Flammende Härchen auch in Wilhelmsburg

Die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners und seiner Nester muss von Fachleuten mit Vollschutzanzug und Atemschutz erfolgen. Foto: Pflanzenschutzamt Hamburg

Flammende Härchen auch in Wilhelmsburg.

Schädliche Raupen befallen Bäume.

Der Eichenprozessionsspinner ist ein unscheinbarer graubrauner Nachtfalter mit einer Flügelspannweite von lediglich 25 bis 30 Millimeter, aber wo er – erkennbar an den netzartig umwebten Bäumen – auftaucht, sorgt er auch für Unsicherheit, da er insbesondere wegen seiner mikroskopisch kleinen Brennhaare gefürchtet wird. Sie enthalten das Nesselgift Thaumetopoein, das zu starken Reizungen der Haut und in den Atemwegen führen sowie auch allergieähnliche Reaktionen auslösen kann. Hinzu kommt die mechanische Reizung in der Oberhaut sowie den Schleimhäuten beim Eindringen der mit Widerhaken besetzten Härchen.
Zusammen mit den Bezirken hat die Umweltbehörde jetzt einen Stand zusammengetragen, wo und wie viele Bäume in Hamburg von dem Falter befallen sind. Im Bezirk Hamburg-Mitte waren rund 100 Bäume in Wilhelmsburg und in Billstedt befallen. Die Bekämpfungsmaßnahmen (Absaugung) sind nahezu abgeschlossen. Die Kosten für die Bekämpfung im öffentlichen Grün und an Straßen belaufen sich bisher auf rund 140.000 Euro. Nach Einschätzung der Umweltbehörde ist der Befall in Hamburg als gering zu betrachten. Der nur kleinst-regional und nirgends flächendeckend auftretende Befall entspricht weitgehend den Vorkommen in den vergangenen Jahren. Im Bezirk Hamburg-Mitte waren rund 100 Bäume in Wilhelmsburg und in Billstedt befallen.
Wenn ein Nest oder Raupen des Eichenprozessionsspinners entdeckt werden, ist das zuständige Bezirksamt zu informieren unter 040 42828-0 oder 115. Die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners und seiner Nester muss von Fachleuten mit Vollschutzanzug und Atemschutz erfolgen. Der Grundeigentümer hat für die Beseitigung auf eigene Kosten eine Fachfirma zu beauftragen. Im Wald müssen nur bei stärkerem Befall zwingend Bekämpfungsmaßnahmen erfolgen.
Ihren Namen trägt die Falterart aufgrund der Eigenart, sich zur abendlichen Nahrungssuche hinter- oder nebeneinander zu bewegen wie in einer Prozession. In Hamburg ist der Falter beziehungsweise seine Gespinste erstmals 2011 entdeckt worden.