Denkmalpreis für Neugestaltung des Stadtpark-Eingangs

pm -Viktoria Isabell Ehlers und Peter Hornberger bringen die Plakette an.

Denkmalpreis für Neugestaltung des Stadtpark-Eingangs.

Initiative ging von Viktoria I. Ehlers und Carsten Schuster (FDP) aus.

Der Zustand des Haupteingangs des Harburger Stadtparks am Marmstorfer Weg war Viktoria Isabell Ehlers ein Dorn im Auge. Verwittert, Risse im Mauerwerk, teils zugewachsen und beschmiert, war es ein Schandfleck geworden. Auf ihrem Weg in die Harburger Innenstadt musste die FDP-Abgeordnete in der Bezirksversammlung (BV) regelmäßig daran vorbei. Das müsse geändert werden, und zwar dringend, fand sie. Gemeinsam mit Carsten Schuster, Parteikollege und Mitstreiter in der BV, brachte Ehlers vor knapp zwei Jahren zunächst einen Prüfantrag auf den Weg. Ob der historisch korrekte Zustand des Bauwerks aus Backstein wieder hergestellt werden könne, lautete die Frage. Er konnte. Es entstand, wie die Sozialdezernentin Anke Jobmann es am Mittwoch bei einem Termin vor Ort formulierte, „eine Allianz zwischen Politik und Verwaltung.“ Die Folge: Am 5. Dezember hat der Museumsverein Harburg nun zum vierten Mal seit 2015 den Denkmalpreis verliehen: für die Neugestaltung des Eingangs zum Harburger Stadtpark! Empfänger: Viktoria Ehlers, FDP-Kreisverband Harburg, Kreisvorsitzende, Mitglied der BV Harburg, Carsten Schuster, FDP-Kreisverband Harburg, Mitglied der BV Harburg, Gerrald Boekhoff, Bezirksamt Harburg, Fachamt Management des öffentlichen Raumes (MR), Fachamtsleiter, Dirk Höhne, Bezirksamt Harburg, Dezernat für Wirtschaft, Bauen und Umwelt, Leiter der Abteilung Stadtgrün und Heino Grunert, Behörde für Umwelt und Energie (BUE), Abteilung Naturschutz, Gartendenkmalpflege.
Sie sorgten u.a. auch dafür, dass die vergammelte Pergola aus Holz entfernt und durch eine Stahlkonstruktion ersetzt wurde, so Gerrald Boekhoff. Außerdem sei ein Anti-Graffiti-Anstrich angebracht worden.
Die BV hatte ihr OK gegeben, die Verwaltung prüfte. Ergebnis: In die Sanierung der vier Backsteintore, die heute infolge der Stadtentwicklung etwas im Abseits der Aufmerksamkeit liegen, wurden, wie Viktoria I. Ehlers erläuterte, 45.000 Euro investiert. Das Baudenkmal im Stil des ehemaligen Hamburger Oberbaudirektors Fritz Schumacher (1869-1947) hatte der Gartenbaumeister Georg Hölscher (1866-1932) als Teil des Voksparks gebaut, der im Jahr 1926 eingeweiht wurde.
Peter Hornberger, Vorsitzender des Museumsvereins: „In diesem Jahr soll durch die Prämierung das Augenmerk auf die Neugestaltung des Eingangsbereichs zum Harburger Stadtpark gerichtet und diejenigen geehrt werden, die maßgeblich zum Erhalt und zur Instandsetzung dieses Stücks Harburger Geschichte beigetragen haben.“ Mit der jährlichen Vergabe des Denkmalpreises will der Museumsverein das Engagement für den Erhalt denkmalgeschützter Gebäude und historischer Bausubstanz in Harburg anerkennen. Er fuhr fort: „Wer Denkmäler erhält, bewahrt Lebensraum und stiftet Identität für die Zukunft. Der Erhalt und die Sanierung historischer Gebäude und Anlagen ist aber mit viel Idealismus und Engagement verbunden“, begründet Prof. Dr. Peter Hornberger die entscheidung für die Initiative.
Der Harburger Stadtpark ist mit seiner landschaftlichen Vielfalt immer noch ein Geheimtipp. Am Außenmühlenteich gelegen, ist er die „grüne Lunge“ Harburgs und Veranstaltungsort vieler Harburger Stadtfeste. Der knapp 90 Hektar große Park gilt zudem als ein wichtiges Gartendenkmal mit herausragender Architektur. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich diese besondere Parkanlage stetig weiterentwickelt, aber die gartenhistorisch wertvollen Parkelemente sind immer noch erkennbar. Anwesend waren an diesem Tag auch die Nachfaren von Georg Hölscher, die heute in Heimfeld bzw. Fleestedt leben: Sohn Georg mit Ehefrau Ursula sowie Enkel nebst Schwägerin Marlene begrüßten die Aufwertung des Ensembles, dass die Erinnerung an Vater und Großvater wach halte.
Über 100 Jahre ist es nun her, dass der Grundstein für den Harburger Stadtpark gelegt worden ist, und inzwischen ist er als Gartendenkmal in die Hamburger Denkmalliste eingetragen. Im Laufe der Jahrzehnte sind jedoch einige Elemente des Parks „in die Jahre gekommen“. Besonders der alte Haupteingang des Parks am Marmstorfer Weg drohte zu verfallen. Deshalb habe man sich entschieden, die Initiative, die von den beiden FDP-Abgeordneten ausgegangen ist, auszuzeichnen. Anke Jobmann, die in Vertretung der Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen gekommen war, gab ihrer Freude darüber Ausdruck, das Bezirkspolitik und Verwaltung Hand in Hand gearbeitet haben, gerade weil oft das Gegenteil behauptet werde. Wer das Tor durchschreitet, dem erschließt sich heute eine Blickachse über die Orchideenwiese bis zum See, der, was nur wenige wissen, um einiges größer ist als der Stadtparksee jenseits der Elbe.
Der Verein will mit der Vergabe des Preises und der damit einhergehenden öffentlichen Wertschätzung künftige Bewerber animieren und motivieren, sich für den Erhalt und die Bewahrung ihrer Harburger Denkmäler aktiv einzusetzen. Der Denkmalpreis des Museumsvereins besteht aus einer Urkunde und einer runden Plakette, die deutlich sichtbar am Denkmal angebracht wurde: Viktoria Isabell Ehlers und Peter Hornberger griffen zum Schraubendreher und brachten, nachdem die Urkunden ausgehändigt wurden, die nicht zu übersehende weiß-blaue Plakette an.