Eine riesige logistische Meisterleistung

Betriebsleiter Norbert Meiburg freut sich nicht nur über die neuen Räumlichkeiten im Puhsthof sondern auch über den neuen E-Transporter. Foto: au

Eine riesige logistische Meisterleistung.

Neue Räumlichkeiten für Logistik Wilhelmsburg.

Bis zu 150 Kilometer am Tag, die kontinuierliche Leerung von rund 120 Kleidercontainern, bis zu 70 Tonnen Kleidung im Monat, regelmäßig Ausgabestellen bedienen: Diese riesige logistische Meisterleistung ist Alltag für das Team von „Logistik Wilhelmsburg“. Unterwegs sind die rund zehn Fahrer für die Kleiderkammer Wilhelmsburg. Bis vor drei Jahren gehörte der Bereich Logistik noch zur Kleiderkammer Wilhelmsburg dazu. „Wir haben den Teil Logistiktätigkeit aus den Maßnahmen herausgegliedert und Logistik Wilhelmsburg ist entstanden“, erklärt Norbert Meiburg, Betriebsleiter von Logistik Wilhelmsburg und der Kleiderkammer Wilhelmsburg. Nun hat der Betrieb auch endlich neue Räumlichkeiten im Puhsthof an der Neuhöfer Straße, die vergangene Woche symbolisch und mit einem kleinen Gottesdienst durch Inselpastroin Anja Blös eingeweiht worden sind. Weiteres Highlight der Veranstaltung: Die Fahrzeugflotte wurde um einen E-Transporter erweitert!
Fast jeder kennt sie auf der Elbinsel, die Kleiderkammer Wilhelmsburg: 1984 wurde in der Wilhelmsburger Emmaus-Gemeinde eine Selbsthilfegruppe für Arbeitslose ins Leben gerufen. Der Initiator dieser Selbsthilfegruppe war Pastor Hildebrand Henatsch, der mit den ersten Projekten, unter anderem einer Kleiderkammer, den Grundstein für die heutige Kleiderkammer Wilhelmsburg gelegt hat. In der Kleiderkammer arbeiten langzeitarbeitslose Menschen und teilweise Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Sie werden in verschiedenen Bereichen eingesetzt und für einen Wiedereintritt ins Berufsleben qualifiziert. Die Ausgabe der Kleidung, aber auch Heimtextilien, Spielzeug und Hausrat, erfolgt nur an bedürftige Menschen. Ausgabestellen befinden sich auf den Elbinseln, aber unter anderem auch in Harburg, Neugraben, Langenhorn, Osdorf, Mümmelmannsberg und Jenfeld.
Mittlerweile stehen rund 120 Container im ganzen Hamburger Stadtgebiet, meist auf Kirchengelände. Zu erkennen sind sie an ihrer orangenen Farbe und dem Logo der Kleiderkammer. „Unsere Fahrer entleeren die Container regelmäßig. Einige bis zu drei Mal die Woche, manche alle 14 Tage, je nach Standort“, erklärt Norbert Meiburg. Die gespendete Kleidung wird anschließend nach verschiedenen Qualitätskriterien vorsortiert und kommen dann je nach Qualität in die Ausgabestellen oder in zertifizierte Recyclingbetriebe. Zurzeit werden noch neue Stellplätze für Kleidercontainer gesucht. „Die können sich auf einem Kirchengelände, aber auch auf dem Gelände von einer Institution zum Beispiel befinden“, weiß Meiburg. Interessenten können sich melden unter 040 757576 oder norbert.meiburg@passage-hamburg.de.
Mit dem neuen E-Transporter, liebevoll Schnucki genannt, ergibt sich auch gleich eine neue Herausforderung für Betriebsleiter Norbert Meiburg. „Wir haben uns der ökologischen Sache verschrieben und haben mit dem Elektromobil diesen Gedanken verwirklicht. Aber damit müssen wir uns nun auch anders organisieren!“ Denn im Gegensatz zu den bereits vorhandenen Diesel-Transportern, die jederzeit aufgetankt werden und weiterfahren können, hat der E-Transporter eine Reichweite von rund 140 Kilometern, dann muss es wieder an die Steckdose!