„Das Spiel kennen wir schon!“

mk -Nach mehreren Monaten haben die Werft Pella Sietas und die Behörden einen Konflikt um die zunehmende Verschlickung der Werftzufahrt beigelegt

„Das Spiel kennen wir schon!“.

AfD: Bund muss in der Este mehr baggern.

Nach mehreren Monaten haben die Werft Pella Sietas und die Behörden einen Konflikt um die zunehmende Verschlickung der Werftzufahrt beigelegt. Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und die Hamburger Behörden stellten sicher, dass ein fast fertiges Baggerschiff für den Bund zur weiteren Ausrüstung ausgedockt und wieder an den Werftkai gelegt werden kann. Die Beteiligten wollen nun gemeinsam ein Konzept erarbeiten, um die Situation der Werft in Bezug auf die Verschlickung der Estemündung zu verbessern, teilte die Wirtschaftsbehörde am 29. Juli mit. Zwischen der Werft und Behörden wie der Hafenbehörde HPA, der Umweltbehörde und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung war ein langwieriger Konflikt entstanden, weil die Ausbaggerung der Werftzufahrt und des Hafenbeckens mit Interessen des Hochwasserschutzes kollidierte. Da technisch und finanziell keine realisierbare Alternative bereitstand, verzögerte sich die Fertigstellung und Auslieferung des Baggerschiffs für den Bund um mehrere Monate und die Werftleitung stellte sogar den Fortbestand des Unternehmens mit 350 Mitarbeitern in Frage. Pella Sietas ist auch als möglicher Käufer für die insolvente Flensburger Werft FSG im Rennen.
Pella Sietas war auch ein Thema im Hauptausschuss der Bezirksversammlung am 28. Juli. Eigentlich hätten in der Sitzung des Hauptausschusses der Bezirksversammlung am 28. Juli schon Vertreter der Pella Sietas-Werft über die Probleme mit dem Schlick in der Este berichten können, meinte die AfD. Ein entsprechender Antrag der AfD-Fraktion war aber vor Kurzem aus formalen Gründen nicht behandelt worden. Jetzt lagen zwei Anträge zu dem Thema vor. Die AfD-Fraktion hatte erneut beantragt, Vertreter der Neuenfelder Werft einzuladen, um über die gravierenden Probleme mit dem Schlick zu berichten. Dieser gefährdet ernsthaft, so die AfD, den Fortbestand des Werftbetriebs an der Este. In letzter Minute legten SPD und Grüne einen eigenen Antrag vor, der in dieselbe Richtung ging. Er wurde einstimmig angenommen. Der AfD-Antrag kam nicht mehr zur Abstimmung. Matthias Arft von der AfD-Fraktion ist trotzdem zufrieden: „Das Spiel kennen wir schon. Immer, wenn wir einen Antrag vorlegen, den man nicht gut ablehnen kann, kommen SPD und Grüne mit einem ähnlichen eigenen Antrag daher. Wir haben mit unserem Antrag erreicht, dass Vertreter von Pella Sietas in den Regionalausschuss Süderelbe eingeladen werden. Dem Antrag von Rot-Grün haben wir gerne zugestimmt.“
Bis zur Ausschusssitzung im September kann Pella Sietas allerdings nicht mehr warten. Die Harburger AfD hat deshalb parallel die Bundestagsfraktion der Partei eingeschaltet. Arft: „Wir wollen unseren Beitrag leisten, um den Schiffbaustandort Neuenfelde mit den Arbeitsplätzen zu halten. Unser Bundestagsabgeordneter Andreas Mrosek hat sich direkt an den für Bundeswasserstraßen zuständigen Staatssekretär Enak Ferlemann und an die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes gewandt, die für die Fahrwassertiefe der Este verantwortlich ist. Die Bundesbehörde muss in der Este mehr baggern lassen.“ Mit der Pella Sietas-Werft hat Mrosek ebenfalls Kontakt aufgenommen. Als ehemaliger Kanalsteuerer im Nord-Ostsee-Kanal mit Patent für große Fahrt ist er selbst auf Schiffen der Sietas-Werft gefahren.