Einrichtung von Blühflächen auf dem Langenbeker Friedhof.
Konkreter Beitrag zur Förderung von Artenvielfalt.
Die Bezirksverwaltung Harburg richtet am Langenbeker Friedhof gerade zwei Blühflächen entlang der Hauptwege des Friedhofseinganges ein. Ein Aushang im Schaukasten des Friedhofes weist Besucher bereits auf dieses Projekt hin. Auf einer Fläche von 300 Quadratmetern soll die Aussaat einer Blühmischung eine Sommerwiese aus niedrig blühenden Sonnenblumen, Sonnenhut, roter Lein, Strohblumen, Schmuckkörbchen und Malven schaffen. Jürgen Marek, stellvertretender Vorsitzender der Grünen in der Bezirksversammlung (BV), erläutert den Hintergrund: „So viele Arten sind vom Aussterben bedroht wie nie zuvor. Allein in Deutschland sind von den rund 72.000 bekannten Tier, Pflanzen- und Pilzarten rund ein Drittel in ihrem Bestand bedroht.“
„Besorgniserregend sei die Tatsache, „dass in den letzten Jahren weltweit immer mehr Bienenpopulationen und andere Insekten sterben. Diese bilden als artenreichste Tiergruppe das Fundament eines gesunden Ökosystems. Viele Gärten und Parkanlegen mit kurzgemähten Rasenflächen sind nicht insekten- und bienenfreundlich und bieten weder Rückzugsorte noch Nährstoffquellen, da Blüten fehlen. Bienen und andere Blütenbestäuber tragen wesentlich zum Erhalt der Artenvielfalt bei, denn sie sorgen für die Verbreitung hunderttausender Pflanzen, auf die wiederum viele Tierarten als Nahrungsgrundlage angewiesen sind. Viele Nahrungsmittel gäbe es ohne die Biene nicht, etwa 80 Prozent unserer Pflanzen sind auf die Bestäubung durch Bienen und andere Insekten angewiesen.“
Der Abgeordnete erinnert daran, dass ein Antrag der Grünen-Fraktion zur Förderung von Artenschutz und Biodiversität im öffentlichen Raum bereits 2019 in der BV beschlossen wurde (Der Neue RUF berichtete). Marek, der auch Sprecher für Klimaschutz und Umwelt in der Grünen-Fraktion ist, konkretisiert: „Deshalb sollen öffentliche Flächen im Bezirk als positives Vorbild hervorgehoben und Grünflächen als Lebensraum für Tier und Pflanzen geschützt und entwickelt werden. Eine einfache Möglichkeit ist das Anlegen von Wildblumenflächen für bedrohte Insektenarten. Solche Flächen erhöhen auch das Nahrungsangebot für Vögel und Kleintiere, sie weisen insgesamt eine hohe Artenvielfalt auf. Zudem tragen diese Blühflächen zum Klimaschutz bei, denn sie haben eine erheblich größere Oberfläche als kurz geschorene Rasenflächen und entziehen der Atmosphäre deswegen mehr CO₂.“
Ein konkreter Vorschlag von Bürgern, auf den großen Rasenflächen des Langenbeker Friedhofes Blühflächen einzurichten, wurde daher von der Grünen-Fraktion aufgegriffen. In „Coranazeiten“ ohne Ausschusssitzungen führten direkte Kontakte und Gespräche der Fraktion mit dem Fachamt des Managements des öffentliche Raumes schnell zu diesem konkreten Projekt auf dem Langenbeker Friedhof, das nun auch zeitnah realisiert wird.