdörfer weltweit“ findet am 27. Oktober im Saal des Harburger Theaters, Museumsplatz 2, statt. Ab 20 Uhr treten Gerd Spiekermann, die Gebrüder Graf, Eddy Winkelmann, Henning Kothe sowie „Eine kleine Jazzmusik“ auf. Eintrittskarten gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen, bei ticketmaster sowie an der Konzertkasse im Phoenix-Center (Telefon 76758686), an der Theaterkasse im SEZ (Telefon 7026314) und nicht zuletzt bei Heike Burda (7016893). Die Karten kosten zwischen 16 und 24 Euro.
Am 10. November folgt die 10. große Blues & Boogie-Night in der Ebert-Halle, unter anderem mit Axel Zwingenberger und Abi Wallenstein (der Neue RUF berichtete). Am 20. März tritt an gleicher Stelle das Marinemusikkkorps Kiel mit einem breit gefächerten Repertire, das von Oper und Musicals bis Filmmusik, Rock und Pop reicht, auf; schließlich am Freitag, 6. April, ab 20 Uhr „Gospeltrain“ aus Harburg gemeinsam mit den „Gospolitans.“ Weitere Pläne hat Bahlmann in der Schublade.