„Ein Schritt in die richtige Richtung“

„Ein Schritt in die richtige Richtung“.

Fischbeker Reethen: Pläne für neue Stadtteilschule?.

Das Ringen um den richtigen Standort der neuen Stadtteilschule Süderelbe ist in eine weitere Runde gegangen. Laut übereinstimmenden Aussagen habe die Schulbehörde nun als Standort für die neue Stadtteilschule das Neubaugebiet „Fischbeker Reethen“ auserkoren. Damit wäre die Grundschule Ohrnsweg, für den sich SPD und Grüne stark gemacht hatten, aus dem Rennen. Die Schule am Ohrnsweg soll stattdessen eine reine Grundschule bleiben. Sie soll aber modernisiert und ausgebaut werden. Laut gut informierten Quellen wäre diese Nachricht am 28. Februar auf einer gemeinsamen Sitzung von hochrangigen Behördenvertretern der Harburger Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen und Harburger Politikern mitgeteilt worden.
Danach befragt, zeigte sich die Harburger SPD gegenüber dem RUF schmallippig. Sie würde eine solche Entscheidung begrüßen. Ansonsten verwiesen die Genossen darauf, dass es der federführenden Behörde obliege, als Erste mit diesem Plan an die Öffentlichkeit zu treten. Gesprächiger zeigte sich die grüne Bezirksabgeordnete Dr. Regina Marek, die Mitglied im Ausschuss für Bildung und Sport ist und am Treffen in der Schulbehörde teilnahm. „Wir freuen uns sehr, dass die Schulbehörde unseren Argumenten gefolgt ist und eine neue Stadtteilschule mit Gymnasialzug in den Fischbeker Reethen gründen will. Die Schule wird dort entstehen, wo auch die Menschen hinziehen werden. Der Baubeginn soll 2021/22 sein. Zielsetzung ist es, die Schule barrierefrei zu gestalten und eine Dreifeldhalle zu berücksichtigen. Freizeiteinrichtungen werden ebenfalls geplant“, erläuterte Marek. SPD und Grüne, so Marek, wären sich in ihrer gemeinsamen Stellungnahme einig, dass ein Standort direkt in den Fischbeker Reethen sinnvoll sei, zumal dort auch der Bedarf aufgrund des Wohnungsbaus, der sich ausdrücklich an Familien richte, vorhanden wäre, teilte die Grüne mit. Sie betonte, dass die Sitzung in einer harmonischen Atmosphäre verlaufen sei. Dass Grüne und SPD von ihrem ursprünglich für die neue Stadtteilschule favorisierten Standort am Ohrnsweg abrücken müssten, wäre aufgrund der Fakten kein Problem gewesen. Es wäre am Ohrnsweg einfach zu eng geworden. Dass der Standort Ohrnsweg als sechszügige Grundschule erweitert werden soll, sei auf positive Resonanz gestoßen, berichtet Marek. Diese machte aber darauf aufmerksam, dass die Vertreter der Schulbehörde eingeräumt hätten, dass die Planungen für den Bau der neuen Stadtteilschule in den Fischbeker Reethen noch nicht zu 100 Prozent in trockenen Tüchern seien.
Auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Ralf-Dieter Fischer nahm am Treffen teil. Er wolle nicht über Details reden, jedoch die aktuellen Entwürfe würden den CDU-Vorstellungen entsprechen. Die CDU habe stets gefordert, dass die neue Stadtteilschule in den Fischbeker Reethen und nicht in Neuwiedenthal oder Hausbruch angesiedelt sein müsste. „Wenn es so kommt, ist es ein Schritt in die richtige Richtung“, sagte Fischer. In den Tenor der Zufriedenen stimmte ebenfalls der FDP-Bezirksabgeordnete Günter Rosenberger ein. Die FDP sei „voll und ganz zufrieden“ mit den Plänen der Schulbehörde, so der Liberale.
Der Schulentwicklungsplan (SEPL) 2019 sieht eine vierzügige Stadtteilschule am Standort der Grundschule Ohrnsweg vor. Nach Verabschiedung des SEPL bat der Bezirk Harburg die Schulbehörde, alternativ hierzu eine Verortung der neuen Stadtteilschule im Entwicklungsgebiet Fischbeker Reethen zu prüfen. Der Grundsatzreferent Senatorenbüro (S13), Benjamin Gildemeister, bestätigte das Treffen. „Am 28. Februar 2020 fand in der Schulbehörde ein Gespräch, unter anderem mit Fraktionsvorsitzenden der Bezirksversammlung Harburg, der Harburger Bezirksamtsleiterin und Behördenvertretern statt. Alle Vertreter der Bezirkspolitik unterstützten das Ansinnen, die Stadtteilschule auf einem geeigneten Grundstück in den Fischbeker Reethen zu errichten. Mit der Schule würde ein neuer Quartiersmittelpunkt geschaffen, was sehr im Interesse der Bezirkspolitik liegt. Auch die BSB war dem Vorschlag gegenüber positiv eingestellt, da eine Entscheidung für diesen Standort die Planung sowohl der vierzügigen Stadtteilschule als auch der Erweiterung der Grundschule Ohrnsweg erleichtern würde. Im weiteren Verfahren werden der Bezirk Harburg, BSB und Schulbau Hamburg die Gespräche mit der IBA hinsichtlich der Flächenverortung der neuen Stadtteilschule in den Fischbeker Reethen intensivieren. Ziel ist es dann, die Baumaßnahme alsbald nach Vorlage des B-Plans einzuleiten. Hinsichtlich der konkreten Ausprägungen der weiteren Funktionen (Sport, soziale Infrastrukturen am Standort) sind die Planungen erst in frühen Stadium“, erklärte Gildemeister.