„Das ist frustrierend!“

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„Das ist frustrierend!“.

Offener Brief der HNT kritisiert Verwaltung.

Kurz vor Weihnachten macht ein offener Brief des HNT-Präsidenten Mark Schepanski die Runde. Tenor des Schreibens: Die HNT wird seit Jahrzehnten ihrer sportlichen und gesellschaftlichen Rolle als größter Sportverein im Distrikt Harburg gerecht. Man wünsche sich aber, dass Politik und Verwaltung der HNT mehr Unterstützung zukommen ließen. Schepanski im offenen Brief: „Wir und die Menschen in unseren Stadtteilen erhoffen uns, dass unsere wichtigen Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung unser ehrenamtliches Stadtteilengagement bei ihren Entscheidungen wieder etwas aufmerksamer berücksichtigen.“ Auf Nachfrage des RUF wurde Schepanski konkreter. Die Parteien würden schon seit längerer Zeit Aktionen, Projekte oder Vorschläge des HNT unterstützen. Nachholbedarf bestünde dagegen bei der Verwaltung, so der HNT-Präsident. Dieser erläutert, dass es keinen konkreten Anlass für diesen offenen Brief gegeben habe, aber eine Reihe von Aspekten, die die HNT-Verantwortlichen nachdenklich stimmen würden. Schepanski listet auf: „Die Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft (HNT) mit ihren über 5100 Mitgliedern erreicht mehr als ein Viertel unserer Mitbewohner in einer freizeitsportlichen Gestaltung ihres Lebens. Die Angebote im Senioren-, Kinder-, Jugend- und Erwachsenensport mit einer Angebotsvielfalt im Reha-, Gesundheits-, Breiten- und Leistungssportbereich decken nahezu alle Bewegungsfelder eines Stadtteilsportvereins ab.“
Vor diesem Hintergrund sei es bebeispielsweise befremdlich, dass die Stadt Hamburg seit der Übernahme der Sportanlage Opferberg durch die HNT, den Zuschuss zu den Betriebs- und Peronalkosten auf dem Stand von 2004 eingefroren habe. Schepanski: „Mit der Übernahme der Sportanlage Opferberg durch die HNT, konnten wir gemeinsam mit der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) seit 2012 die Sportanlage weiterentwickeln. Die Stadt erstattet der HNT auf der Grundlage von 2004 rund 90% der damaligen Betriebskosten und 50% der Personalkosten. Das sind rund 42.000 Euro, mit denen die HNT auskommen muss. In den vergangen 14 Jahren sind diese Erstattungen somit nicht angepasst worden. Die FHH spart durch diese Überlassung an die HNT derzeit rund 40% der aktuell zu erwartenden Kosten, hierdurch leistet die HNT ihren Beitrag zur Haushaltskonsolidierung unserer Heimatstadt Hamburg!“ Auch ein Dorn im Auge sei die Hängepartie um das ambitionierte HNT-Projekt „Sporthaus“ im Rahmen des Sportparkes „Opferberg“. Seit Jahren sei man zwar mit der Verwaltung im Gespräch, Konkretes habe sich aber immer noch nicht ergeben. Dabei habe die HNT schon eine Konzeption für das „Sporthaus“ vorgelegt, aber die Verwaltung ließe sich Zeit mit einer Entscheidung. Die große Lösung des Bezirkes in dieser Frage sei bisher ausgeblieben, bemängelt Schepanski.
„Wir wollen mitgestalten. Wir warten nicht darauf, dass wir etwas bekommen. Das ist frustrierend“, betont Schepanski, der noch anfügt, dass die HNT für dieses Projekt selbst Millionen in die Hand nehmen wolle. Darüber hinaus seien es aber auch kleinere Vorkommnisse oder Entscheidungen, die Kopfschütteln verursachen, so der HNT-Präsident. Beispielsweise habe die HNT angefragt, ob in den verwaisten Räumen einer früheren Schule in der Hausbrucher Bahnhofstraße Seniorensport und Ballett unterkommen könnten. Den Zuschlag habe aber – wenn auch nur übergangsweise – die Stadtteilschule Süderelbe erhalten. Beim BGZ Süderelbe habe das Kulturhaus Süderelbe grünes Licht für den Einzug in die ehemaligen Räumlichkeiten des IBA-Infopoints bekommen, während der HNT für eine Erweiterung ihres FitHus eine Absage erteilt wurde.
In der gerade wiedereröffneten Uwe-Seeler-Halle wollen auch die HNT-Aktiven Sport treiben. Bislang gebe es dazu keine Antworten seitens der Verwaltung, zählt Schepanski auf. Die vermeintliche Vernachlässigung der HNT durch die Verwaltung lasse sich an der Person der neuen Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen festmachen, auf deren Antrittsbesuch man bislang vergeblich gewartet hätte, kritisiert Schepanski.